Weckruf

11. Oktober 2014 13:56 Uhr  |  Dr. Ulrich Kampffmeyer  |  Permalink


Meine persönlichen Impressionen der diesjährigen #wITw14 aus Sicht der Informationsmanagement-Branche. Die Jubiläums-DMS-EXPO 2014 endete am Freitag, 10.10.2014. Inzwischen ist auch der vorläufige Abschlussbericht der Messe Stuttgart für die Gesamtveranstaltung aus DMS EXPO, IT&Business und CRMexpo publiziert: http://bit.ly/Bericht-wITw14.

Bei mir als langjährigem Begleiter der DMS EXPO hinterlässt der Bericht aber noch mehr die Situation vor Ort einen schalen Geschmack im Mund. Zu IT&Business und CRMexpo kann und möchte ich nicht viel sagen. Die beiden Messen belegten Halle 4. Halle 6 nahm die Reste der ECM-Branche auf.

Von Jubiläumsstimmung nichts zu merken

In der Halle 6, die etwa zu 2/3 gefüllt war, war von einer fröhlichen oder gar einer Feierstimmung – und sei es nur, dass es die DMS EXPO als Veranstaltung seit 1993/1995 gibt – wenig zu spüren. Es ist schon eine Leistung in der sich schnell bewegenden IT-Szene eine Kontinuität trotz mehrerer Standortwechsel zu besitzen. Eine Kontinuität die für das Thema langfristige, dauerhafte Bewahrung und Erschließung von Information und Wissen unerlässlich ist.  Irgendwie hatte die Branche dies nicht mitbekommen oder dies für unnötig erachtet. Man hat offenbar ganz andere Sorgen. Jubiläumsstimmung sollte zumindest auf der Eröffnungspressekonferenz aufkommen als Vertreter von Messe Stuttgart, VDMA, BITKOM und VOI die hereingerollte Jubiläums-Logo-Torte schlachteten. Derweil in der Halle das Déja Vu. Der erste Eindruck beim Betreten der Halle zeigte eine Standlandschaft die in Gestalt, Aussagen und Anordnung genauso gut vor einem, zwei oder drei Jahren hier anzutreffen gewesen ist.  Bereits so vom ersten Eindruck nichts Neues zu erwarten: Ein paar große Stände, viele Partnerstände und einige kleinere Stände mit den „üblichen Verdächtigen“, 5, 6 Bühnen unterschiedlicher Art und weiter hinten als Abschluss Stellwände, dahinter – Leere.

Natürlich gab es auch thematisch Neues. Der SMAC-Stack – Social | Mobile | Analytics | Cloud – zerlegt gerade die Branche. Und natürlich reagieren die traditionellen Anbieter mit mobilen ECM-Lösungen, automatischer Klassifikation, Dokumentenmanagement in der Cloud und Einbindung von „2.0“-Funktionalität in ihre Lösungen. Aber es ist deutlich, dass die meisten hinter den Trends hinterherlaufen und diese nur mühsam in ihrer vorhandenen Lösungen eingebaut bekommen. Lobenswert war daher die Initiative des BITKOM, Startups eine Präsentationsplattform zu bieten. Aber dies erschien fast wie ein Alibi um modernistisch zu wirken. Suchte man sonst nach Innovation, wurde es schon schwierig. Durch Kombination von vorhandenen Funktionen und Anreicherung mit dem was an Funktionalität im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie außerhalb der Branche die Entwicklung treibt, waren durchaus schöne neue Anwendungen zu finden, die geschäftliche Problem lösen und das Arbeitsleben einfacher machen. Richtig sichtbar waren sie aber nicht, da traditionelle Themen die Plakatflächen dominierten. Und so war es auch nicht erstaunlich, dass in einer hochkarätig besetzten Stammtisch-Runde namhafte Branchenvertreter auf die Frage, was sie an Innovation gesehen hätten, keine Antwort hatten. Noch schlimmer war aber die Erkenntnis, dass sie sich noch nicht einmal als Branche sehen. Bös interpretiert könnte man sagen, es gibt die Branche nicht, oder aber etwas weicher, sie ist nicht mehr visibel. Und dies können wir uns alle nicht leisten.

Ich persönlich bin der Überzeugung, dass eine Branche eigene Standards, eigene Publikationen, eigene Protagonisten als „Leuchttürme“, eigene Kongresse, eigene Messen, öffentliche Visibilität, Identifizierbarkeit, Bekanntheit und Unterscheidbarkeit braucht, um als Branche wahrgenommen zu werden. Jede eigenständige Branche braucht ein sichtbares Gesicht. Was sich nun diese Branche von Anbietern, die sich Lösungen rund um das Dokument, als Enterprise Content Management oder Enterprise Information Management, der Informationserschließung und der -bewahrung, der Wissensnutzung und der Prozessverbesserung verschrieben haben, hier bieten, ist schlicht unverständlich. Natürlich wollen und müssen alle Anbieter sich um ihr eigenes Geschäft kümmern, aber auch bei DMS/ECM/EIM/BPM/KM/SocBiz gilt, besser ein Stück vom gemeinsam gebackenen großen Kuchen als ein paar wahllos und mühsam aufzupickende herumliegende Krümel. Wir dürfen nicht länger die Augen verschließen sondern müssen der fatalen Situation offen ins Gesicht blicken. Die DMS EXPO und die – angeblich nicht vorhandene – Branche befinden sich in einer Krise. Nicht bezogen auf die Erfolge der einzelnen beteiligten Unternehmen, sondern in Bezug auf das gemeinsame „Große Ganze“. Nehmen wir als Startpunkt die Messe-Situation.

Wir sind Gefangene des Akronyms DMS

Längst ist das liebgewonnene DMS EXPO Logo mit dem Akronym DMS zum Klotz am Bein geworden. Auch wenn viele Anwender nach Dokumentenmanagement suchen so hat das Akronym, das wir selbst schon dreimal umgedeutet haben, nur noch abschreckende Wirkung. Abschreckende Wirkung auf alle möglichen Aussteller, die mit modernen Themen, neuen Lösungen in die Ausstellung und in das Programm geholt werden müssen. Diese Anbieter ebenso wie die großen internationalen Player identifizieren sich nicht mehr mit DMS. So war es vielleicht auch vorhersehend wie das Zucker-Logo bei der Pressekonferenz zerschnitten wurde. Das Puzzleteil an-und-für-sich wäre nicht schlecht, wenn wir es denn so sähen, wie sich heute ECM positionieren sollte. Ein Baustein in  der IT-Infrastruktur, der alle Informationen des Unternehmens, für das Unternehmen und unternehmensweit handhabt: ganzheitliches Informationsmanagement. So sehen es auch viele Anbieter, die diesmal nicht dabei waren, die wir aber brauchen, um eine Branche zu sein. Nehmen wir nur einmal die internationalen Unternehmen des Gartner ECM-Quadranten wie Microsoft, EMC, Oracle, HP, OpenText, Xerox, Hyland, Laserfiche usw. die nicht in Stuttgart nicht mit Ständen präsent waren. Aber auch der deutsche Mittelstand zeigte große Lücken. Fehlen im kommenden Jahr noch 1, 2 große Anbieter mit großen Ständen ist die DMS EXPO als Leitmesse für Enterprise Content Management in Deutschland wohl am Ende. Die DMS EXPO wird von vielen nur noch als regionale Messe gesehen obwohl sie einmal als deutschlandweite Veranstaltung unterwegs war und in den goldenen Jahren sogar eine internationale Rolle als europäische Messe für Informations- und Dokumentenmanagement spielen wollte. Und die internationale Komponente im Programm der DMS EXPO wurde in 2014 sogar noch drastisch reduziert. Im vergangenen Jahr saß der CEO von M-Files im englischsprachigem Diskussionspodium, in diesem Jahr war M-Files dann Aussteller – ein Beispiel, wie man auch international Aufmerksamkeit und Attraktivität erzeugen kann. Es wäre aber falsch, jetzt der Messe Stuttgart den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Messe Stuttgart orientiert sich in Bezug auf die Inhalte natürlich an den Ideen der Verbände und führenden Anbieter.

