Übernimmt der BITKOM den VOI?

5. April 2011 20:35 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Auf XING wird in unserer Gruppe "Information & Document Management" derzeit die Frage diskutiert, ob sich BITKOM und VOI zusammenschliessen: http://ow.ly/4tPK2.
Dort hatte PROJECT CONSULT – nachdem die Gerüchte eine Weile kursierten und dann in einem Blog publik gemacht wurden – am 3.4.2011 folgenden Beitrag gepostet:

[DE] Bitkom spricht mit VOI … das Thema hatten wir doch schon mal?

Nicht mehr nur intern im Verband oder von Mund-zu-Mund sondern nun auch in öffentlichen Notizen wird ein mögliches "Zusammengehen" von Bitkom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (http://www.bitkom.de) und VOI Verband Organisations- und Informationssysteme (http://www.voi.de) diskutiert: http://icio.us/t4G1bI .

Diese Diskussion ist nicht neu. Den VOI gibt es bereits länger als den Bitkom und bei der Gründung des Bitkom war der VOI einer der Verbände, der zur Gründung eines übergreifenden IT-Verbandes eingeladen wurde. Der Bitkom ist ein Zusammenschluss von den ursprünglichen IT-Verbänden Bundesverband Informations- und Kommunikationssysteme (BVB), Bundesverband Informationstechnologien (BVIT), Fachverbände Informationstechnik im VDMA, Kommunikationstechnik im ZVEI, Unternehmensverband Informationssysteme (UVI) und Deutsche EC/EDI Gesellschaft (DEDIG). Damals im Jahr 2002 hätte der VOI bereits dabei sein können. Bereits 1999 hatte es erste Verhändlungen gegegeben. Damals wurde aber seitens des VOI eine Beteiligung an einem großen deutschen IT-Verband abgelehnt, da man um die Eigenständigkeit der Themen fürchtete. Die Visibilität der jungen DMS-Branche sollte gefördert werden und nicht als Arbeitskreis im Bitkom untergehen.

Ob man nun nur enger zusammenarbeitet (wegen der Veranstaltungen CeBIT und DMSEXPO/ITB), im Bitkom aufgeht oder irgendwas dazwischen wird eine spannende Frage werden. Die großen Anbieter aus der ECM Branche sind bereits Mitglied im Bitkom und sehen es als sinnvoll an, mit der starken Organisation des Bitkom (derzeit ca. 70 Mitarbeiter) mehr zu bewirken, professioneller zu werden und – natürlich – auch Mitgliedsbeiträge und Verbandsbetreuungsaufwand zu sparen. Die kleineren Anbieter im VOI sehen eher die Gefahr, dass das Thema ECM nur eines von vielen sein wird und damit an Visibilität verliert – natürlich auch ein Verlust an Einfluss- und Präsentationsmöglichkeiten für die Protagonisten aus den Reihen der kleineren Mitglieder im VOI.

Mal sehen, ob es hierzu in Kürze auch "offizielle" Statements gibt.

Hierauf antwortete uns Heinz Müller-Saala mit folgender PN am 4.4.2011 auf Facebook:

Uli,
Du und ich kennen die Vergangenheit in der Geschichte des VOI, da wir beide Gründungsmitglieder waren. Du als Initiator und ich durfte Dir bei der Gründungsversammlung als erfahrener Versammlungsleiter, anläßlich der CeBIT, dienen.
Es war die Zielsetzung aller Anwesenden, dass mit dem VOI ein Zusammenschluss, Verband gegründet werden sollte, der nicht die "großen" Abieter der IT-Branche, sondern die mittleren und kleinen Unternehmen, unterstützen sollte – was auch sehr gut gelang. In den ersten Jahren war der Name des Gründungsvaters "Kampffmeyer" sehr eng, wenn nicht identisch, mit dem VOI verbunden – was einigen Querköpfen nicht so gefiel – aber nichtsdestotrotz stimmte, denn Du warst der Motor und Du hast den größten Input gegeben. Aber wie es so ist, auch eine Minderheit, eine "eifersüchtige Minderheit" haben Dich zu Fall gebracht. (Mir ging es nicht anders beim VdMF/FMI, auch ich wurde nach fast 25 Jahren als GF abgelöst).
Ein Beitritt, in welcher Form auch immer, in den BITKOM, würde das langsame Ende des VOI bedeuten. Hier steht eine geballte Kraft von politisch/finanzstarken Unternehmen, einer kleinen aber beweglicheren Gruppe von mittleren und kleinen Unternehmen gegenüber. Ich möchte damit BITKOM keine unedlen Motive unterstellen, aber dieser Verbund der "Großen" der auch sehr eng mit der Politik verzahnt ist, wird den VOI lautlos, innerhalb eines Jahres, aufsaugen und zu einer unbedeuteten Unterabteilung degratieren – allerdings alles unter dem Vorzeichen der Größe und Gewichtung des BITKOM.
Wenn die Mitglieder des VOI, unter denen es auch bestimmt einige gibt, die Mitglied bei der BITKOM sind, aus finanziellen Gründen zu diesem Schritt genötigt sehen, kann ich ausser der Verringerung des Mitgliedsbeitrages, nur negative Ergebnisse erkennen. Der BITKOM ist schon so groß, so "über dem Fußvolk stehend", dass mir zum Abschluß nur der Antrag des Huhns an das Schwein, als es sagte, lass uns doch den Verein "Ham and Egg" gründen. Das Schwein wollte schon zusagen, bis ihm einfiel, dass das Huhn ja jeden Tag ein Ei legen kann, während es, das Schwein sein Leben opfern müsse, um den eigenen Beitrag zu erfüllen.
Wenn das der VOI will, so sei es, aber ich kann, wie bereits ausführlich gesagt, davon nur abraten.
Heinz

