Fraunhofer: Digital Index Deutschland 2019
8. Juli 2019 10:13 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT des BMI hat die aktuelle Fraunhofer-Studie „Digitalindex Deutschland 2019“ veröffentlicht: http://bit.ly/Digi-Index-2019.
In der Studie „Deutschland-Index der Digitalisierung 2019“ des Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS werden die wichtigsten Kenndaten zusammengetragen. Die Untersuchungsgebiete umfassen u.a. Breitbandabdeckung, Mobile Internetnutzung, Nutzung Sozialer Medien, Online-Shopping; IuK-Betriebe, IKT-Fachkräftemangel, Gründungen; elektronische Behördenkontakte, elektronische Formularübermittlung; Onlineverwaltungsleistungen, öffentliches WLAN; Nachfrage nach Informatik-Studiengängen, weibliche Informatik-Anfängerinnen und anderen.
In fünf Themenfelder und einigen Sonderkapiteln werden auf 50 Seiten die aktuellen Daten zur Digitalisierung in Deutschland vorgestellt:
- Vorwort: Der Digitalisierung Konturen verleihen
- Die Struktur des Deutschland-Index der Digitalisierung
Themenfeld I: Infrastruktur | Wie leistungsfähig ist der Zugang zur digitalen Welt? - Themenfeld II: Digitales Leben | Wie unterscheiden sich die digitalen Lebensverhältnisse?
- Themenfeld III: Wirtschaft und Forschung | Wie wettbewerbsfähig sind die Länder?
- Themenfeld IV: Bürgerservices | Wie bürgerorientiert ist die digitale Verwaltung?
- Themenfeld V: Digitale Kommune | Wie digital sind die Kommunen?
- Schwerpunktthema: Angleichung der Lebensverhältnisse? Wie entwickeln sich die Regionen?
- Quellen und Erläuterungen
- Epilog: Neues aus der Erhebung
Zur Studie als PDF selbst kommt noch eine digitale, interaktive Weltkarte (ÖFIT; Erläuterung), die für Deutschland auch die Unterschiede zwischen Bundesländern und Städten deutlich macht. Am weitesten ist die Entwicklung der Digitalisierung in den Großstädten, bzw. den städtisches Bundesländern wie Berlin, Bremen und Hamburg vorangeschritten (siehe Karte links). Schön ist, dass auf dem Titelbild der Studie Hamburg als dicker, fortschrittlicher blauer Klecks gezeigt wird.
Im Vergleich zur Vorgängerstudie und ähnlichen Studien z.B. von D21 hat sich etwas getan, aber die Fortschritte sind im internationalen Vergleich klein. Für die Jahre 2017 bis 2019 lässt sich laut Index vor allem in Sachen Infrastruktur und private Internetnutzung eine bundesweite Annäherung der digitalen Lebensverhältnisse beobachten. Blickt man dagegen auf die Wirtschaft und die Online-Angebote der Kommunalverwaltungen, sind die Unterschiede immer noch sehr groß. E-Government und Digitale Verwaltung hinken hinterher. Am Besten klappt es noch innerhalb Hamburgs. Übergreifend über kommunale und Ländergrenzen hinweg sieht es düster aus. Auch die Nutzung von eID auf dem nPA will nicht so recht in fahrt kommen. Von der elektronischen Signatur (nach immerhin 25 Jahren) ganz zu schweigen. Der Breitbandausbau kommt nur langsam voran – besonders in den neuen Bundesländern nur schleppend. So richtig voran geht es mit der Digitalisierung in Deutschland noch nicht. Auch deshalb hängen wir im europäischen und internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld fest (siehe auch DESI 2019 Germany).