Die Branche selbst ist Schuld an der Misere und da nehme ich mich selbst auch nicht aus. Weiterhin liefern sich BITKOM ECM und VOI einen „Schönheitswettbewerb“. Beide werden nächstes Jahr eigene Konferenzen – mit begleitender Ausstellung – durchführen. Konferenzen wären zur Schaffung der Bekanntheit der Branche sehr sinnvoll, wären sie thematisch abgegrenzt oder fokussiert. Aber so versucht jeder alles, das Bild der Gesamtbranche, für sich zu vereinnahmen. Gleiches gilt für die eigenen Veranstaltungen der größeren Anbieter, die auch mit Konferenzprogramm und Partnerausstellung aufwarten. Vor direkten Terminkollisionen wird dabei nicht zurückgeschreckt. Die Branche steht sich also auch selbst auf den Füßen und darunter leidet auch die gemeinsame Plattform Messe.

Für das kommende Jahr gilt es also neue frische Konzepte zu finden, die wieder für mehr Besucher attraktiv sind und den Besuch einer dreitägigen gemischten Messe-/Kongressveranstaltung interessant machen. Dies könnte mit einem Abschied von den vielen verwirrenden Einzellogos und einem gemeinsamen „Claim“ der wITw-Veranstaltung insgesamt beginnen – Digital Business, Information Future oder was-auch-immer findige Marketiers entwickeln, denn die Angebote der derzeitigen drei Teilmessen fließen längst zusammen, überschneiden sich und ergänzen sich. Das Archiv und der ERP-Lösung, das Dokumentenmanagement und dem CAD-System, die Kollaborationsplattform im CRM und so weiter. Die Vernetzung der Themen, die Integrationsaspekte, können eine neue Gemeinsamkeit erzeugen, die sich an durchgängigen Geschäftslösungen orientiert. Innovation und Kommunikation wie Förderung von Startups, Erstvorstellung von Produktneuheiten, Produktvergleiche, Auszeichnungen und so weiter können Attraktivität fördern. Auch wäre dringend anzuraten, wieder mehr auf den internationalen Charakter zu setzen, um sowohl Anbieter wie auch Besucher nach Stuttgart zu bringen. An die Stelle langer, dumpfer Produkt- und Firmenvorträge gehören wenn-schon-denn-schon kurze PechaKucha, die die Hersteller zwingen in 5 Minuten sich auf das Wesentliche zu beschränken. Neutrale thematische Vorträge von Vordenkern auch außerhalb unserer – nicht vorhandenen Branche – und interessante Diskussionsrunden müssen prominenter platziert werden – auch schon im Vorfeld. Gemeinsamkeit muss das Motto der Aussteller werden und gemeinsam müssen auch alle dafür sorgen, dass mehr ihrer eigenen Interessenten und Kunden direkt eingeladen werden. Es gibt viele zu tun, packen wir es an und lassen die Altlasten einmal in den Hintergrund rücken. Und das mit den Altlasten ziehe ich mir auch selbst an: es ist nicht hilfreich, sich allein über eine schöne 20jährige Geschichte einer Veranstaltung und Branche zu freuen, wenn wir bereits in der Zukunft leben, leben müssen. Die Entwicklung ist rasant und die Realität der Zukunft ist hart.

Die Zukunft ist DIgital

Die DMS EXPO wird nächstes Jahr wieder stattfinden. Wie immer dann das Motto sein wird, wie auch immer sie dann aussehen mag. Sie hat die Chance verdient, weil wir als Branche für Informationmanagement sie brauchen. Und es liegt an uns, wie wir sie gemeinsam gestalten. Wie wir sie für uns und besonders für unsere Kunden wieder interessant machen. Unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft braucht dringend professionelles Informationsmanagement. Unsere Branche hat all die notwendigen Mittel, um der Informationsflut Herr zu werden, Wissen aus Daten zu gewinnen, Prozesse effizient zu gestalten, ständige Nutzbarkeit weltweit zu ermöglichen und dennoch auch für die Menschen einen sinnvollen Platz in dieser Welt des rapiden digitalen Umbruchs zu finden. Unsere Gesellschaft ist existentiell von der Verfügbarkeit und der Richtigkeit elektronischer Information abhängig. Als Branche – denn wir sind eine – können und müssen wir hier auch Verantwortung übernehmen um diese digitale Zukunft mitzugestalten. Sie betrifft uns, unsere Kunden, unsere Gesellschaft und unsere gesamte Zivilisation. Hierfür brauchen wir Visibilität, hierfür brauchen wir auch unsere Branchenveranstaltung in Stuttgart.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

Curriculum auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kampffmeyer

16 Kommentare zu “Weckruf

  • ECM 2020: Die vertane Chance?
    12. Oktober 2014 um 11:03
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    Lieber Herr Dr. Kampffmeyer,

    DMS / ECM / EIM … egal wie man das Kind nennt: Es könnte im Mittelpunkt der Digitalen Wissens-Ökonomie stehen.

    Alle reden davon, dass Content King ist, wir uns in Richtung einer Content- und Kommunikations-orientierten Ökonomie wandeln und die, deren Business der Content ist, sind dabei relativ unsichtbar. Allerdings glaube ich auch, dass die heutigen DMS-/ECM-Paradigmen für diese Zukunft nicht taugen. Wäre nicht eine Offensive ECM 2020 – wie sie analg der VDMA mit ERP 2020 macht – spannend? Wir haben mit Unterstützung der Kompetenz des VDMA und der Kern-Community ein tolles Competence Book und einen Roundtable zur Zukunft des ERP gemacht. Das ist uns auch in anderen Bereichen gelungen.

    Nur ECM, da war das Interesse gering. Ich hatte ja noch auf Leuchttürme wie OpenText oder Optimal Systems gehofft, aber vielleicht gelingt es im zweiten Anlauf. Oder wir schauen zu, wie andere Player still, aber nachhaltig den Markt erobern. Schade, um die – nach Selbsteinschätzung einiger Player – nicht existierende deutsche ECM Branche. Wie heißen die "Loewe" der Zukunft? Hoffentlich nicht so wie heute erfolgreiche ECM-Player, wobei ja auch ein Ausverkauf ja der Rettungsanker sein kann.

    Beste Grüße
    Winfried Felser

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  • Beendet die DMS EXPO
    12. Oktober 2014 um 11:04
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    Ich kann mich dem Beitrag leider fast vollständig anschließen.

    Ich weiß nicht, wie man sich die DMS EXPO („it & business“) schön reden kann. Ich war nur am Freitag zu meinem BITKOM Vortrag im ECM FORUM – ich fand es erschreckend, wie „leer“ die Halle war (glücklicherweise nicht mein Vortrag). Dafür braucht es keine Messe in dem Ausmaß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kosten im Verhältnis zum Nutzen stehen. Es sei denn, die wenigen Gäste waren so perfekt, dass sich der Aufwand für die wenigen Aussteller gelohnt hat. Aber das können die Aussteller besser beurteilen.