 

Es scheint so als würden heute die gleichen Argumente benutzt wie bereits 1999: die große Gefahr des Verschwindens des doch so wichtigen Themas DMS im allgemeinen ITK-Gerödel.
1999 diskutierte der VOI drei Optionen – weitermachen wie bisher, sich als deutsche Sektion der damals expansiven AIIM positionieren oder mit anderen Verbänden einen neuen deutschen IT-Gesamtverband zu gründen, den heutigen BITKOM. Mit damals rund 150 Mitgliedern hatte der VOI bereits einiges an Gewicht in die Gespräche mit dem BVB und dem BVITwie auch in die Gespräche mit der AIIM nach deren Übernahme des IMC einzubringen.
Mehr noch als damals ist aus dem Thema DMS oder ECM längst ein Infrastrukturthema geworden. ECM stellt Basis-Infrastruktur zur Handhabung von schwach oder unstruktrierten Informationen allen Anwendungen zur Verfügung. So gesehen gehört ECM in die allgemeine IT-Landschaft und sollte nicht auf seiner Insel der Glückseeligen versauern. Die meisten größeren ECM-Anbieter sind bereits Mitglied im BITKOM und vermissen dort eine Lobby für ihr Thema. Der VOI hätte die Chance das Thema ECM im BITKOM stärker zu positionieren und damit zumindest die Interessen der ECM-Hersteller und ECM-Integratoren besser zu bedienen als mit einer eigenständigen Organisation. Das der Zusammenschluss mit einem größeren Verband den Verlust der Eigenständigkeit nach sich zieht war damals wie heute bekannt. Jedoch müssen die Mitglieder – und nicht nur die Vorstände – sich fragen, was für Leistungen sie von einem Verband, einer Interessenvertretung erwarten. Je nach Sichtweise haben nämlich beide Seiten Recht – die Befürworter des Mergers ebenso wie die Gegner.

Inzwischen haben eine Reihe weiterer Kollegen aus der Branche auf XING gepostet – seitens eines mittelständischen Herstellers eher in Richtung BITKOM, seitens zweier kleiner Unternehmen dagegen. Und auch im Diskussionsforum des VOI selbst wird inzwischen zum Thema "Pro & Contra" gepostet. Es wird also wahrscheinlich ein kleine Zerreißprobe für den Verband werden, passend direkt nach dem 20jährigen Jubiläum der VOI Gründung auf der CeBIT 1991 und auch passend zum laufenden aufwändigen Relaunch der Marke VOI.
Immerhin wird die Frage des Zusammenschlusses inzwischen nicht mehr im stillen Kämmerlein des Vorstands sondern auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert.

PROJECT CONSULT ist seit über 12 Jahren nicht mehr Mitglied im VOI und seit einem halben Jahr nicht mehr Mitglied im BITKOM – wir weden daher als Aussenstehende nur hin-und-wieder einen Blick auf diese Diskussion werfen. http://ow.ly/4tPK2.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

15 Kommentare zu “Übernimmt der BITKOM den VOI?

  • Diskussion mit Heinz Müller-Saala geht auf Facebook weiter ...
    8. April 2011 um 13:44
    Permalink

    Heinz Müller-Saala ( http://www.facebook.com/profile.php?id=1292119606 ) am 08.04.2011:

    In der letzten Mitteilung vom GF von der Banck wird geschrieben
    "Auch die sehr konstruktive Art, in der die verhandlungen geführt wuirde, bestärkt uns in der Einschätzung, dass der BITKOM sehr enrnsthaft an einer Zusammenarbeit mit uns auf Augenhöhe interessiert ist."  
    Augenhöhe, welch' unsinniger Begriff ! Meiner Meinung nach "schluckt uns der BITKOM in den kommenden Jahren", unabhängig, ob er heute auf Augenhöhe verhandelt.
    Gruss Heinz

    Ulrich Kampffmeyer ( http://www.facebook.com/ulrich.kampffmeyer ) am 08.04.2011:

