Kyocera kauft ALOS
10. Juli 2018 14:41 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Und wieder ist ein eigenständiger ECM-Anbieter übernommen worden: KYOCERA kauft Alos Solution (http://bit.ly/Kyocera-Alos). Genaugenommen ist es die Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH, die am 9.7.2018 offiziell die deutsche ALOS GmbH aufgekauft hat. Kyocera hat erst vor einigen Jahren sich mit CEYONIQ ein Produkt zugelegt. Nun geht es mit der Übernahme von Alos in Richtung Beratung, Umsetzung und Kundenprojekte. Über die Höhe des Kaufpreises wurde keine Information veröffentlicht.
Alos in Köln hat 85 Mitarbeiter und mehrere tausend Kunden in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen soll als eigenständige Firma weitergeführt werden. Ein ähnliches Modell hatte Kyocera schon 2014 mit CEYONIQ verfolgt. Wie weit die Eigenständigkeit reichen wird, muss sich noch zeigen. Bereits in der Vergangenheit hatte Kyocera ein (zu) heterogenes Portfolop. Neben CEYONIQ wurde mit Docuware und anderen BPM-Anbieter-Lösungen gearbeitet. Nun kommen mit Alos weitere Produkte hinzu. Alos arbeit mit eigenen Produkten im Bereich des Scannens, aber auch mit Abbyy, Kofax und anderen. Auch Alos realisiert Projekte mit Docuware und steht damit in direktem Kontrast zur CEYONIQ-Strategie von Kyocera. Hinzu kommen Lösungen von Imageware und Jobrouter, die von Alos angeboten werden. Diese Vielfalt muss noch bereinigt werden, denn ein schlüssiges Portfolio gibt es von Kyocera nicht. Auch noch andere Töchter von Kyocera im ECM-Umfeld sind in Deutschland unterwegs und eigentlich sollte CEYONIQ das auch international zu positionierende Produkt werden. In seinem Statement bezieht sich der Vice President von Alos, Friedhelm Schnittker, auch nur auf einen Teil des Alos Portfolios, wenn er die möglichen Synergien lobt: „Die umfassende KYOCERA-Produktpalette, gepaart mit Scanlösungen von Alos und orchestriert durch das Outputmanagement der AKI bieten ein großes Potenzial.“ Die AKI Output-Management-Lösung war eine der ersten Produktsuiten, die Kyocera zugekauft hatte. Mit den digitalen Angeboten rund ums Dokumentenmanagement will Kyocera die Abhängigkeit vom Drucker-Geschäft überwinden. Dies haben bereits eine Reihe anderer Anbieter wie Xerox, Canon, Minolta, Ricoh, HP etc. gemacht, bzw. sind sie daran gescheitert. Die Zentrale Kyocera in Japan lässt den Landesgesellschaften dabei viel Freiraum, was aber auch ein international gleichförmiges und konkurrenzfähiges Produktportfolio verhindert.