    Meine Meinung nach Freitag: Beendet diese Messe. Ich denke, regional aufgestellte Roadshows mit Fachvorträgen und begleitender Anbieterausstellung sollten in den Vordergrund rücken. WIR müssen zu den Kunden hin und dafür muss auch regional in den Verbänden (IHK, etc), Medien, etc geworben werden. Und dies darf auch ruhig unter einem Gesamtthema „Digital Business“ aufgebaut werden.

    Denn geht nicht nur um eine Branche wie ECM, sondern das Ziel ist es, mit den modernen digitalen Möglichkeiten die Unternehmen spürbar besser zu machen. Dafür ist IT da. IT und Unternehmensanwendungen werden meiner Meinung nach noch zu sehr als „Kosten“ gesehen. Die IT und seine Lösungen (CRM, DMS, ERP, etc) müssen insgesamt als Strategie verstanden werden, die tägliche Arbeit für Unternehmen mit digitalen Assistenten erfolgreicher und leistungsfähiger durchzuführen. Und mit dem Aufwand, der z.B. für die Einführung klassischer ECM Systeme notwendig ist, hat kaum ein Unternehmen derzeit Zeit, Kapital und „Lust“, dies zu einzuführen.

    Ich sehe aber durchaus den Trend, das Thema „Digitalisierung“ von Content in Unternehmen voran zu bringen – begleitet durch den Kampf gegen die Windmühlen der Netzlaufwerke und ausgedruckter Emails. Wir müssen es den Unternehmen nur(!) einfach machen.

    Die Zeit insbesondere durch die Consumerization (http://de.wikipedia.org/wiki/Consumerization) ändert sich die gesamte Betrachtungswelt der klassischen Anbieterwelt von Softwarelösungen. Obwohl ich unsere Lösung als eine der einfachsten ECM Lösungen erachte, fassen wir die Automatisierung und Usability seit Monaten nochmal wieder komplett von vorne an, um noch radikalere einfachere Benutzererfahrungen und „Assistenz“ für die tägliche Arbeit zu erreichen. Es ist möglich, aber es erfordert sehr viel Mut und Aufwand. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnt.

    Insgesamt möchte ich mich der Neuorientierung von Atle Skjekkeland mit der Definition „Capture – Mange – Store – Deliver – Preserve“ für ECM anschließen. Die Welt bewegt sich und SMAC löst diese deutliche Veränderung aus.

    Vielleicht kann ja einer der Aussteller hier sein ehrliches Feedback zur Messe abgeben, da meine Meinung durch einen Tag eine nur sehr oberflächliche Einschätzung ist.

    Viele Grüße aus Oldenburg
    Jens Büscher, amagno

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  • Gibt es eine ECM-Branche?
    13. Oktober 2014 um 7:01
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    Ich muss gerade an diese schönen Kruven von Gartner denken, mit denen gezeigt wird, welchen Reifegrad eine Technologie besitzt. Die Kurve zeigt erst einen Anstieg auf den Hype-Berg, um von dort in das Tal der Ernüchterung zu stürzen, um aus diesem in einen erneut leichten Ansteig hin zu einem Plateau der Akzeptanz, weil die Technik nun ausgereift ist und auf breiter Ebene akzeptiert.

    Die meisten Themen sind nun über 20 Jahren als Sau mehrfach durch die Dörfer getrieben und allseits bekannt. So muss es nicht wundern, dass nur noch punktuell wirklich Neues dazu kommt, und das auch eher aus anderen Bereichen. Wobei immer noch interessant ist, dass im Top Management das Akronym ECM in Deutschland noch immer eher unbekannt ist. DMS dagegen schon.

    „Zeigen Sie uns doch bitte mal, wie sie Personalakten verwalten?“. Da hätte auch stehen können Kundenakten, Bestellakte, Vertragsakte, Projektakte, Produktakte, … Das sind die Themen, die nach Optimierung lechzen, die dann auch genau so überall auf den Ständen zu finden waren. Es wird in diesem Kontext danach gefragt, wie die Dokumente aus den unterschiedlichen Kanälen erfasst und anschließend bearbeitet werden. Und wichtig wiedergefunden werden, um das Rad nicht nochmals neuzuerfinden.

    Nur, diese Funktionalitäten werden nicht allein durch ECM-Systeme angeboten. Die DMS-Funktionen sind zum großen Teil auch schon in den professionellen Lösungen des Personalmanagements, Vertragsmanagements, Projektmanagements, etc. eingegangen. Und hier tun sich die ECM-Hesteller dann schon schwer: eine X-Management-Lösung bedeutet Spezialisierung, und das ist häufig mit einem Baukastensystem auf der Benutezroberfläche schwierig zu unterstützen. Da treten die ECM-Systeme dann in den Hintergrund und sind der „dumme“ Datentopf, der für die sichere Aufbewahrung sorgt. Das resultierende Problem: Die Aufbewahrung findet im Untergrund statt, wie will man sich da am Frontend auffällig präsentieren?

    Ich vermute, dass hier die ECM-Hersteller in den nächsten Jahren integrierbare Oberflächenkompontenten anbieten müssen, die sich leicht vorhandene X-Managment-Lösungen integrieren lassen. Nur: das richtet sich dann weniger an die Endkunden als an andere Hersteller. Und das geht dann weiter in Richtung IT-Infrastrukturanbieter.

    Wäre es dann nicht wirklich an der Zeit, das Tuch über die DMSExpo zu legen und mit ganz anderen Konzepten weiterzumachen? Ich denke gerade an das Reiten eines toten Pferdes (1/3 leere Halle war gesichtet worden). Es waren schon Roadshows angesprochen worden. Diese an die Zielbranchen gerichtet gemixt mit rechtlichem Wissen in den Zentren mehr Interessenten hinter dem Ofen herlocken …

    Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung, von einem Tag Besuch auf dieser Messe, und einer Beobachtung derselben von inzwischen fast 20 Jahren.

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  • 20 Jahre DMS oder viele geplatzte Träume und Visionen
    13. Oktober 2014 um 7:08
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    Lieber Uli,

    da hast Du Dir ja noch viel vorgenommen und ich frage mich, woher Du die Kraft und Zuversicht nimmst, zu glauben, dass man dieses kümmerliche Pflänzchen noch retten kann. Gibt es denn außer Dir noch weitere tapfere Kämpfer, die es retten wollen? Und will es überhaupt gerettet werden?

    Statt dem Rückblick zum 20 jährigen Jubiläum zu lauschen, lässt man den Vortrag in der Bedeutungslosigkeit versickern. Desinteresse prägte die ganze Veranstaltung. Nicht einmal die „wichtigsten“ – oder die, die sich dafür halten, Aussteller haben den Weg in das Business Forum gesucht und gefunden, wobei der nun wirklich bei dieser überschaubaren Ausstellungsfläche nicht weit gewesen wäre. Auch kann keiner sagen, dass er zu spät kam, weil er im Gedränge der vielen Besucher stecken geblieben ist.

    Offenbar wurde der parallel laufenden Pressekonferenz mehr Aufmerksamkeit geschenkt als dem Vortag des einzigen „Leuchtturms“ der Branche zur „Jubelfeier“. Das alleine war schon eine organisatorische Glanzleistung der Veranstalter.

    Wenn man die hochgesteckten Ziele und Pläne von einst vergleicht mit dem, was daraus geworden ist, könnte man depressiv werden, lohnt sich aber nicht. Es ist nur schade um die viele Energie und Arbeitszeit, die von Einzelnen investiert wurde.