    Ach Heinz,
    wir sind so lange im Business rund um Dokumente, da sollte uns die Vereinsmeierei nicht mehr interessieren.
    Wenn der VOI weiterhin auf die engen Themen DMS udn ECM fokussiert bleibt, vertritt er nur eine kleine Randgruppe der ITK, die von den aktuellen Trends wie Mobile, 2.0, Cloud, etc. links und rechts überholt wird. Die Firmen, die als Anbieter von Komponenten, Infrastruktur und speziellen Lösungen sich positionieren wollen, werden dies sowieso im BITKOM tun. Was im BITKOM fehlt ist halt eine stärkere Lobby die sich um das Thema ECM kümmert. Wer auf der Strecke bei einem Merger bleibt sind die kleineren Dienstleister, Berater und Softwarefirmen. Es wird vielleicht so ausgehen wie mit Deinen "Kleinst-Fisch-Verbänden" (gemeint ist natürlich Mikroplanfilm). Vielleicht bleibt auch nur noch ein Kaffeekränzchen über. Wo der Zug hingehen wird zeigt sich spätestens zur DMSEXPO in Stuttgart. Wird sie mit der ITB gemergt, wie entwickeln sich neue Schwerpunkte wie PIM, werden sich die großen ITK-Anbieter 2 Stände auf der parallelen Veranstaltung leisten?
    Die aktuelle Diskussion um die Zukunft des VOI ist nur ein Abbild des generellen Wandels in der Branche.
    Schöne Grüße, Uli

     

    Letzter Kommentar auf XING von Karl-Heinz Mosbach pro Merger:

    http://bit.ly/fImfkF

     

    Antwort
  • Verbandsvorstand empfiehlt den Übergang des VOI in den BITKOM
    15. April 2011 um 9:07
    Permalink

    Geht der VOI in den BITKOM?

    Der Vorstand hat inzwischen allen Mitgliedern eine Erklärung zugesendet und das Thema auch auf den Treffen der Regionalgruppen Süd und Nord angesprochen. Die Empfehlung des Vorstands ist klar: der VOI soll als eigene Säule in den BITKOM überführt werden.

    Die Diskussion in der Öffentlichkeit flacht etwas ab. So gibt es auch in der XING Gruppe "Information & Document Management" nichts wirklich Neues: http://bit.ly/f4sYLB . Die Diskussion hat sich wieder mehr in das – inzwischen wieder verfügbare – interne VOI-Forum verlagert.

    Die Zeitschrift BIT ( http://bit.ly/ibCLGd http://bit.ly/gGH98o ) führt eine Befragung bei den "Pro"- und "Kontra"-Protagonisten durch.
    Die Online-Plattform ECMGuide berichtet zum zweiten Mal über den Stand der Dinge ( http://bit.ly/hg1PJnhttp://bit.ly/eI0dVP ).

    Da ich immer wieder von beiden Seiten gefragt wurde, was ich denn davon halte, kann ich auch hier nur antworten – mir ist es egal.
    Ich hatte die Diskussion schon 1998 und die Diskussion damals hat nicht unwesentlich zu meinem Abschied vom VOI beigetragen. Damals waren die Verhältnisse noch nicht so klar wie heute. Der Zusammenschluss verschiedener größerer und kleinerer IT-Verbände in einen Gesamtverband wurde damals erst diskutiert. In der DMS-Branche herrschte Aufbruchsstimmung. Der "Neue Markt" spülte riesige Geldmengen in recht unorganisierte Mittelstandsunternehmen – "es geht voran, Geschichte wird gemacht" – war der Leitspruch manch neugebackenen Vorstands.
    Der BITKOM wird und muss sich um das Thema ECM (oder DMS) kümmern. Das Thema führte in den vergangenen Jahren ein Nischendasein im BITKOM hat daher im vergangenen Jahr auch den Austritt von PROJECT CONSULT aus dem BITKOM nachsichgezogen. ECM als Infrastruktur ist aber ein Mainstream-Thema geworden. Wichtig bei BPM, Mobile, Cloud, Storage, Wissensmanagement, Sicherheit, Collaboration, Apps, DE-Mail, elektronsiche Signatur, revisionssichere Archivierung … usw. – alles Themen, die der BITKOM schon bedient. Der VOI hat so gesehen gar keine andere Chance als sich neu zu positionieren. Und, ganz ehrlich, mit Ansprüchen wie dem Motto "Voice of Information",  "Internationalisierung", Besetzen neuer Themen wie "CRM", eigenes "Süppchen kochen" bei Messeveranstaltern wie Hannover oder Stuttgart etc. hat der VOI auch den BITKOM etwas "herausgefordert".  Nicht ohne Grund kam die Offerte anlässlich der letzten DMSEXPO.

    Mit unserer XING-Gruppe "Information & Document Management"  ( http://bit.ly/fSkbWk ) bieten wir eine Plattform für alle, die das Thema außerhalb der geschlossenen Welten von BITKOM und VOI diskutieren wollen – und das wars auch schon. Da wir weder beim BITKOM noch beim VOI mehr Mitglied sind, sollen dies doch bitte schön die Mitglieder selbst auskochen.

