Nucleus CSC Technology Value Matrix 2021
9. Juli 2021 22:19 Uhr | Dr. Ulrich Kampffmeyer | Permalink
Das Analystenhaus Nucleus Research hat ihre Studie zum Markt für Enterprise Content Management & Content Services für das Jahr 2021 veröffentlicht. Der Bericht kann kostenfrei – gegen Hinterlassen der Kontaktdaten – bei Nucleus Research heruntergeladen werden: https://nucleusresearch.com/research/single/csc-technology-value-matrix-2021/.
CSC steht für Content Services & Collaboration. Bei dem neu definierten Marktsegment handelt es sich um die ursprüngliche Übersicht zum Thema ECM Enterprise Content Management, wie 2020 noch positioniert war: https://bit.ly/Nucleus2020. Mit der neuen Definition passt sich nun auch Nucleus an die Veränderungen im Markt an.
Als ein Grund für die Neudefinition wird der Bedarf für die Aktualisierung von bisherigen Content Management und Collaboration Plattformen genannt. Hinzukommen Sicherheits- und Automatisierungsanforderungen, die nach Meinung von Nucleus in bisherigen ECM-Lösungen nur unzureichend adressiert worden waren. Eine wichtige Veränderung ist außerdem der Wechsel von On-Premises-Strategien hin zu Cloud-Systemen. Besonders durch Heimarbeit und hybrides Arbeiten an unterschiedlichen Orten haben während der Corona-Pandemie die Benutzeranforderungen stark verändert. Wesentliche Trends waren in dieser zeit Collaboration, Automatisierung und Sicherheit. Das von Nucleus als CSC definierte Marktsegment mit seinem bisherigen „ECM-Anbietern“ wurde auch durch mehrere größere Akquisitionen verändert.
Natürlich kommen die Einschätzungen von Nucleus Research nicht ohne eine eigene Positionsgrafik aus. Bei Nucleus heißt diese „Value Matrix“. Entscheidend sind die Kriterien und Klassifikationen, die bei Nucleus leider nicht so klar nachvollziehbar sind wie bei anderen Analysten wie Gartner. Nucleus unterscheidet vier Kategorien für die Platzierung von Anbietern und deren Produkten: „Leader“, „Facilitator“, „Core Provider“ und „Expert“. Auf den beiden Achsen sind „Greater Usability“ und „Better Functionality“ kartiert. Andere Klassifizierungen, Kriterien und Kategorien führen natürlich auch zu einem verändertem Bild, wer in diesem Markt den Ton angibt. Zu jedem Anbieter gibt es etwa eine halbe Seite erläuternden Text in dem Bericht.
Bei den führenden Anbietern (Leader) werden Box, Digitech Systems, Epicor ECM, Laserfiche und M-Files aufgeführt. Hier zeigt sich schon, dass durch den Vergleich traditioneller Anbieter und Cloud-Anbieter Äpfel mit Birnen verglichen werden. Oben rechts als Leader finden sich Laserfiche, M-Files und Box wieder. Das Feld wird von den klassischen ECM-Anbietern dominiert.
Dies setzt sich in der nächsten Kategorie „Unterstützer, Ermöglicher, Moderator“ (Facilitator) fort: IBM, NewGen Software und Zoho WorkDrive. Das umfassende Produktportfolio einer IBM mit einer Lösung wie WorkDrive zu vergleichen ist schon gewagt.
Als Anbieter von grundlegenden Technologien (Core Provider) werden AODocs, Microsoft, OpenText und Oracle aufgeführt. Bei Microsoft geht es natürlich um Sharepoint (und passend dazu M365 mit Teams). OpenText und AODocs sind eher klassische ECM-Anbieter wobei OT mit einem großen Produktportfolio aufwarten kann..
Als Spezialisten oder Experten (Experts) werden Experts in der Value Matrix DocuWare, Hyland und Micro Focus aufgeführt. Hyland gehört dabei eher in die Leader-Gruppe, mehr als einige dort aufgeführte Anbieter, nicht zuletzt durch die aktuellen Akquisitionen.
Zu den Details sei auf die Beschreibungen in der Studie selbst verwiesen.
Alle genannten Anbieter waren schon im ursprünglichen ECM-Markt mehr oder weniger präsent. Alle Anbieter sind bereits in der Cloud präsent – oder bewegen sich schnell in Richtung Cloud-Angebot. Nicht alle weisen die gleiche Funktionsbreite beim Thema Automatisierung wie KI, RPA & Co. auf. Und nur wenige der gelisteten Anbieter haben sich auf das Thema Sicherheit im Umfeld des Content Management fokussiert.
Mit „CSC“ als Marktdefinition hat sich Nucleus aber so zumindest ein Akronym und eine Zusammenstellung geschaffen, die sie von den anderen Analysten abgrenzt.