    Die Messe 2014 hat mich in meinem Entschluss bestärkt, alles richtig gemacht zu haben, als ich der Branche nach mehr als 30 Jahren den Rücken gekehrt und mir mit der Zuwendung zu schönen Dingen rund ums Wohnen einen lang gehegten Traum erfüllt habe. Der Abschied ist mir – entgegen allen Erwartungen – sehr leicht gefallen!

    Ich wünsche Dir für all das, was vor Dir liegt, viel Kraft. Vergiss aber nicht, dass es auch schönere Dinge, als triste, langweilige, wenig innovative Messehallen irgendwelcher Regionalveranstaltungen gibt. Ich glaube fast, wir waren die Besucher mit der weitesten Anreise – und das auch nur wegen Dir 🙂 … wie sich das für treue Fans gehört.

    Liebe Grüße
    Renate

    Antwort
  • Weckruf oder Weg-Ruf?
    13. Oktober 2014 um 12:36
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    Lieber Uli,

    da stellt sich schon die Frage ob dieser „Weckruf“ nicht eher ein „Weg-Ruf“ ist, im Sinne von „weg damit“. Kollege Büscher möchte wissen, wie man sich das schön reden kann? Ganz einfach so: „mehr Klasse als Masse“, „55% der Besucher kamen aus über 100 km Entfernung zur Messe – ein Plus von zehn Prozent.“, „Synergieeffekte“, usw.

    Aber die Zahlen sprechen eine andere eindeutige Sprache: Waren es 2012 noch 12.450 Besucher, sollten es 2013 „über 10.000“ gewesen sein (offizielle von FKM bestätigte Zahl ist: 8.447). In diesem Jahr wird inoffiziell die Zahl 6.500 gehandelt.

    Wenn schon 3 Messen/Themen unter einem Dach (ERP, CRM, EIM) warum dann nicht auch zusammen in einer Halle? Wie wär’s mit einem lösungsorientierten Ansatz? Das Zusammenspiel von ERP-, CRM- und EIM-Systemen wie einst die „Postverteilstraße“ des VOI e.V.? Aber hierfür mangelt es an Konzepten. Was will man auch erwarten, wenn das Branchen-Logo „DMS“ noch immer für „ECM“ herhalten muss, das schon längst „EIM“ heißen soll.

    Daher schließe ich mich Herrn Büscher inhaltlich vollständig an. Auch meine Meinung nach 3 Tagen: „Beendet diese Messe. Ich denke, regional aufgestellte Roadshows mit Fachvorträgen und begleitender Anbieterausstellung sollten in den Vordergrund rücken. WIR müssen zu den Kunden hin und dafür muss auch regional in den Verbänden (IHK, etc.), Medien, etc. geworben werden.“ (Zitat Büscher)

    Also „Weg-Ruf“, im Sinne von „weg damit“.
    Beste Grüße
    Ulrich Schmidt

    Antwort
  • Antworten auf den #Weckruf
    13. Oktober 2014 um 14:30
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    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    ich freue mich sehr über das Feedback! Es haben sich inzwischen zwei Zentren der Kommentare herausgebildet, hier im PROJECT CONSULT Blog http://bit.ly/Weckruf und in unserer Facebook-Gruppe PROJECT CONSULT Fans http://bit.ly/FB-Weckruf. Auch außerhalb unserer eigenen Communities findet sich inzwischen das Thema bei DigitalnaivGunnar SohnFlo Laumer und ECMguide.

    Und nun ein paar Antworten, chronologisch, auf die Beiträge hier im Forum:

     

    Winfried Felser, 12.10.2014, 13:03 "ECM 2020: Die vertane Chance?"

    Lieber Kollege Felser, vertane Chancen gab es schon viele und wird es wieder geben. Aber wir müssen endlich aufhören, die Situation schönzureden. Mein #Weckruf ist nicht der erste, man könnte auch das Hashtag #wiederholterWeckruf oder #jährlichwiederholterWeckruf oder #jährlichwiederholteraberrnunzumallerletztenMalversuchterWeckruf nutzen – ist einfach zu lang. Die derzeitige Veranstaltung schafft es noch nicht einmal auf die Webseiten der einschlägigen IT-Medien wie ComputerWoche.de, Heise.de oder Golem.de – Schweigen im Wald. Letztlich kommt es  immer drauf an, wer eine solche Plattform treibt. Da befinden wir uns irgendwo zwischen Quadratmeterverkaufen und Gesehenwerden, ziwschen Messeveranstalter, Verbänden und großen Ausstellern – und ein paar Einzelkämpfern wie mich. 2020 ist sicher nicht die richtige Formel (da zu inhaltsleer), denn wir leben schon in der Zukunft, und das was wir meinen, was 2020 bestimmend ist, ist heute schon da, nur noch nicht weit verbreitet. Und in 2020 wird es wieder ganz anders sein. Zu schnell und zu disruptiv läuft die Entwicklung. Eine Zusammenführung der Disziplinen ECM+ERP+DMS+CRM+++ hatten wir schon vor Jahren empfohlen, da ECM nur Infrastruktur ist. Und das neue Thema sollte EIM Enterprise Information Management, Digital Transformation oder Digital Business lauten. 2020 war gestern, wir leben bereits heute in der Zukunft! Ulrich Kampffmeyer 

     

    Jens Büscher, 12.10.2014, 13:04 "Beendet die DMS EXPO"

    Lieber Jens, schön, dass Du mit meinen meisten Argumenten übereinstimmst. Allerdings stimme ich Deinem Slogan "Beendet die DMS EXPO" nicht zu. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass wir als Gesicht der Branche eine zentrale Veranstaltung brauchen. "DMS" und das Logo stehen halt nur synonym für den Geist der Veranstaltung heute. Die Messe muss halt anders werden und dafür gab es schon genug Vorschläge! Das Anderswerden gilt sowohl für die Messegesellschaft wie auch für die Aussteller. Thema ECM … es wäre sinnvoll gewesen, 2003 oder 2006 uns dieses Thema auf die Fahnen zu schreiben. Haben wir aber nicht gemacht. So ist auch ECM Enterprise Content Management heute bereits mit dem Staub der gestrigen Ideen bedeckt. Bei Deinem Hinweis auf die ECM Definition der AIIM mit Atle hast Du übrigens die "alte", klassische Sequenz der ECM Definition aufgeführt. Die neue Definition bringt nicht viel Neues. Aber dies zeigt, wie wenig einprägsam das Ganze ist und dass es nicht reicht einfach ein paar Schlagworte auszutauschen. Es muss etwas gänzlich Neues her. Also gleich auf EIM Enterprise Information Management? Oder ohne Enterprise nur Information Management? Oder Digital Business? Der SMAC-Stack und zukünftig Ubiquitous und andere Technologien verändern alles! DIe "xyz"-Messe muss sich nicht nur mitverändern, sie muss der Treiber der Entwicklung sein. Eine Messe muss die neuen Trends greifbar machen und die Branche voranbringen. Neue Aussteller aus innovtiven Bereichen des Digital Business werden sich allerdings kaum mit "DMS" anfreunden können – so bleiben wir im eigenen Saft schmorend zurück. Uli

     

    Dr. Martin Bartonitz, 13.10.2014, 09:01 "Gibt es eine ECM-Branche?"