    Mit kollegialen Grüßen,

    Dr. Ulrich Kampffmeyer

    Antwort
    • 15. Juli ist Stichtag
      6. Juli 2011 um 16:40
      Permalink

      Am 15.07.2011 entscheidet sich die Zukunft des VOI Verband Organsiations- und Informationssysteme. In einer außerordentlichen Sitzung wird über die Zusammenarbeit oder das Zusammengehen mit dem BITKOM entschieden. Bereits auf der letzten Mitgliederversammlung fegte ein Sturmwind durch die Vorstandsränge. Auch bei dieser Sitzung wird wieder mit harten Bandagen, gegebenenfalls mit anwältlichem Beistand gerungen. Ob der VOI danach noch der Alte ist? Oder sein will? Zuviele Interessen sind mitd er Frage verknüpft. So stellt sich etwas mehr als 20 Jahre nach der Gründung des VOI (war nämlich genau am 17.03.1991, die Eintragung in das Vereinsregister Darmstadt war etwas später) nicht nur die Daseins sodnern vielleicht auch die Sinn-Frage. Immerhin wird man nach dem 15. Juli wissen, wir die Debatten – die eine Zeitlang auch in der Öffentlichkeit geführt wurden – letztlich ausgegangen sind.

      Ulrich Kampffmeyer

      (geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des VOI vom März 1991 bis Anfang 1998, Vorstandsvorsitzender des VOI bis September 1998; die "stürmische Situation" im Jahr 1998 kann man hier etwas erahnen: http://icio.us/HwCtMl)

      Antwort
      • BITKOM-/VOI-Merger gescheitert - VOI Vorstand tritt zurück
        7. Juli 2011 um 13:15
        Permalink

        Offenbar ist der 15. Juli nicht mehr der Stichtag für den geplanten Merger BITKOM/VOI sondern eher Stichtag für eine Vorstandwahl, denn zu diesem Datum tritt der VOI Vorstand geschlossen zurück.

        Wie aus gut unterrichteteten Quellen zu erfahren war, hat der BITKOM sein Angebot an den VOI zurückgenommen und so hat der VOI Vorstand daraus die Konsequenzen gezogen …

        Der BITKOM ist damit einem Gesichtsverlust durch eine möglicherweise ablehnende Entscheidung der VOI Mitglieder aus dem Weg gegangen (denn es wäre dann zum wiederholten Mal ein gescheiterter Vorstoss gewesen und in der Öffentlichkeit, z.B. auf XING ist das Thema intensiv und sehr kontrovers diskutiert worden).

        Mal sehen wie es jetzt weitergeht und wer neu oder erneut in den VOI Vorstand gewählt wird!

        Und ob sich jemand findet, der nun das Thema "ECM Arbeitsgruppe" beim BITKOM übernimmt …

        Und was dies für die Zusammenarbeit von BITKOM und VOI bei der Messe Stuttgart in Bezug auf DMSEXPO und IT&Business bedeutet …

        Und …

        Ulrich Kampffmeyer
        (aus der Ferne beobachtend)

        Antwort
        • Heute Nacht ...
          8. Juli 2011 um 9:14
          Permalink

          … um 4:00 soll dann das Schreiben an die VOI Mitgleider versendet worden sein. Mal sehen, ob sich der Verband auch zu einem offensiveren Vorgehen mit PR-Aktivitäten entschließt.

          Ulrich Kampffmeyer
          (weiterhin aus der Ferne beobachtend und auch weiterhin „Abstand“ bewahrend …)

          Antwort
          • Neuer VOI Vorstand am 15.07.2011 gewählt
            28. Juli 2011 um 9:15
            Permalink

            Nun sind einige Tage nach dem Rücktritt des Vorstands und der Neuwahl des Vorstands vergangen und die Wogen haben sich geglättet. Genaugenommen ist das Thema ohne weitere Diskussion in der Kurzlebigkeit der e-Nachrichten entschwunden. Vielleicht auch gut so, wird der eine oder andere meinen. Die im Rahmen der Diskussion um den Merger von VOI und BITKOM aufgeworfene Frage, wie sich denn eine Branche manifestiert, in der Öffentlichkeit visibel ist und welches Selbstverständnis hat, ist nicht beantwortet worden.

            Der VOI hat das Ergebnis der Neuwahl veröffentlicht. "VOI: Eigenständig mit neuem Vorstand in die Zukunft". Die neue (ehemalige) Vorstandsvorsitzende Petra Greiffenhagen: „… Gemeinsam mit allen VOI-Mitgliedern ist es unser Ziel, den VOI wie schon in der Vergangenheit mit seiner starken Fachkompetenz nach außen hin zu profilieren und als Voraussetzung dafür die Arbeit der Competence Center, Regionalgruppen und Arbeitskreise in jeder Hinsicht zu unterstützen. Inhaltlich wird sich dies einmal mehr als starker Partner der DMS EXPO (20.-22. September in Stuttgart) im dort stattfindenden VOI Forum widerspiegeln". Also, weiter wie bisher?!

            Ein Blick auf den sechsköpfigen Vorstand (nicht alle möglichen Posten wurden neu besetzt): 5 Berater, 1 Hersteller von Capture-Technologien. Dies repräsentiert keineswegs die derzeitige Zusammensetzung der Mitgliedschaft. Aber es wird ja bald Gelegenheit für Nachwahlen zu den übrigen Posten geben. Ob sich dann wieder größere Anbieter im Vorstand versammeln?

