Microsoft Purview

6. Mai 2022 15:38 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Mit Microsoft Purview, bereits bekannt aus dem Azure-Umfeld, unternimmt Microsoft den Versuch der Neuordnung aller Module zu Compliance Management, Records Management und Information Governance. Eigentlich wäre „InfoGov“, „IG“, „Information Governance“ der geeignete Oberbegriff für alle Funktionalität, aber Microsoft hat sich lieber für einen Kunstbegriff entschieden, um allen Diskussionen um den Begriff Information Governance aus dem Weg zu gehen.

Microsoft „entschärft“ Information Governance

Microsoft benutzte bisher den Begriff Information Governance beim Thema der Verwaltung von Inhalten in Teams und Sharepoint. Die Funktionalität wurde aber nie dem Anspruch an eine übergeordnete Information Governance, Informationsbeherrschung, gerecht.

So hat nun Microsoft die bisherigen Funktionen und Center umbenannt und zusammengelegt:

  • bisher Microsoft Compliance, nun Microsoft Purview
  • bisher Microsoft Information Governance, nun Microsoft Data Lifecycle Management und Microsoft Purview untergeordnet.

Beim Thema Information Governance ist dies gut und schlecht zu gleich. Durch den Wegfall des Begriffes „InfoGov“ gerät die Governance wieder aus dem Blickwinkel der Verantwortlichen. Aktuell wird auch wieder viel über den Nutzen und Die Bedeutung von Information Governance gestritten. Data Lifecycle Management kommt jedoch dem näher, was Microsoft in seinen Produkten wirklich an Funktionalität umsetzt. Nur gilt es auch gedanklich immer bei „Data“ Dokumente und andere Informationsobjekte einzubeziehen.

Das Rebranding bezog auch zahlreiche weitere Benennungen ein, so dass man sich durch den Microsoft Begriffsdschungel neu orientieren muss:

Wie sich dies auch auf die zukünftige Lizenzierungsstrategie von Microsoft bezieht, muss abgewartet werden. Records Management und Compliance kosteten ja immer schon extra und waren nur in den teuren Enterprise-Lizenzen enthalten.

Ist Purview nun der ganzheitliche Ansatz?

Überhaupt einmal eine übergreifende, saubere und nicht auf verschiedene Konsolen verteilte Administration ist bei Microsoft generell notwendig. Die häufig passierenden Umbenennungen und Umbauten der Admin-Konsolen-Funktionalität helfen nicht weiter. Einen zusammenführenden, integrierenden Anspruch soll nun Microsoft Purview erfüllen. Hier muss man abwarten, ob das Rebranding dem Anspruch gerecht wird, alle Themen von InfoGov zu vereinen. Immer sollen neben Records Management, Compliance und eDiscovery auch die Verwaltung von Azure Data Map, Catalog und Insights sich in Purview wiederfinden. In der Microsoft Tech Community finden sich eine Reihe von Informationen und Videos, wie dieses zum Compliance Manager. Die Komponenten stammen aus unterschiedlichen Bereichen der Microsoft-Plattform und umfassen neben Azure- auch Sharepoint- und Teams-Module.

In Microsoft Purview verschwinden die klassischen Begriffe (und Bereiche?) von Records Management, Compliance und InfoGov hinter neutralen Datenkatalogen, Datenlandkarten und Datenzugriffs- und auswertungswerkzeugen. Dies wird die Records Manager und Digital Archivists in den Unternehmen nicht gerade begeistern.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

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