    Lieber Martin, Du greifst in Deinem Titel die Frage auf, die ich im Stammtisch gestellt hatte und die von fast allen verneint wurde. Einerseits willst Du zu einer Sprache zurückkehren, die die "bisher unbelehrten" Endanwender noch benutzen, andererseits zeigt Dein Kommentar jenseits der bisherigen Strategien hin zu Komponenten, "Enabling" und Infrastruktur. Ich bin der Überzeugung, ein ECM funktioniert dann am Besten, wenn man es außer 3 Knöpfen nicht sieht: ablegen, zugreifen, strukturiert darstellen. Natürlich gibt es eine Branche und natürlich brauchen wir diese, um wahrnehmbar zu sein, Qualitätsstandards durchzusetzen, einen gemeinsamen noch in Entwicklung befindlichen Markt zu erschließen. Vielleicht machen uns auch 20 Jahre (oder mehr … 🙂  ) in dieser Branche nur müde, so dass wir hauptsächlich das weniger Gute sehen und die Fortschritte für die Besserung übersehen. Und, ja, es gibt eine ECM-Branche! Gemeinsame Interessen, gemeinsame Märkte, gemeinsame Ansätze für den Umgang mit Information. Jedoch solange noch viele Verbände, Veranstalter und andere Events um die Vorherrschaft in der ECM-Branche kämpfen, wird es wenig Fortschritte zum Besseren in Bezug auf ein einheitliches Gesicht in der Öffentlichkeit, einen großen gemeinsamen Marktauftritt geben. Mit der von den Anbietern auf der Messe gezeigten Langeweile und dem Desinteresse an einem gemeinsamen Aufbruch geht das Erschließen der neuen Märkte jenseits unseren altertümlichen DMS-Lösungen nicht. Man braucht mehr als Slogans und Schlagworte, wir brauchen Innovation und Visionen. Auch die Kongressveranstaltung in Düsseldorf wird die Situation nicht ändern und auch der geplante Kongress des anderen Verbandes nicht. Und die Roadshows haben immer vorrangig nur das Eine, das eigene Produkt im Sinn. Was bleibt? Schöne Grüße, Uli

     

    Renate Karl, 13.10.2014, 09:08 "20 Jahre DMS oder viele geplatzte Träume und Visionen"

    Liebe Renate, danke für Deine Worte aus Sicht eines langjährigen "Fan" 🙂 Ja, Du bist rechtzeitig und professionell aus dieser Branche – die keine ist oder sein will – ausgestiegen. Natürlich will die DMS EXPO gerettet werden, schon allein aus monetären Interessen des Messeveranstalters und der Verbände. Und auch für mich war und ist die DMS EXPO immer noch ein Business Case. Und die DMS EXPO verdient es gerettet zu werden, in dem man sie komplett neu aufstellt, ausrichtet, nicht nur überpoliert sondern innovativ neu gestaltet. Leider hast Du Recht, dass die DMS EXPO in diesem Jahr vollends zur Regionalveranstaltung mutiert ist. Über Zahlen für alle 3 Messen, die DMS EXPO allein und/oder die Gesamtheit aller gleichzeitig stattfindenden Messen will ich hier nicht lamentieren. Dein Hin weis auf die parallele Pressekonferenz und warum so wenige Zuhörer da waren – eine ganz einfache Erklärung: Ein Slot wurde im Business Forum wenige Tage vor der DMS EXPO frei und ich habe dann der Messe angeboten, etwas zum 20jährigen zu machen. Mein Vortrag war weder im Programm noch extra auf der Messe selbst angekündigt. Dafür waren es doch ganz schön viele Zuschauer. Übrigens führte auch dieses "Lückenbüßer"-Dasein zu den Szene, wo man meinen Vortrag abrupt beenden wollte – man hate mir schlicht weg nicht gesagt, wie lange ich reden darf und was ausgefallen war. Für Dich war der Besuch auf der DMS EXPO ein Abschiednehmen, für mich noch nicht. Vielen Dank für Deine Freundschaft, Uli

     

    U. Schmidt, 13.10.2014, 14:36 "Weckruf oder Weg-Ruf?"

    Hallo Ulrich, Du gehst ja gleich mit Deinem Wortspiel in die Vollen 🙂  Weg damit – und dann? Glaubst Du konkurrierende Kongressveranstaltungen der üblichen Verdächtigen machen es besser? Und Roadshows machen doch die Anbieter auch allein und dies auch besser fokussiert, in dem man sich nur ein Thema herausgreift und nicht wie die DMS EXPO den Anspruch hat, die gesamte EIM Enterprise Information Management Branche und Entwicklung zu beleuchten. Wie viele Roadshows von wem wozu wohin … oder nur wie die DMS EXPO 1997? Das Hauptproblem ist, dass wir uns mit konkurrierenden Initiativen und Befindlichkeiten auf den eigenen Füßen stehen. Den Ansatz, die drei Messen IT&Business, CRMexpo und DMS EXPO inhaltlich, thematisch und auch räumlich besser zusammenzuführen habe ich schon mehrfach vorgebracht. Dann könnte man auch Synergien ernsthaft darstellen. Viele kleine Stände mit Integrationsszenarien anstelle eines großen in nur einer Halle. Und Förderung von Innovation. Wer was wirklich Neues auf der "xyz" dann vorstellt, bekommt ein paar Quadratmeter oder das WLAN für "umme". Es müssen neue Anreizsysteme sowohl für Aussteller als auch die Besucher her. Denn ehrlich, was wäre denn die Alternative zu einem Event mit zentraler Sichtbarkeit – wo das Fernsehen noch am gleichen Abend die Essentials sendet, wo Sascha Lobo gleich zweimal eine Kolumne schreibt, wo die großen Zeitschriften täglich berichten, wo sich bekannte Politiker beim Händeschütteln treffen, wo prominente Namen aus Funk&Fernsehen die Podien füllen, wo die Anbieter ihre bisher geheimgehaltenen neuesten Produkte vorstellen, wo die Keynotes von den weltweit bekannten Protagonisten der Zukunft gehalten werden, wo Apple ihre iArchivMobileCloud vorstellt, wo Lustigkeit und Lachen durch die Gänge schwirrt, wo der International Park mehr ausländische Anbieter aufbietet als deutsche Aussteller die Veranstaltung bevölkern, wo nachgefragte Information die vorgetragene Werbung abgelöst hat, wo sich die 8 führenden Anbieter aus dem Gartner-Quadranten eine knallharte Vergleichs-Challenge auf der Bühne liefern, wo die Stände einladende Oasen sind, wo der Bundeswirtschaftsminister endlich seine neuen Gesetzesinitiativen zur Förderung der digitalen Gesellschaft vorstellt, wo es einfach Spaß macht die digitale Transformation in die Informationsgesellschaft greifbar mitzuerleben. Schöne Grüße, Uli

     

    Antwort
  • DMSEXPO 2014 – mein persönlicher Rückblick
    14. Oktober 2014 um 18:40
    Permalink

    Lieber Uli,

    here we are mit meinen persönlich Feedback. Auch bei http://florianlaumer.wordpress.com/2014/10/13/dmsexpo-2014-mein-personlicher-ruckblick/ zu finden auf meinem BLOG

    Vorab: Klar, ich hab die SharePoint Brille auf und war am Donnerstag von 0900 bis 1430 auf der “DMS EXPO”.

    Wie ein Hubschrauber eben: Landen, Staub aufwirbeln, abheben.