            Nimmt man den Markt als Masstab, so tummeln sich dort einige sehr große Standardsoftareanbieter mit ihrer eigenen "Vision" von ECM (wie z.B. Microsoft), weitere werden aus dem "SaaS"- und "Social"-Umfeld hinzukommen. Dazu gehören dann natürlich auch die üblichen Verdächtigen aus dem oberen rechten Gartner-ECM-Quadranten wie IBM, ECM, Oracle und Opentext. Dann gibt es noch das gute Dutzend größerer mittelständischer deutscher ECM-Anbieter wie Ceyoniq, COI, Docuware, d.velop, Easy, ELO, OS, Saperion, SER, Windream usw. Und noch eine weitere Schar größerer Anbieter aus dem In- und Ausland, Systemintegratoren, Dienstleister, etc. Werden diese sich alle wieder im VOI Vorstand richtungsweisend engagieren? Werden die Marktmacher wieder Mitglieder in den Vorstand entsenden, die auf Entscheiderebene in den Unternehmen etwas zu sagen haben?

            Meiner Meinung nach ist die zukünftige Ausrichtung der Branche – ob mit oder ohne VOI – längst nicht ausdiskutiert, geschweige denn eine neue Positionierung gefunden.

          • Wer oder was oder wie ist die ECM Branche in Deutschland?
            5. August 2011 um 10:08
            Permalink

            Tatsächlich geht die Diskussion inzwischen auf einer anderen Ebene weiter. Die oder einige der 11 zurückgetretenen VOI Vorstände, die mit ihrem Merger-Vorschlag am Votum des Vertragsarbeitskreises gescheitert und darauf hin zurückgetreten waren, verfolgen Ihren Vorstoss in Richtung Integration und Repräsentation der ECM Branche innerhalb des BITKOM wohl nun auf anderen Wegen.

            Ob dies der Branche hilft? Wahrscheinlicher ist, dass ein Großteil der Energie weiterhin in die "wer-repräsentiert-die-Branche-Frage" investiert als dass die Botschaft zum Kunden gebracht wird. Es ist ja nicht mehr lange bis zur DMSEXPO und da das Meeting der Vertreter der ehemaligen Merger-Fraktion noch für den August geplant ist, wird man spätestens dann in Stuttgart sehen, was in Zukunft aus der ECM Branche in Deutschland werden könnte: "weiter wie bisher" oder ein neuer Anlauf in neuem Umfeld oder ganz einfach wie bereits in zwei XING-Beiträgen angesprochen, die große Zersplitterung und das Verschwinden des eigenen Profils einer Branche: "VOI spricht mit BITKOM … das Thema hatten wir doch schon einmal" und "Wie geht es mit der ECM Branche in Deutschland weiter? ".

          • BITKOM gründet 13 ECM-Arbeitskreise auf der DMSEXPO
            16. September 2011 um 14:14
            Permalink

            Wird nun der VOI "an die Wand gefahren"? Fast sieht es so aus. Wichtige Mitglieder und besonders einige Aktive aus den Arbeitskreisen haben sich mit dem BITKOM arrangiert.
            Nicht unerwartet kommt die Gründung der ECM – Fraktion im BITKOM (http://t.co/3JsPWfDy). Gleich 13 Arbeitskreise werden eingerichtet. Mit diesen Arbeitskreisen wird das komplette Themenspektrum der VOI-Arbeitsgruppen und des VOI  generell vereinnahmt. Die konstituierenden Sitzungen auf der DMSEXPO, die alle bereits beim BITKOM auf der Webseite angekündigt sind, zeigen auch, dass die "VOI-Abtrünnigen" einiges an Vorarbeit geleistet haben. Die Pfründen, Entschuldigung,d ie Zuständigkeiten wurden im Vorfeld bereits aufgeteilt – und es wurde auch dafür gesorgt, dass die konstituierenden Sitzungen nicht vor leerem Saal stattfinden. Viele, die bisher in VOI-Arbeitskreisen die Facharbeit vorangetrieben oder geleitet haben, engagieren sich nunmehr im BITKOM. Doppel-Engagements in beiden Verbänden sind eher nicht zu erwarten 😉 . Interessant wird es werden, wenn in den VOI-Vorträgen der VOI-Gruppen dann vielleicht schon einmal auf den neuen BITKOM-Arbeitskreis zum gleichen Thema hingewiesen wird. Villeicht ist auch der Eine oder Andere nur in beiden Verbänden um gezielt beim VOI Abwerbung von Kollegen für die neuen Arbeitsgruppen zu betreiben. Aber dies wird noch nciht mal notwendig sein, da man viele als Aussteller oder Besucher auf der DMS EXPO treffen wird. Nicht zu vergessen – der BITKOM bietet derzeit "Umsteigern" aus dem ECM-Umfeld attraktive Mitgliedsbeiträge an.

