Forrester Benchmarkstudie „Intelligente Automatisierung“ 2020 – Teil 1

21. Juli 2020 14:29 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


OK, diese Forrester Studie wurde für einen Anbieter erstellt und beinhaltet so auch nur Antworten, die den Anbieter Kofax interessierten (die Studie kann nach Registrierung kostenfrei heruntergeladen werden: https://bit.ly/32DRO0h). Die Studie ist aus dem April 2020, findet aber erst in letzter Zeit Verbreitung.

Abgesehen davon, dass die Benchmarking Studie durch einen Capture- & Automation-Anbieter beauftragt wurde enthält sie doch einige Ausführungen, die generell für den Zustand der Digitalisierung und Automatisierung in Deutschland interessant sind. Mit dem Begriff „Intelligent Automation“ schlägt Kofax zudem die Brücke zu IIM Intelligent Information Management. Die Befragung und Auswertung führte Forrester durch (es ist aber keine unabhängige Forrester-Marktstudie wie die Forrester Wave).

Die 450 befragten Unternehmen sehen eine fast jährliche Verdopplung der Ausgaben für Automatisierung. Darunter sind natürlich auch Maßnahmen wie Digitalisierung von analoger Information, Automatische Klassifikation bei der Informationserfassung, Robotic Process Automation und ähnliche aus dem Umfeld des Information Management zu sehen.

Allerdings werden auch Rechenzentrumsautomatisierung und andere Anwendungen hieran einen großem Anteil haben. Dies zeigt die Tabelle in Abbildung 2 der Studie.

Die vorgelegte Studie ist erst Teil 1 der Marktbefragung, die Forrester in zwei Aktionen zu Beginn des Jahres durchführte. Lesenswert sind in jedem Fall die Einführungen von Forrester in die Studie (die Einschätzung, ob der Begriff „Automatisierungssilo“ sinnvoll, ist überlassen wir dem Leser. Man merkt doch, dass es eine Übersetzung aus dem US-Englischen ist):

<Zitat> ZUSAMMENFASSUNG

Automatisierungstechnologien sind in allen Branchen zunehmend unverzichtbar, damit Organisationen wettbewerbsfähig bleiben. Die Automatisierung ist dabei nicht mehr auf grundlegende Anwendungsfälle beschränkt, sondern spielt mittlerweile bei praktisch allen Aspekten des Geschäftsbetriebs eine Rolle. In dem Bemühen, mit dem immer höheren Tempo der Veränderungen Schritt zu halten, haben viele Unternehmen einen Flickenteppich aus schlecht integrierten und isolierten Automatisierungsfunktionen geknüpft. Wie können Unternehmen unter Beibehaltung eines hohen Qualitätsstandards und langfristiger Agilität ihre Automatisierungsziele erreichen?
Kofax beauftragte im Januar 2020 Forrester Consulting mit der Bewertung aufkommender Trends und Strategien und der Lehren für Unternehmen aus dem sich schnell entwickelnden Automatisierungsmarkt. Forrester führte zwei Online-Umfragen durch: eine mit 450 Entscheidungsträgern aus den Bereichen Automatisierung und KI-Technologie und eine zweite mit 450 einzelnen Nutzern aus verschiedenen Geschäftsbereichen. Dies ist das erste von drei Dokumenten zur Darlegung der Ergebnisse.

WESENTLICHE ERGEBNISSE


› Automatisierung ist omnipräsent.

Der Einsatz von Automatisierungstechnologien ist in den letzten Jahren massiv angestiegen, und es gibt keine Zeichen für eine Verlangsamung. Allein in den letzten zwei Jahren haben sich die Investitionen verdoppelt. Entscheidungsträger schätzen, dass es im Verlauf der nächsten zwei Jahre unternehmensweit zu einer weiteren Zunahme um 40 % kommen wird − vom Front-Office bis zum Back-Office und bei allen dazwischenliegenden Instanzen.

› Dieser rasante Anstieg wird von erheblichen Herausforderungen begleitet.
In ihrer Eile, mit dem externen Druck mitzuhalten, setzen viele rganisationen zahlreiche inkompatible und schlecht integrierte Automatisierungstechnologien ein. Tatsächlich gibt fast die Hälfte der Befragten an, dass ihre Unternehmen bei der Automatisierung einen Ad-hoc Ansatz verfolgen. Sie stellen zudem schnell fest, dass isolierte Ansätze zu technischen Schulden, zur Verzögerung beim geschäftlichen Erfolg und zu zahlreichen unerwarteten Herausforderungen führen.

