Nucleus CSC Technology Value Matrix 2022

8. Juli 2022 13:29 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Im Juli 2022 erschien die neue Technology Matrix von Nucleus Research für das Marktsegment CSC Content Services & Collaboration. Der Fokus liegt hier auf bisherigen DMS Dokumentenmanagementsystemen & ECM Enterprise Content Management mit Schwerpunkt Collaboration. Collaboration war schon immer eine Komponente des ECM-Modells. Die Änderung des Schwerpunkts bringt auch eine Neu-Ordnung der Anbieterschaft mit sich, die in der Nucleus Technology Matrix nicht immer schlüssig erscheint. In jedem Fall spielen inzwischen die Themen Automatisierung und Cloud immer wichtigere Rollen.

Die Nucleus CSC Technology Value Matrix kann bei verschiedenen Anbietern heruntergeladen werden, so z.B. bei Laserfiche. Die Technology Value Matrix von Nucleus besitzt die zwei Achsen „Greater Usability“ und „Better Functionality“. Dies unterscheidet sie von ähnlichen Darstellungen wie z.B. dem Gartner Magic Quadrant (der für das Themengebiet Content Services eingestellt wurde). Der aktuelle Bericht von Nucleus Research versucht sich hier an einer geänderten Definition. Dadurch fallen zahlreiche „klassische“ Anbieter heraus und die früher führenden Anbieter finden sich die die „Ecke“ der Spezialisten „gedrängt“. Bei einigen Anbieter wird die Richtung der Weiterentwicklung (oder das Zurückfallen) mit Pfeilen angezeigt. Nucleus unterscheidet hier vier Quadranten mit oben rechts „Leader“, daneben „Facilitator“ und unten links „Core Provider“ und daneben „Experts“. In ihrer Zusammenfassung der Ergebnisse sieht Nucleus neue Anforderungen durch den Digital Workplace besonders bei Heimarbeit und mobil. man hängt hier auch noch der Idee des zentralen Repositorys an, obwohl in heterogenen Welt und der Cloud längst das Thema Federated Repositories mit übergreifendem Zugriff angesagt ist.

Die Wertungen der CSC Technology Value Matrix July 2022 im Einzelnen:

Leader

Hier finden sich fünf Anbieter: Laserfiche als führendes Unternehmen gefolgt von Box und M-Files. Laserfiche ist sowohl in der Cloud als auch hybrid und On-Premises verfügbar. Von einem eher Nischenanbieter gelang Laserfiche mit der Modernisierung der Plattform der Aufstieg. Box hat mit der Box Content Cloud Platform inzwischen ein gut ausgebautes Portfolio inklusive Lösungen für Compliance- und Records-Management. M-Files als ECM-Anbieter setzt wie die meisten anderen verstärkt auf KI, Machine Learning und Automation. Zur Mitte hin orientiert Epicor ECM (ehemals DocStar) und Digitech Systems. Epicor setzt mit seiner Web-basierten Lösung auf Automatisierung. Digitech ist on-premises, hybrid und Cloud-SaaS unterwegs. In Deutschland spielt nur M-Files aktuell eine wichtige Rolle gefolgt von Box, letztere immer noch hauptsächlich mit File-Sharing-Services.

Facilitator

Als Anbieter, die unterstützende Technologien oder Lösungen anbieten sind drei Unternehmen aufgeführt: Zoho mit WorkDrive, IBM mit Content Services (ohne das klassische ECM-Portfolio) und NewGen mit OmniDocs. IBM’s Lösungen in Deutschland sind eher auf dem Rückzug, Zoho und NewGen aus Indien spielen keine Rolle am deutschen Markt. Bei IBM wurden eher die neuen RPA Robotic Process Automation und Watson AI Komponenten denn das inzwischen auch in der Cloud verfügbare P8 gewichtet. NewGen mit seinen inzwischen zahlreichen Komponenten rund um ECM, Content Services und Automatisierung ist eigentlich eine gute Plattform, die allerdings in Europa am Markt kaum sichtbar ist. Zoho setzt auf Apps für Apple und Android für Cloud-basiertes Content Management, Collaboration und Workflows.

Expert

Als Experten werden drei Unternehmen gelistet, die bisher der Markt für Enterprise Content Management und Content Services deutlicher bestimmten: Docuware, Hyland und zu unterst OpenText. Alle drei Anbieter kommen aus der Welt von ECM Enterprise Content Management. Docuware hat sich in der Cloud gut aufgestellt und verfügt inzwischen über AI-gestützte automatische Klassifikation und Workflows. Hyland ist nach vielen Aufkäufen immer noch am Konsolidieren. In die Wertung von Nucleus fanden eher die neu erworbenen Produkte wie Alfresco Eingang. Warum OpenText so weit nach unten rutschte, was die Usability angeht, ist der Einschätzung von Nucleus nicht zu entnehmen. OpenText verfügt immer noch über eines der umfangreichsten Portfolios.

Core Provider

Core Provider sind Unternehmen, die die Grundfunktionalität anbieten. Hier finden sich große Anbieter wie Microsoft mit M365 und Sharepoint sowie Oracle. Mit Pfeilen nach unten, bzw. links sind ECM-Anbieter wie AODocs und Micros Focus aufgeführt. Microsoft ist hier der bestimmende Anbieter, der letztlich zahlreiche ECM-Anbieter dazu zwingt, Integrationen mit den Microsoft-Produkten anzubieten. Neue Funktionalität für Sharepoint und Teams wie Records Management, Automatisierung und andere Dienste verdienen eigentliche eine bessere Positionierung der Cloud-Plattform. Oracle kann man in Bezug auf das Thema Content Services eigentlich ignorieren. Die Content and Experience Cloud bietet ECM- und WCM-Funktionalität, spielt aber kaum eine Rolle im Markt. AODocs bietet das klassische ECM-Programm mit Collaboration, Workflow, elektronischen Signaturen, Konvertierung und Compliance Audit-Trails aus der Cloud an. Die Secure Content Management (SCM) Suite von Micro Focus bietet eigentlich nur sehr wenig der Funktionalität, die Nucleus als Marktbeschreibung definiert hat.

Alles in allem bietet die Nucleus Studie nur einen oberflächlichen Einblick in die meisten Produkte. bei einigen Anbietern sind die Komponenten ausführlicher beschrieben. Zukünftige Entwicklungen der Portfolios der gelisteten Unternehmen sind ansatzweise beschrieben. Die Matrix freut also am Meisten diejenigen Anbieter, die oben rechts gelistet sind. Eine Hilfe für Anwender, die auf der Suche nach Produkten sind, ist die Matrix zumindest für Deutschland nicht.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

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