            Dass es sich bei den Konstituierenden natürlich in erster Linie um die ehemaligen VOI-Vorstände handelt, deren Unternehmen nun den Sockel für ECM im BITKOM bilden (alle anderen großen internationalen Anbieter sind ja schon im BITKOM und müssen nur noch in die neuen Arbeitskreise eingeladen werden), ist nicht verwunderlich. Interessant ist eher, dass auch Mitglieder den VOI verlassen, die nicht in die ECM-Fraktion beim BITKOM wandern. Und natürlich wird man jetzt auf der DMSEXPO diskutieren ob es vielleicht im nächsten Jahr nur noch eine Veranstaltung unter dem Banner des BITKOM geben wird. Schon wird von einigen der VOI-Gemeinschaftsstand auf der CeBIT in Frage gestellt.

            Engelbert Hörmannsdorfer hat zugleich vieles was in der Branche kursiert "übertragen" so zusammengefasst: der BITKOM ist ein richtiger Verband, der VOI nur noch ein DMS/ECM-Kaffeekränzchen. Die neue (alte) Vorstandsvorsitzende musste gleich auf ECMguide dagegenhalten, aber von einer Neupositionierung ist nichts zu sehen. Nun starren alle wie gebannt auf die Pressekonferenzen auf der DMSEXPO. Die Wellen werden hochgehen, aber der Branche schadet dieser Konflikt eher. All dies führt zur Zersplitterung der Branche, die unter der Flagge ECM sowieso nicht sehr sichtbar ist.

            PROJECT CONSULT wird weiterhin Facharbeit machen und ihre Kunden unterstützen. Aus dem Hin-und-Her der Verbände halten wir uns heraus …

        • Steht die Zersplitterung der ECM-Branche in Deutschland bevor?
          11. Juli 2011 um 9:41
          Permalink

          Diese Frage muss man sich zur Zeit ernsthaft stellen.

          Nach der Absage des Mergers des BITKOM mit dem VOI ("man wolle sich nicht die internen Probleme des VOI aufhalsen …") wollen einige der größeren VOI-Mitgliedsfirmen ihre Ankündigungen eines Austrittes aus dem VOI wahr machen und sich im BITKOM positionieren.

          Bei einigen Anbietern wird es auch eine Frage sein, ob es zu Neuwahlen mit Änderungen im Führungspersonal und Neuausrichtung der Verbandsarbeit kommt oder ob es nur "Erneutwahlen" gibt. Erst dann soll über einen Verbleib im VOI entschieden werden.

          Auf jeden Fall macht die Mitgliedschaft einen sehr gespalteten Eindruck, zwischen "VOI-Rettern" und "BITKOM-Merger-Promotoren".

          Es muss auch festgestellt werden, dass die Themen "Bitkom-VOI-Merger geplatzt" und "VOI-Vorstandsneuwahl nach Rücktritt" nicht auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stoßen. Dies könnte auch als Indikator für die Bedeutung des Verbandes und/oder die Wichtigkeit des Themas interpretiert werden. Aber vielleicht ist es ja auch nur die Sommerpause.

          Mit den besten Grüßen, weiterhin beobachtend, zuhörend und mitlesend,

          Ulrich Kampffmeyer

          Antwort
        • Offizielles Statement des VOI Vorstands
          11. Juli 2011 um 10:59
          Permalink

          Nun gibt es heute auch ein offizielles Statement des VOI-Vorstand, der weiterhin geschlossen hinter dem Merger-Vorschlag steht und die Aktivitäten einiger Mitglieder zur Verhinderung des Zusammenschlusses bedauert:

          http://t.co/CCDw7F2

           

          Antwort
  • Welche Rolle spielte der VOI denn noch in den vergangenen Jahren
    11. Juli 2011 um 17:45
    Permalink

    Welche Rolle spielte denn der VOI denn überhaupt noch in den vergangenen Jahren? Bis auf ein zweifelhaftes Engagement auf der DMS – und welche Rolle diese Messe unterdessen hat, braucht man niemandem mehr erklären -, wurde eh kaum etwas geboten, was für eine breitere Öffentlichkeit von Bedeutung ist oder war. Wer es versäumt, ein Lobby aufzubauen, zu der nicht nur lokale Player und Einzeldarsteller sondern auch größere Unternehmen gehören, wer neue Themen nicht aufgreift, wer neue Medien und Plattformen nicht aufgreift, braucht sich über einen Bedeutungsverlust nicht zu beschweren. Das nun zu beobachtende langsame Dahinsiechen war irgendwann zu erwarten.

    Stefan Pfeiffer

    (Dies ist meine persönliche Meinung und repräsentiert in keiner Weise eine Stellungnahme meines Arbeitgebers.)

    Antwort
    • Wann ist eine Branche eine Branche ?
      12. Juli 2011 um 17:37
      Permalink

      Ja, welche Rolle spielte der VOI denn überhaupt noch in den vergangenen Jahren? Deine Frage, Stefan, die man fast als rhetorisch klassifizieren muss, wird sicher keine Freude beim VOI auslösen – zumal man ja an "branchenspezifischen Themen" dort einiges mit Publikationen, Arbeitsgruppen und Veranstaltungen bewegt hat. Und "Ausbruchsversuche" aus dem "DMS-Käfig" gab es ja auch – Adressierung von Endanwendern, CRM und Outputmanagement als weitere Themen, Übernahme von ECM als Leitmotiv, etwas Internationalisierung, CeBIT-Präsenz, neue Webseite, usw. Als Außenstehende haben wir beide also gut reden. IBM hat in den letzten Jahren ja auch nicht mehr viel zum VOI beigetragen und PROJECT CONSULT ist seit 12 Jahren kein VOI Mitglied mehr. Wenn man selbst nichts tut, kann man auch nicht erwarten, dass andere was  – und dann auch noch in die richtige Richtung – bewegen.