    Eine sehr gute Diskussion zum “Aufwecken” hat sich ebenfalls bereits bei PROJECT CONSULT aufgetan:

    http://www.project-consult.de/ecm/in_der_diskussion/weckruf

    Schon bei der der Anfahrt zur EXPO Verwirrung. Diese ist nicht ausgeschildert! Nur “Where IT works ” ist beschildert wo es zusammen zur “CRM EXPO”, “DMS EXPO” und “it und business”… geht. Dabei soll doch die “DMS EXPO” die Leid..äh Leitmesse sein und geht in den anderen etwas unter.

    Kaum hat man beim Eingang die richtige Richtung freundlich gewiesen bekommen, eilt man motiviert in die heiligen Hallen der “DMS EXPO”. Zuerst geht es jedoch durch die “CRM EXPO”… und über einen Zwischengang endlich zur “DMS EXPO”. Evtl. bin ich noch durch die “it und business” gerannt…keine Ahnung. Also wenn ich schon drei Messen in ein Konzept packe wie “Where IT works”, sollten diese auch in sich verbunden sein und die Durchgänge besser darauf hinweisen das es hier oder da zu den Schwerpunkten geht und und zur der Leitmesse “DMS EXPO” überhaupt. So ist nunmal die Messe Stuttgart.

    Nun weiter zur “DMS EXPO” in die Halle und man trifft erstmal auf einen spanischen Teppich der einen den Weg weist. Endlich in der Halle angekommen und Schwung genommen wars das schon. Die Halle nur zu 1/3 belegt. Hmm..den Posts diverser Austeller auf Twitter #DMSEXPO zu folgen sollte massiver Betrieb auf den Ständen herschen. Dies konnte ich nicht bestätigen, sondern dies waren eher Hersteller interne “Meetings” und der mögliche Kunde wurde übersehen, dieser hätte ja was innovatives hinterfragen können. Schon bei ersten Gespräch der Hinweis hinter vorgehaltener Hand: “… 60% weniger Besucher als letztes Jahr am ersten Tag…”. Na Bravo.

    Dachte die ECM Branche wächst und wächst und die Umsatzzahlen geben uns ja auch mehr wie Recht…ich bin verwirrt….

    By the Way: Das Stuttgarter Sharepoint Forum http://www.stuttgarter-sharepointforum.de/ war mit 200 Teilnehmer am Donnerstag und 100 am Freitag zeitgleich zur “DMS EXPO” mit C-Level Besuchern ausgebucht. So ein “SharePoint Fokus” auber auch. Selbst hatte ich bereits am Dienstag beim 2ten SharePoint Dialog mit Microsoft 50 Gäste anwesend. Da steht man lange auf der EXPO um diese Qualität an Leads zu bekommen….

    Die http://www.dokmagazin.de Vorträge zu “Potenziale von Enterprise Collaboration & Social Business” waren gut besucht und gegen Mittag wurde es dann doch voller im Business Forum.

    Hier wurden gute Themen wir Signatur (wer braucht die wirklich?), Rechnungen per Mail etc. beim “Papierarmen Büro 2020″ sehr gut erläutert .. da bestand berechtigtes Interesse und so mancher “Sales” Mitarbeiter als Austeller konnte sich hier kostenlos etwas sein Wissen auffrischen lassen…man soll ja nicht nur verkaufen, sondern ggf. auch beraten 🙂 Denn bei der Sichtung der Teilnehmer im Business Forum gab es relativ wenig orange Namensschilder, die zur Kennzeichnung der innovativen Fachbesucher dienen sollte.

    Auch sehr interessant: Auf der “DMS EXPO” wird auch noch zwischen DMS und (SharePoint)- Collaboration unterschieden. Das Eine schließt doch das Andere nicht aus wie bei meinem Pitch: http://de.slideshare.net/f_lo/geschftsanwendungen-mit-yammer-dms-expo-2014 / http://www.youtube.com/watch?v=Rz-MQYi2PIw

    Innovationen gab es keine… es wurden auch Oldtimer ausgestellt statt die neuen BMW i8 oder ähnlich.

    Hat sich da die Messeleitung etwas was dabei gedacht?! WP_20141009_002Beim Verharren in der BITKOM Area, wo man einen guten Rundumblick hatte, konnte man dann auch noch “Social” Vorträge im 4:3 Format mit TimesNewRoman Schriftart lauschen.

    Das war mir dann doch zuviel….

    In diesem Sinne: Danke an das dokmagazin und Project Consult für den ermöglichten Pitch und die herzliche “Beherbung” auf der “DMS EXPO”.

    Antwort
  • Innovationen? Fehlanzeige!
    15. Oktober 2014 um 3:47
    Permalink

    Natürlich gibt es auf der Messe Innovationen: neue Akronyme, neue Buzzwords. Doch Innovationen in dem Verständnis von Geschäftsprozessen, der Organisation von Informationen oder einfach nur Technologie habe ich nicht gefunden. Diese „Branche“ wird nicht wahrgenommen, weil sie für erfahrene Kunden nichts bietet, was deren Ansprüche erfüllt und weil sie unerfahrenen Kunden Mega-Super-Enterprise-Software-Bundles anbietet, die darin keinen Mehrwert erkennen können, sondern eher Angst verspüren. Und diese Angst ist berechtigt, auch wenn sie subjektiv begründet ist, wenn sie sich schon aus dem Fehlen von verständlichen Antworten einstellt. Auf elf Ständen habe ich die gleiche Frage gestellt: „Was wird in meinem Unternehmen einfacher, wenn ich Ihre Software einsetze?“ Hierauf bekam ich nicht eine klare Aussage.

    Mein Verständnis: „Informationsmanagement ist keine Software, kein Computer, keine Datenbank. Ein Managementsystem beschreibt Ziele und die zur Erreichung festgelegten Prozesse. Die dazu verwendeten Verfahren und Arbeitsmittel können in jeder Organisationseinheit (Firma, Verwaltung, Verein, Familie …) unterschiedlich sein.“ http://goo.gl/0fffrA

    Informationsmanagement braucht ein umfassendes Verständnis über Informationen und deren Speicherung als Objekte, nur dann kann ich die passende Information genau dann bereitstellen, wenn der Nutzer sie braucht.
    Informationsmanagement und so heißt die Disziplin seit über 15 Jahren, braucht ein herausragendes Verständnis über Geschäftsprozesse, nur dann kann ich diese vereinfachen oder gar automatisieren.

    Innovationen im Informationsmanagement bitte zeigt Euch!

    Peter Rösch

    Antwort
  • #Weckruf gewinnt an Reichweite
    23. Oktober 2014 um 8:25
    Permalink

    Der #Weckruf (http://bit.ly/Weckruf) an die EIM/ECM/DMS-Branche gewinnt an Reichweite.
    So wurde von der Competence-Site nicht nur der Artikel aufgegriffen sondern auch für andere Bereiche Weckrufe gestartet und im aktuellen Competence-Site Report 43/2014 als Motto gewählt: http://bit.ly/CS-Report43 
    Die Zeitschrift "Chefbüro" hat ebenfalls den Artikel in gedruckter Form verbreitet. Die "Orgatec"-Ausgabe, Heft 6/2014 mit dem Beitrag erhalten Sie auch als PDF im kostenfreien Download hier: http://www.chefbuero.de/download-ausgaben-2014?start=4  

    Antwort
  • Nein Olaf, Du hast Unrecht!
    11. Dezember 2014 um 18:32
    Permalink

    Gemeint mit diesem Ausruf ist natürlich Dr. Olaf Holst von OS Optimal Systems. Kollege Holst hatte in unserem Stammtisch auf der DMS EXPO sich exponiert: "Die ECM-Branche hat es nie gegeben" (im Video https://www.youtube.com/watch?v=2zY3l6eoooQ ab Minute 25:25, verkürzt "Wir sind keine Branche" im Text in der BIT 6-2014 auf Seite 23 http://www.emagcloud.com/bitverlag/BIT_062014/index.html#/23/).

