BITKOM Digital Office Index 2022

18. Mai 2022 11:23 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Zum vierten Mal hat der BITKOM seine Studie zum Digital Office veröffentlicht – den Digital Office Index 2022. Die als Folien gestaltete „Studie zur Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen in deutschen Organsiationen“ kann kostenfrei heruntergeladen werden: https://bit.ly/3MpIEsh.

Auf über 80 Seiten werden zahlreiche Statistiken angeboten, die den Status der Digitalisierung in Deutschland beleuchten.

Die Kernaussagen der Studie sind (in Klammern Vergleich zum Ergebnis 2021 in Prozentpunkten):

(1) Digitalisierungsvoraussetzungen

Das Thema Digitalisierung ist bei den Unternehmen schon länger angekommen. Zunehmend
wird jedoch die Bedeutung einer strategischen und koordinierten Herangehensweise erkannt.

89% … sind aufgeschlossen beim Thema Digitalisierung (+3PP).
83% … besitzen eine Digitalisierungsstrategie (+9PP).
79% … verfügen über eine Person, die das Thema Digitalisierung bereichsübergreifend koordiniert (+5PP).

Die Bedeutung der Digitalisierungsstrategie nimmt zu, aber es fehlt weiterhin an qualifiziertem Personal.

(2) Digitalisierungsfortschritt

Der Einsatz von Digital-Office-Lösungen ist in den letzten zwei Jahren zum Standard geworden.
Außerdem lösen digitale Kommunikationskanäle langsam, aber sicher die herkömmliche Kommunikation
ab und machen das Papier in deutschen Büros zunehmend überflüssig.

95% … setzen ERP-Lösungen ein (+18PP), 77% CRM-Lösungen (+17PP) und 76% ECM-Lösungen (+8PP).

72% … nutzen (sehr) häufig Online-Meetings (+11PP).

72% … gelingt es, Briefpost durch digitale Kommunikation zu ersetzen (+8PP).

In zahlreichen Einzelgrafiken werden die Fortschritte gut dokumentiert. Eine Auswahl der Ergebnisse:

(3) Digitalisierungsperspektive

Regulatorische Bestimmungen und die Angst vor Datendiebstahl lassen Unternehmen z.T. vor weiteren
Digitalisierungsmaßnahmen zurückschrecken. Dennoch erkennen die meisten die Vorteile des digitalen Büros und wollen in die Digitalisierung investieren. Die Pandemie hat sich dabei zum Treiber der Digitalisierung entwickelt.
65% … befürchten den unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten.
44% … sagen, dass Corona die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse beschleunigt hat (+26PP).
29% … wollen in diesem Jahr mehr in die Digitalisierung investieren.

Der hohe Investitionsbedarf, besonders aber auch die finanziellen Folgen von Corona, Energiepreisen und aktuell Kriegsauswirkungen, behindern die Umsetzung von Digital-Transformation-Strategien.

Der Digital Index 2022

Im Digital Index zeigen sich deutliche Fortschritte zum Vorjahr. Die Ergebnisse sind nach den drei zuvor dargestellten Kategorien Status, Fortschritt und Strategie, Branchen und Größe der Unternehmen aufgeschlüsselt. Hier die Zusammenfassung und der Index:

Der sehr lesenswerte Digital Index 2022 zeichnet ein positives Bild der Entwicklung, trotz oder wegen der Krisen wie Corona, die die Bedeutung der Digitalisierung deutlich gemacht haben.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

2 Kommentare zu “BITKOM Digital Office Index 2022

  • Nützliches beim BITKOM
    26. November 2022 um 22:32
    Permalink

    Unter dem interessanten Titel „Regulierungsmapping IT-Sicherheit“ versucht sich der BITKOM an einem Leitfaden durch den Regulierungsdschungel: https://www.bitkom.org/sites/main/files/2022-10/20221010_Bitkom%20IT-Sicherheitsmapping.pdf. Auf 15 Seiten mit Tabellen und Auflistungen gut zusammengefasst. Angesichts KRITIS, BSI-Grundschutz und vieler anderer Vorgaben sehr nützlich. In die gleiche Kerbe schlägt das Digitalregulierungsmapping: https://www.bitkom.org/sites/main/files/2022-10/2022.10.10_Bitkom_Regulierungsmapping.pdf . Es listet die wichtigsten europäischen und nationalen Vorgaben auf.