      Davon aber ganz unabhängig stellt sich die Frage, unter welchem Banner, unter welchem Motto, mit welcher Botschaft sich die "ECM"-Anbieter zukünftig im Markt positionieren – Collaboration&InformationM​anagement, SocialBusiness …?

      Es geht um die die Frage der Identifikation und der Identifizierbarkeit.

      Bei vielen schlagen zwei Herzen in einer Brust: einerseits braucht eine Branche einen Verband, eine Messe, eine Leitkonferenz, eigene Standards usw. um als Branche visibel zu sein. Ein Verband wie der VOI ist so gesehen etwas wie eine "Identifikationsfigur" für eine Branche. Stimmt also die Gleichung, dass eine Branche nur existiert wenn sie solche in der Öffentlichkeit wahrnehmbare Symbole besitzt, mit der sie identifiziert werden kann? Kann man die "Markenzeichen-Theorie", d.h. Ersatz von wirklichem Wissen über etwas durch Adaption eines leicht merkbaren Symbols, auch auf eine Softwarebranche anwenden? Wäre dann der VOI das "Markenzeichen" der ECM-Anbieter in Deutschland? ist der VOI die Branche, ist der VOI ein Abbild der Branche, ist der VOI ein Zerrbild der Branche?

      Wenn aber die Eigenständigkeit einer Branche verloren geht, weil sie in anderen Strömungen aufgeht?

      ECM wird Infrastruktur und Bestandteil der allgemeinen ITK. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt in andere Märkte, wo man erst um Visibilität neben all den anderen Hot Topics wie Cloud, Mobile, Social um Aufmerksamkeit kämpfen muss. Der Merger des VOI mit dem BITKOM wäre zugleich auch ein Verlassen der Nische gewesen – auch wenn der VOI nach einiger Zeit vollständig aufgesogen worden wäre und die Branche – wenn es sie denn gibt – keine institutionelle Galionsfigur mehr besäße.

      Stefan, mit Deiner grundsätzlichen Frage – welche Rolle spielen Messen wie DMSEXPO und Verbände wie der VOI in Zeitalter der elektronischen Kommunikation überhaupt noch – triffst Du einen wunden Punkt. Und dieser betrifft natürlich die Unternehmen dieser Branche, die selbst moderne Software und Lösungen entwickeln, die die Abhängigkeit von physischen Medien und Meetings überwinden soll (sic!), besonders. Alle predigen ECM in the Cloud, ECM Apps, ECM goes Mobile – und hängen dann noch traditionellen Formen der Interessens-Organisation, sprich Verbänden, an. Wie sich andere Verbände unserer Branche mitd er Herausforderung auseinandersetzen sieht man an der AIIM. Sie wandelt sich zum Informationsbroker, nutzt verstärkt neue Medien und verdient ihr Geld inzwischen als Schulungsanbieter. Mit der Unterstützung von Standards wie CMIS gelingt der AIIM wenigstens ansatzweise der Brückenschlag in die Welt von 42.0.

      In Punkto VOI ist es daher im Moment egal ob es "Neu-Wahlen" oder "Erneut-Wahlen" gibt. Eine neue Positionierung wäre meines Erachtens wichtiger. Dass sich viele Anbieter mit den Zielen des VOI nicht mehr identifizieren, hat ja die ECM jetzt! Inititative vor einiger Zeit gezeigt, wo sich 7 mittelständische Unternehmen zu einer Marketing-Allianz zusammengefunden hatten. Als diese keien Wirkung zeigte, ging man in den Vorstand des VOI, und scheiterte dort wieder – diesmal mit dem zweiten Anlauf eines Mergers von VOI und BITKOM.

      Der BITKOM wird den VOI auch nicht wirklich nötig haben. Viele der großen VOI-Mitglieder sind bereits auch Mitglied im BITKOM, die internationalen Anbieter wie IBM sowieso. Was jetzt nur noch fehlt ist der BITKOM AK Arbeitskreis "ECM Enterprise Content Management" (oder vielleicht gleich "Social Business" oder "Collaboration & Information Management"). Nachdem man schon Whiteppaer zu Signatur, Records Management, Information Lifecycle Management und anderen ECM-Themen beim BITKOM publiziert hat, ist dies nur noch ein ganz, ganz kleiner Schritt. Und spätestens dann wird es eng für den VOI. Vergleichsbeispiele aus unserer Branche gibt es ja auch – man nehme die Mikrofilm-Branche. Ein Ende als Kaffee-Kränzchen möchte ich dem VOI nun wahrlich nicht wünschen.

      Ulrich Kampffmeyer
      (Dieser Beitrag gibt meine eigene Meinung und die Meinung meines Arbeitgebers wieder!)