     

    Nein Olaf, das stimmt so nicht.

     

    Egal wie wir uns nun nennen, ob wir unter dem Banner DMS, ECM, EIM oder SocBiz marschieren, wir sind eine Branche. Die Branche ist gekennzeichnet durch einen gemeinsamen Ansatz Information jedweder Couleur handhabbar, nutzbar zu machen; die Inhalte zu bewahren und systematisch zu erschließen. Während sich der Rest der Software-, Kommunikations- und IT-Industrie – von der wir natürlich ein Teil sind – nur um das Jetzt der Information kümmert, kennzeichnet unsere Branche die Erkenntnis, dass der Wert der Information über die Zeit bewahrt werden muss, dass Information gepflegt, gehätschelt und behütet sein will. Unsere Branche denkt nicht in den kurzlebigen Hypes sondern setzt auf beständige Werte.

     

    Leider hast Du, Olaf, in einer Beziehung Recht – wir sind als Branche nicht visibel. Es gibt so auch kein einheitliches, fassbares Bild in der Außenwahrnehmung. Einerseits sind unsere Themen nicht so sexy wie Du anmahnst, andererseits zerlegen wir uns in Deutschland selbst. Der Kleinkrieg um die Meinungsvorherrschaft der Verbände hat in drei Lager gemündet: die VOI-Restbestände, die BITKOM-Enklave und diejenigen, die davon einfach die Faxen dicke haben. Alle Versuche, mit einem gemeinsamen Gesicht – trotz aller individuellen Nuancen – aufzutreten, haben wir mehrfach vergeigt. Man sehe sich nur das unkoordinierte Vorgehen bei Veranstaltungen, Lobby-Arbeit im Rechts- und Standardisierungsumfeld und dem Bestreben möglichst unique – und damit auch sehr allein – zu sein bei den nativ deutsch geführten Unternehmen an.

     

    Nein, ich will keine neue Initiative starten. Davon gab es genug.

     

    Ich will auch nicht über die vertanen Chancen sprechen, durch die eine immer noch mangelnde, unzureichende Sichtbarkeit in der öffentlichen Wahrnehmung entstanden ist. Ich möchte über das Thema der nicht wahrgenommene Verantwortung sprechen.

     

    Digitalisierung. Digitalisierung Allerorten und von Allem. Unumkehrbar.

     

    Unsere Branche weiß um die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Richtigkeit von Information.

    Unsere Branche bietet Lösungen, um das digitale Gedächtnis der Organisationen zu bewahren.

    Unsere Branche versteht es, Information als Wissen und in Geschäftsprozessen nutzbringend bereitzustellen.

    Wir wissen um die Bedeutung, den Wert von elektronischer Information. Wir alle, privat wie im Berufsleben, unsere Unternehmen, unsere Technologie, unsere Gesellschaft, unsere Zivilisation sind von elektronischer Information und Kommunikation existentiell abhängig geworden. Das Vorhandesein der richtigen Informationen und die organisierte Verwaltung von Information ist inzwischen unerlässlich. Eine Basisinfrastruktur, die in alle ITK-Lösungen hineingehört. Lösungen, die von den großen Software-, Dienstelsitungs- und Kommunikationsunternehmen immer noch als nachgeordnete Nebenkriegsschauplatze deklassiert werden, in den sogenannten modernen gehypten Lösungen der wolkigen, mobilen, allgegenwärtigen Welt der Kommunikation und Information stark vernachlässigt werden. Unsere Branche bietet hier Lösungen. Lösungen, deren Gemeinsamkeiten uns als Branche identifizierbar machen. Und es kann nicht nur der geschäftliche Erfolg des eigenen Unternehmens als Maßstab genommen werden. Auch die Formel, lasst uns den Kuchen gemeinsam vergrößern damit alle größere Stücke abbekommen bewegt sich noch zu sehr an der Oberfläche.

    Es geht um die Wahrnehmung und die Übernahme von Verantwortung, wenn wir unsere Lösungen an den Kunden herantragen. Es geht auch um die Gestaltung des Umfeldes, um die Förderung des Themas in der Politik, bei Wirtschaftsführern, Meinungsmachern und Medien zu seiner angemessenen Bedeutung verhelfen. Die Beherrschung von Information, die Verwaltung der Information mit Lösungen wie Deiner, Olaf, sollte schon im Kindergarten vorbereitet, an der Schule gelehrt werden, im Studium Generale Pflichtfach sein. Jeder Politiker, jeder Wirtschaftsboss sollte unser Thema oben auf der Prioritätenliste haben. Wir werden sonst von der Welle der Informationsflut nicht nur eingeholt sondern überrolt und in der großen Mandrenke untergespült. Hier haben wir auch als Branche eine gesellschaftliche Verantwortung die Trommel zu rühren: kümmert euch endlich um eure Information. Die Idee, als Missionar, Welt-Verbesserer oder gar Welt-Retter unseres virtuellen, globalen, digitalen Universums aufzutreten ist dann garnicht mehr so abwegig.

     

    Wenn ich mir also eine Branche wünsche, die mit einheitlichen Ideen und einem verantwortungsvollen Auftreten gradlinig unterwegs ist, dann weniger, dass man mehr Gemeinsamkeiten bei Messen, Kongressen, Normierungen etc. herauskehrt, sondern ein gemeinsames Verständnis unser gemeinsamen Mission herausstellt und lebt. Unsere Branche ist diejenige Branche, die Lösungen für die Erschließung, sinnvolle Nutzung und Bewahrung von Information, dem Öl des 21. Jahrhunderts, besitzt und die damit den Fortbestand unserer digitalen Welt, unserer Wirtschaft, Gesellschaft und Zivilisation sichern kann. Eine Mission. Nicht mehr und nicht weniger.

     

    Bist Du dabei, Olaf?

     

    Ulrich Kampffmeyer 

    Antwort
    • Missionare sind Einzelspieler.
      13. Dezember 2014 um 10:22
      Permalink

      Missionare sind Einzelspieler. Was sie tun, tun sie für sich und rechtfertigen es vor sich selbst, es für andere zu tun. Einzelspieler bringen die Menschheit voran: Im Glauben, in der Wissenschaft, den Künsten und der Wirtschaft. Es gibt viele Einzelspieler, doch zu Missionaren werden wenige, ganz wenige; und das ist gut so. Ein Mensch kann sich kaum nicht nach zwei Missionaren zu einer Sache richten. Wenn nun die Mission „Wert der Information“ eine Bewegung werden soll, so braucht es die (vorhandene) Idee, deren missionarische Verkündung und schließlich die Anhänger, die dieser Idee, nein dem Missionar folgen. Mögliche Anhänger können keine (neue) Mission entwickeln. Die eigenen Interessen, die Abgrenzung stehen im Zentrum der Gedanken und versperren den Blick hinter den Horizont.

      Antwort
      • Es geht um die Mission, nicht den Missionar
        13. Dezember 2014 um 10:48
        Permalink

        Lieber Herr Rösch,

        zwei kleine Argumente zu Ihrer Antwort auf meinen Beitrag.