    Ebenso ist interessant, wie das Engagement für Vertrauensdienste und eIDAS beim BITKOM immer mehr Gewicht erhält: https://www.bitkom.org/Bitkom/Organisation/Gremien/Anwendung-elektronischer-Vertrauensdienste.html

    Antwort
  • BITKOM-ifo-DigitalIndex November 2022
    1. Dezember 2022 um 16:24
    Permalink

    Mit dem BITKOM-ifo-Digitalindex beschreibt der Branchenverband die geschäftliche Lage der ITK- und Digital-Branche im November 2022 (https://www.bitkom.org/Digitalindex). Diese sieht laut BITKOM deutlich besser aus, als die allgemeine Geschäftslage. Die aktuelle ifo-Grafik zeigt nach dem starken Einbruch zu Beginn der Corona-Krise eine Erholung, die allerdings in 2022 stark abgeflacht ist. Über die Abschwächung bei der Digital-Unternehmen kann auch die positive Einschätzung des BITKOM nicht hinwegtäuschen. 

    <Zitat aus der Pressemitteilung> In der Digitalbranche laufen die Geschäfte besser als noch vor wenigen Monaten angenommen. So hatte zur Jahresmitte eine Mehrzahl der Unternehmen für das zweite Halbjahr zurückgehende Umsätze erwartet, tatsächlich aber entwickeln sich die Umsätze für die meisten Unternehmen derzeit positiv. Die aktuelle Geschäftslage der IT- und Telekommunikationsunternehmen liegt aber im November mit 31,7 Punkten klar im Plus. Das sind zwar 3,4 Punkte weniger als noch im Oktober, zeigt aber gleichzeitig eine hohe Widerstandsfähigkeit der digitalen Wirtschaft gegenüber den aktuellen Krisen. Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate bleiben mit -18,2 Punkten fast unverändert zum Vormonat (-18,3 Punkte). Das zeigt der aktuelle Bitkom-ifo-Digitalindex. Der Index bildet die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate ab und berechnet daraus das Geschäftsklima. Dieses liegt mit 5,2 Punkten weiterhin im Plus (Oktober 6,7 Punkte).
    Für die Gesamtwirtschaft weist das ifo-Institut ein Geschäftsklima aus, das mit -11,3 Punkten deutlich im Minus liegt. Die Geschäftslage der Gesamtwirtschaft sinkt von 14,6 auf 12,3 Punkte, die Geschäftserwartungen steigen auf sehr niedrigem Niveau von -40,9 auf -32,2 Punkte.
    Rund ein Viertel der Digitalunternehmen will im kommenden Jahr die Investitionen erhöhen (27 Prozent), weitere 51 Prozent wollen sie auf dem Niveau des Vorjahres fortführen. Jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) plant niedrigere Investitionen. Ausgeweitet werden sollen vor allem Investitionen in Software. 28 Prozent planen zusätzliche Ausgaben, nur 14 Prozent Kürzungen. In Forschung und Entwicklung wollen 23 Prozent der Digitalunternehmen mehr investieren, 13 Prozent erwarten Einschnitte. Und 23 Prozent haben sich zusätzliche Investitionen in Ausrüstung vorgenommen, 17 Prozent wollen daran sparen. Nur bei Gebäuden zeigt sich eine deutliche Zurückhaltung. Nur 14 Prozent der Digitalunternehmen wollen mehr investieren, aber 32 Prozent werden diese Ausgaben kürzen.
    </Zitat>

    Antwort

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