      Antwort
      • Ich habe das Gefühl, dass
        13. Juli 2011 um 10:43
        Permalink

        Ich habe das Gefühl, dass sich die Branche selbst zu wichtig nimmt und nicht darauf hört, was der Markt will. Dieser Aspekt kommt in fast keinem Beitrag vor.

        Bestimmt denn der Auftritt eines Verbandes wirklich den thematischen Stellenwert in Unternehmen oder bestimmen die Unternehmen, der Markt, die Probleme des Kunden, den Stellenwert und damit die Bedeutung einer Branche bzw. eines Branchen-Verbandes?

        Außerdem: Wenn ich in den letzten Jahren gesehen habe, wie die meisten Vertreter der DMS-Hersteller mit verschränkten Armen auf den erhöhten Messeständen gnädig auf die vorbeiziehende Masse der potentiellen Kunden geblickt hat, wundert mich die Wahrnehmung der Branche insgesamt nicht wirklich.

        Meiner Erfahrung nach ist das Thema DMS beim Kunden derzeit eher ein Mussthema denn ein „Chakaaa-wir-brauchen-es“. Vlt. wird es ja mal Zeit den Stock aus dem Hintern zu nehmen und wieder zu überlegen, was der Kunde will und auch die Produkte dementsprechend zu präsentieren.

        Sven Gust

        Antwort
  • Wer hat Schuld?
    2. September 2011 um 10:03
    Permalink

    Hallo,
    Ich hätte an das Forum ein paar kurze Fragen. Da der Verschmelzungsplan zwischen der VOI und BITKOM gescheitert ist, würde mich ihre Meinung dazu wirklich interessieren. Weiß einer von Ihnen wer das Angebot zurückgezogen hat – BITKOM oder VOI ? Welche Firma war eigentlich für das Scheitern der Verschmelzung verantwortlich und wer muss jetzt die Konsequenten tragen? Schieben sie sich gegeneinander die Schuld zu?
    Der Verschmelzungsplan hat mich von Anfang an interessiert und ich habe es so weit wie es möglich war in der Presse verfolgt, und auf DMS orientierte Websites. Wie ich es jetzt verstanden habe, hat das Scheitern den VOI in einer schlechteren Situation zurückgelassen. Gibt es ein Körnchen Wahrheit an diesem Gerücht? Vielleicht werden wir mehr bei der DMSEXPO erfahren? Freue mich auf eure Antworten.
    LG,
    Albert

    Antwort
    • Antworten an Albert: "Wer hat Schuld?"
      12. September 2011 um 12:44
      Permalink

      Ich habe ein wenig gewartet, ob nicht doch jemand Anders, ein Berufenerer, die Fragen von Albert beantworten will. Als Außenstehender kann ich nur folgende Statements abgeben (am Besten auf der DMSEXPO auf dem VOI Stand direkt nachfragen):

      # [Zurückziehen des Angebots]
      Die Arbeitsgruppe "Vertrag" beim VOI hat den Vertragsentwurf abgelehnt und daraufhin hat der BITKOM das Angebot zurückgezogen

      # [Welche Firma war Schuld]
      Es war keine einzelne Person oder Mitgliedsfirma. Die Befürworter des sinnvollen Mergers konnten sich mit ihren Argumenten gegenüber der Mehrheit der Mitglieder nicht durchsetzen. Der Vorschlag wurde vom gesamten damaligen Vorstand vertreten.

      # [Wer muss die Konsequenzen tragen]
      Die Konsequenzen muss der Verband und zugleich die gesamte Branche tragen. Beim Verband sind einige Mitglieder, die im Vorstand vertreten waren (aber auch andere), ausgetreten. Der neue gewählte Vorstand ist kleiner und repräsentiert in seiner Zusammensetzung nicht die Mitgliedschaft. Aber auch die gesamte ECM-Branche in Deutschland muss darunter leiden, da das Thema ECM noch mehr an Visibilität verloren hat. Bereits das "Scheitern" der Aktivitäten der "ECMjetzt!-Initiative" warf die Frage auf, ob es überhaupt eine Art ECM-Branche in Deutschland gibt. Und es gab auch nach dem gescheiterten VOI-BITKOM-Merger Ansätze ausgetretener VOI-Mitglieder sich anders, z.B. innerhalb des BITKOM, zu organisieren. Hier fanden sich zum Teil auch die zurückgetretenen Vorstände des VOI wieder. Es droht die Zersplitterung der Branche mit einem erheblichen Visibilitäts- und Vertrauensverlust für alle – Hersteller, Integratoren, Berater, Outsourcing-Anbieter, usw.

      # [Schlechtere Situation für den VOI]
      Der VOI hat namhafte Mitglieder verloren, auch wenn es einige Neuzugänge gibt. Eine neue Strategie ist nicht sichtbar. So gesehen ist mehr als ein Körnchen Wahrheit an den Gerüchten zur geringer werdenden Bedeutung des Verbandes.

       

      Wie es um den Verband – und den Markt, den er repräsentieren soll – bestellt ist, werden wir zur DMSEXPO in Stuttgart sehen.

      Ulrich Kampffmeyer
      Gründer und Ex-Miglied des VOI

      Antwort

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