› Organisationen wenden sich einer integrierten intelligenten Automatisierung zu.
Die Kaufgewohnheiten verändern sich. Führungskräfte in Unternehmen bevorzugen Partner und Anbieter, die bei der Automatisierung einen ganzheitlichen und stärker integrierten Ansatz verfolgen. Umfragedaten legen nahe, dass vorausdenkende IT-Entscheidungsträger verstehen, dass sie zur Erreichung ihrer angestrebten geschäftlichen Ergebnisse in integrierte, einander ergänzende und skalierbare Automatisierungstechnologien investieren müssen, um technische Schulden zu verringern, die langfristige Agilität zu verbessern und ihre Bemühungen zur digitalen Transformation zu beschleunigen.

Automatisierung wird immer stärker
unternehmensweit eingesetzt

Organisationen haben eine Vielzahl von Anwendungen und Insellösungen eingeführt, um schnell auf ihre sich verändernden geschäftlichen Anforderungen zu reagieren.
Eine unbeabsichtigte Folge dieses schnellen Handelns zur Lösung des vorliegenden Problems ist die Schaffung von Automatisierungssilos. Diese Silos beeinträchtigen die Fähigkeit der Organisation, Operational Excellence zu erreichen, auf wachsende Anforderungen im Bereich Kundenerfahrung zu reagieren und Chancen bei neuen Geschäftsmodellen zu monetarisieren. Umfrageergebnisse weisen darauf hin, dass die Automatisierungsbemühungen zwar im Back-Office ihren Anfang genommen haben, aber die Führungskräfte zunehmend Automatisierungsanwendungen priorisieren, die größere Auswirkungen auf die Kundenerfahrung haben und Silos innerhalb der Organisation beseitigen. Die Führungskräfte wenden ihre Aufmerksamkeit Automatisierungstechnologien wie digitaler Prozessautomatisierung, Prozesserkennung, dynamischem Anwendungsfallmanagement, Regel- und Entscheidungs-Engines, künstlicher Intelligenz und robotergesteuerter Prozessautomatisierung (RPA) zu. Bei der Befragung von 450 Entscheidungsträgern im Bereich Automatisierung sind wir zu folgenden Ergebnissen gekommen:

› Der Einfluss der Automatisierung nimmt kontinuierlich zu.
In den letzten zwei Jahren haben die Budgets für Automatisierungstechnologien konstante Wachstumsraten verzeichnet, und es sind keine Anzeichen für eine Verlangsamung zu erkennen. Das Wachstum hat sich über die letzten 24 Monate fast verdoppelt, und über die nächsten zwei Jahre wird noch einmal eine Zunahme von 40 % prognostiziert (Abbildung 1).

› Automatisierung berührt mehr Unternehmensbereiche denn je.
Die Automatisierung ist nicht mehr auf nur einen Ort oder Prozess begrenzt; Entscheidungsträger verstehen nun mehr denn je, dass digitale Automatisierungstechnologien die betrieblichen Abläufe vom Back-Office bis zum Front-Office optimieren und stärken können. Allerdings besteht bei der konsequenten Implementierung noch ein erheblicher Spielraum. Während die Zahl der Anwendungsfälle zunimmt, für die Organisationen eine Automatisierung verwenden, sind die Akzeptanzquoten für ausgereifte Anwendungen − wie die Automatisierung von Back-Office-Aufgaben, Entscheidungsfindung und Kreditorenbuchhaltung (AP) − noch immer relativ niedrig (Abbildung 2).

Zwar bietet die Verbreitung der Automatisierung erhebliche geschäftliche Vorteile, doch kann eine Skalierung der Anwendungsfälle auf die gesamte Organisation auch große Herausforderungen mit sich bringen. Das Zusammenführen der Automatisierungsanstrengungen zu einer stimmigen organisationsweiten Strategie ist für die Wertschöpfung und Investitionsrentabilität zentral. Allerdings kann das Zusammenflicken inkompatibler Technologien nicht die Antwort sein. Um vollständig funktional zu sein und die erforderlichen Ergebnisse zu liefern, die für den Erfolg im Umfeld von heute benötigt werden, müssen Unternehmen Technologien intelligent integrieren. </Zitat>

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

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