Digitalisierung der EU-Länder
12. Dezember 2022 10:37 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Immer wieder finden sich Nachrichten, dass Deutschland in Punkto Digitalisierung weit abgeschlagen im europäischen und internationalen Vergleich ist. Daran ist etwas Wahres, aber wahrscheinlich auf Grund der Datenerhebungsmethoden nicht ganz so dramatisch wie immer angenommen.
Statista hat eine Statistik zum Digitalisierungsgrad der EU-Länder gemäß dem Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI*) im Jahr 2022 herausgebracht. Dort liegt Deutschland im Mittelfeld.
Statista schreibt hierzu:
<Zitat> Deutschland steht beim europäischen Vergleich der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft im Jahr 2022 an 13. Stelle und kommt auf eine Gesamtpunktzahl von 52,9 Punkten. Führend sind die skandinavischen Länder Finnland und Dänemark. Die Europäische Kommission veröffentlicht jährlich den Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI), der die Fortschritte der Mitgliedstaaten in den fünf wesentlichen Bereichen Konnektivität, digitale Kompetenzen, Internetnutzung durch Privatpersonen, Integration digitaler Technik durch Unternehmen und digitale öffentliche Dienste verfolgt.“ </Zitat>.
Quelle der Statista-Daten ist die Europäische Kommission. Nimmt man die Daten für 2022 und kartiert den Fortschritt der Digitalisierung ergibt sich für Europa folgendes Bild:
Hier muss man Deutschland suchen – aber nur auf Grund des Platzes für die Beschriftung. Vergleicht man nur wenige Staaten die vorn oder ganz hinten liegen, sieht es für Deutschland wie folgt aus:
Die entscheidende Frage bleibt, können wir uns dieses Mittelmaß weiterhin leisten oder muss endlich einmal ein großer Wurf erfolgen? Im Bereich E-Government hat das OZG seine Ziele verfhelt, der Glasfaserausbau geht immer noch zögerlich voran, digitale Signaturen, Identitäten, Wallets und Dienste stolpern vor sich hin. Das Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung noch hinter Malta liegen würde war nur 2016 der Fall.