WCM: Gartner Magic Quadrant 2019
2. August 2019 08:39 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Gartner hat einen aktuellen Quadranten zum Thema WCM herausgegeben: „Magic Quadrant for Web Content Management„. Der Report kann wie immer bei einer Reihe der gelisteten Anbieter gegen Überlassung persönlicher Daten und Androhung der Zusendung von Werbung heruntergeladen werden: Kentico, Sitecore, Acquia, Magnolia, Adobe und anderen. Die Studie der Autoren Irina Guseva und Mick MacComascaigh wurde von Gartner im Juli 2019 veröffentlicht. Anders als im Umfeld von ECM Enterprise Content Management ist man hier bei der ursprünglichen Begrifflichkeit Web Content Management geblieben und nicht in den Content-Services-Strudel abgedriftet.
Gartner definiert den Markt wie folgt:
<Zitat> Gartner defines web content management (WCM) as the process of creating, managing and delivering content over one or more digital channels through the use of specific management solutions based on a core repository. These solutions may be procured as commercial products, open-source tools, cloud services or hosted services. The functionality of WCM solutions goes beyond simply publishing webpages. It also includes:
■ Content creation functions, such as templating, workflow and change management
■ Repositories that organize and provide metadata about content
■ Library services, such as check-in/check-out, version control and security
■ Website management features, such as layout, menus and navigation
■ Content deployment functions
■ Personalization and analytics capabilities
The ability to integrate well, via APIs, with adjacent technologies such as digital commerce platforms, social media platforms, marketing automation platforms and broader digital
experience platforms (DXPs) and Hybrid (traditional and headless) and pure headless capabilities for API-driven omnichannel content delivery.“ </Zitat>
Die Definition des Marktes von WCM oder auch einfacher Content Management für Web-Inhalte wurde etwas angepasst, so dass auch die Auswahlkriterien für die Anbieter und deren Funktionalität andere sind als in den Vorjahren. Dennoch ähnelt das Bild mit den Positionierungen z.B. dem aus dem Jahr 2016. Die nebenstehende Abbildung vergleicht die Magic Quadrants 2017 und 2018. Das weitgestreute Feld der Anbieter ist in den letzten Jahren deutlich zusammengerückt. In 2019 entstand eine größere Lücke im Leaders-Segment des MQ In den Quadranten haben es diesmal 18 Anbieter geschafft. Die meisten waren auch schon in den Vorjahren dabei und wirklich auffallende Verschiebungen außer im Leaders-Segment hat es nicht gegeben.
- Im begehrten „Leaders“-Segment des Quadranten findet sich diesmal ganz oben rechts Adobe, Sitecore, Acquia (DRUPAL) und Episerver. Mit Abstand im gleichen Quadranten als fünfter Anbieter Oracle. IBM ist raus und OpenText etwas zur Seite gerutscht. Die Vierergruppe hat sich von den Verfolgern noch mehr abgesetzt.
- Als „Challengers“, nach oben und links gerutscht, finden sich OpenText, Progress, Kentico und Automattic (WordPress) wieder. SDL ist etwas nach unten gerutscht.
- Im „Visionaries“-Segment sind eng zusammenliegend Crownpeak, e-Spirit und Coremedia, sowie nunmehr etwas abgerutscht, Bloomreach kartiert.
- Bei den ungeliebten „Niche Players“ sind diesmal mehr Anbieter, darunter neu Magnalia sowie wie bereits in den Vorjahren WP Engine (WordPress), Squiz und eZ Systems sowie SDL.
Das Bild ist natürlich sehr stark vom US-amerikanischen Markt bestimmt, so dass Anbieter aus dem Ausland mit geringerer Verbreitung auch geringer bewertet sind. IBM ist nicht mehr mit Web Content Manager kartiert, da das Produkt an HCL Technologies verkauft wurde. Wieder hinein gekommen ist Magnolia.
Die Einzelbewertungen der Anbieter und Ihrer Produkte ist in der Studie ausführlich behandelt. Abschließend der Ausblick von Gartner:
<Zitat>
Market Overview
The WCM industry continues to evolve according to the imperatives of customer experience, digital transformation and digital business. After over 20 years of development, this market is now mature and starting to enter the new, much broader era of digital experience management, as warranted by buyers’ demands. However, many organizations on the demand side still see WCM as the core technology driving their digital business.
Market trends:
- WCM systems are evolving into DXPs: Many vendors in the WCM market now offer WCM alongside a separate DXP product (see “Magic Quadrant for Digital Experience Platforms”). While WCM remains at the heart of the technology stacks that support customer experience initiatives, native WCM capabilities are expanding beyond their traditional boundaries. The “omniexperience” mandate and integrations with adjacent technologies are driving expansion into the area of DXPs.
- The cloud extends beyond infrastructure: Demand for continued innovation leads organizations to remove themselves from basic IaaS/hosted-service-related discussions about whether an WCM offering resides in a particular cloud. The driving force is now innovation, rather than customization. Customers are increasingly looking for more modern WCM technologies that are built on mesh app and service architecture MASA, microservices, serverless and containerized architectures.
- Hybrid is the new headless: Although “headless content management” has become something of a buzzword, global organizations are increasingly seeking systems that are not only purely headless but that can also provide head-on and head-optional capabilities from the same platform. </Zitat>
WCM wird weiterhin als eigenständiges Marktsegment betrachtet, obwohl durch spezielle Portale, einfache Selbstkonfigurations-Werkzeuge und Standard-Software die eigenständigen Programm-Werkzeuge längst in Frage gestellt werden. So ist auch erlaubt zu fragen, wie lange ein Quadrant für Web Content Management, wie hier beschrieben, noch sinnvollen Bestand haben kann.