Management-Buy-Out: iManage gehört nicht länger zu HP

22. Juli 2015 11:11 Uhr  |  PROJECT CONSULT Webmaster  |  Permalink


Die Gründer der ECM-Software iManage haben nach einer 18-monatigen Verhandlung iManage mit all seinen Produkten, Services und die Marke selbst von Hewlett-Packard (HP) abgekauft. Damit wird iManage zu einer eigenständigen Firma, mit Sitz in Chicago und weiteren Offices in Silicon Valley, London und Bangalore.

Der Management-Buy-Out hat die Branche nicht überrascht, da schon seit geraumer Zeit über die Zukunft des Themas ECM bei HP spekuliert wird. Die Übernahme von Autonomy und die fehlende Integration der verschiedenen Produktlinien war schon länger Thema. Ehemaliger Mitbegründer und momentaner General Manager und CEO von iManage, Neil Araujo, äußerte sich mit großer Zuversicht zu den jüngsten Ereignissen. "Mit der abgeschlossenen Transaktion wende sich das iManage Team nun wieder seinen Kunden und der weltweiten Community zu, der es diene." Er verspricht eine Zukunft als Marktführer mit neuen Innovationen und besserem Kundenservice durch engere und fokussiertere Zusammenarbeit mit dem Kunden. Zusammen mit Rafiq Mohammadi, ebenfalls Mitbegründer und nun Chief Scientist der Firma, werden viele Mitarbeiter bleiben, die schon seit einigen Jahren dabei sind.

Übernommen wurden die Produkte „Worksite“ (jetzt: iManage Work), „Linksite“ (jetzt: iManage Share) „Universal Search“ (jetzt: iManage Insight) und „WorkSite Records Manager“ (jetzt: iManage Govern). Damit bietet iManage ein Dokumenten- und E-Mail-Management-Programm, eine File-Sharing-Software, eine Enterprise Search und Analyse Software, sowie eine Records-Management- und Information-Governance-Lösung. iManage bleibt weiterhin Partner von HP und nutzt und verkauft auch künftig Cloud-Lösungen und andere Produkte von HP.

Obwohl die aktuellen Produkte als Grundlage des Geschäftes von iManage weiterbestehen sollen (was natürlich für die bestehende große Kunden-Basis wichtig ist), wurde bereits ein neues R&D Entwicklungsprojekt in die Wege geleitet, um das Portfolio dem sich dem verändernden Markt und seinen stetig wechselnden Anforderungen anzupassen. Im Fokus des Projektes stehen Einfachheit, Flexibilität, Agilität und Sicherheit der neuen Software mit dem Ziel,  eine beständige Verfügbarkeit von überall, auf jeder Plattform und zu jeder Zeit zu ermöglichen. Auch hier spielen jetzt Cloud und Mobile eine bedeutsamere Rolle als in der Vergangenheit bei HP.

Sowohl HP als auch iManage können nach Meinung von Analysten (Cheryl McKinnon, Forrester; Alan Pelz-Sharpe, 451 Group), von der neuen Situation profitieren: HP wird eine Produktlinie los und kann sich auf die verbleibenden fokussieren, iManage kann sich schneller an die Anforderungen der Kunden anpassen. Für beide biete dies Qualitätsvorteile. HP hatte mit dem Aufkauf von Autonomy in 2011 (und damit auch von iManage) mehr Interesse an der Autonomy IDOL Produktlinie. iManage selbst spielte innerhalb von HP kaum eine Rolle und hatte geringe Visibilität. Die Eigenständigkeit dürfte auch die Visibilität der früher sehr bekannten Marke stärken.  

Mit einem Management, das 18 Jahre Erfahrung in der Branche hat, einer finanziellen Absicherung durch die Bank von Montreal, ca. 3000 Kunden (Schwerpunkte in der Finanz-, Rechts- und Buchhaltungswesen-Branche) und einer guten Platzierung im Markt, steht dem Erfolg der Firma nach Meinung des neuen Managements nichts mehr im Wege.

Der Buy-Out ist zu dem ein Beispiel, dass es nicht immer nur um Konsolidierung der Branche durch Aufkäufe geht, sondern dass auch Spin-Offs in den ECM-Markt neu oder wieder eintreten.

in Deutschland spielt iManage im Prinzip überhaupt keine Rolle, da es seitens HP keine Strategie für das Thema ECM Enterprise Content Management gibt.

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