         

        Es geht nicht um den Missionar, es geht nicht um den Einzelkämpfer, den Rufer in der Wüste oder gar Selbstrechtfertigung. Sie und ich sind Bestandteil dieser Branche. Sie und ich machen bessere Geschäfte und haben mehr Gestaltungsspielraum, wenn es eine starke, sichtbare und mit einer sinnvollen Botschaft am Markt wahrgenommenen Branche gibt. Sie und ich sind Bestandteil dieser Branche und damit auch Bestandteil des Problems. Und selbst als einzelner Missionar wahrscheinlich nicht wirklich Teil der Lösung.

         

        Auch ging es mir weniger um das Vorgehen, wie Ideen sich verbreiten. Ich sehe auch nicht, dass Nachfolger oder Anhänger einer Idee keine eigenen Ideen, Botschaften oder Strömungen – und neue Missionen – entwickeln konnten. Die Geschichte beweist das Gegenteil. Das Sinnvollere, das Bessere setzt sich letztlich irgendwann durch. Es geht mir mit meinem "Nachlegen" zum #Weckruf darum, dass wir uns bewußt machen und aktiv vertreten, dass unsere Branche nicht nur irgendwelche Lösungen für die Digitalisierung der Welt vertickert sondern auch bewußt dafür Verantwortung übernimmt. Dass wir als Branche agieren und wieder als Branche wahrgenommen werden.

         

        Ein schönes Wochenende,

         

        Ulrich Kampffmeyer

         

        Antwort
        • Die Mission "Wert der Information" braucht den Missionar.
          13. Dezember 2014 um 11:21
          Permalink

          Die Mission „Wert der Information“ braucht den Missionar. Mögliche Anhänger vulgo „Die Branche“ finden durch das Missionieren zur Mission. Das immer wieder Vorleben der Mission in Wort und Tat kann den erforderlichen Sog auslösen.
          Erst wenn die Marktteilnehmer verstehen, dass eine Information aus der gleichzeitigen Auswertung und Visualisierung von Informationsobjekten, die in unterschiedlichen Systemen oder Datenhaltungen vorliegen, entstehen kann, werden sie zu Anhängern. Erst wenn sie Anhänger sind, werden sie verstehen, dass das Miteinander von Systemen dem „Wert der Information“ gerecht wird und ihn steigert.
          Solange aber semiproprietäre Syntax und Datenreplikationen in das jeweils eigene System Grundlage der „Ideen“ sind, bleiben die Marktteilnehmer damit beschäftigt den Wettbewerb beim Kunden abzulösen. Da bleiben dann bessere Ideen auf der Strecke, der Kunde hat das Nachsehen.
          So gilt es wachsam zu sein für oft unscheinbare Anhänger, sie zu erkennen, ihre Ideen zu verstehen und dem Kunden den daraus möglichen Nutzen zu erklären.

          Antwort
  • DMS EXPO: Sind 20 Jahre genug?
    5. Mai 2015 um 8:23
    Permalink

    In der Zeitschrift BIT wurden in der Ausgabe 3/2015 Statements zur Integration der DMS EXPO in die IT&Business gefragt. In 2015 wird es noch einmal das Logo der DMS EXPO auf der Veranstaltung geben – danach ist nach 20 Jahren mit der Marke Schluss. Der Kommentar von Dr. Ulrich Kampffmeyer http://bit.ly/BIT-ITB :

    20 Jahre sind genug?

    Wenn man seit über 20 Jahren eine Veranstaltung wie die DMS EXPO mitgestaltet hat ist es nicht einfach sich zu verabschieden. Doch wie ich selbst eindringlich in verschiedenen Artikeln in den letzten Jahren dargelegt habe, war ein komplette Neufassung des Konzeptes der DMS EXPO seit langem fällig – eigentlich spätestens zum Zeitpunkt des Umzuges von Köln nach Stuttgart. Dies ist aber nicht den Messegesellschaften anzulasten, sondern unserer Branche selbst. Es ist uns nicht gelungen, die Wichtigkeit des Themas Information Management als Botschaft „an den Mann zu bringen“. Verzettelt zwischen Akronymen und Verbandsseparatismen bis hin zur Auffassung, es gibt diese Branche nicht, reicht das Spektrum.
    Für die neu aufgestellte IT&Business gilt es zwei Aspekte zu betrachten:
    Zum einen ist es richtig, den integrativen Aspekt von Information Management, meinetwegen auch DMS, ECM oder EIM abgekürzt, herauszustellen. Die Methoden und Technologien sind heute Infrastruktur und gehören damit zur Grundausstattung aller Softwareanwendungen. Die Aufhebung der Trennung der drei Messen ist daher richtig und zu begrüßen.
    Aber andererseits verliert „unser Thema“ rund um Dokumente, Prozesse, Zusammenarbeit und Archivierung damit an Visibilität und Eigenständigkeit. Ich war immer der Meinung, um eine Branche zu sein braucht die Branche eigene Standards, eigene Publikationen, eigene Kongresse, eigene Messen, ein eigenständiges, identifizierbares Bild im Markt. Dieses geht nun mit der DMS EXPO verloren und andere Veranstaltungen, die das Thema versuchen zu besetzen, haben nicht die Strahlkraft und die Anziehung, die selbst eine schrumpfende Messe noch in den letzten Jahren erreichte.
    Nun gilt es für Anbieter, Integratoren und Berater andere Wege zu finden, um die Bedeutung des Themas angesichts der Abhängigkeit von Verfügbarkeit und Richtigkeit der Information weiter voranzutreiben. Die IT&Business ist dabei jetzt nur noch ein Baustein und nicht mehr der Kulminationspunkt.

    Antwort
  • Lieber Edgar Kaléjs,
    5. Juni 2015 um 14:16
    Permalink

    ein doppeltes herzliches Dankeschön für Deine Glosse "Lieber Uli Kampffmeyer" (http://bit.ly/Edgars_Uli).
    Doppelt: einmal für den Titel des Beitrages mit meinem Namen. Zum Zweiten für das Aufgreifen meines "Weckruf" dem einige Kommentare hier und in anderen Social Media Kanälen gefolgt waren. Die Integration der DMS EXPO in die IT & Business – und damit ein Hinschwinden der Visibilität – will ich nicht auf meinen "Weckruf"-Beitrag zurückführen. Es liegt halt in der Zeit und war allen Beteiligten seit Jahren bewußt. Vielleicht halte ich nur oft genug nicht meinen Mund und sage was ich meine.

    In Deiner Glosse "Lieber Uli Kampffmeyer" in der Fachzeitschrift Chefbüro, Ausgabe 3, Mai 2015, letzte Seite, nimmst Du eingangs auf Ereignisse auf der DMS EXPO 1998 in Essen Bezug, wo es um meinen Rücktritt als Vorstand und unseren Austritt aus dem VOI, damals Verband Optische Informationssysteme, ging. Es gab übrigens deutlich mehr und gewichtigere Gründe, als Dein markant vorgetragener Einführungssatz mit "viel Feind viel Ehr"  🙂 Aber das ist lange vorbei und ich habe in der Folgezeit nicht nur dem VOI den Rücken gekehrt.

    Ja, Akronyme sind Schall und Rauch. Aber keiner, wohlgemerkt keiner, wollte sich noch mit DMS identifizieren, selbst ECM ist anscheinend nicht mehr viel Wert, EIM ist zersplittert und entfaltet keine Wirkung, da sind noch dutzende weitere Schlagworte und Slogans, und letztlich geht es doch um einheitliches Informationsmanagement. Verwaltung und Erschließung aller Informationen. Und wenn das DMS-Logo euer Allerheiligstes ist, euer Gral, dann nehme ich es euch gern weg und zertöpper es zu meinen Füßen, genau! Mein Herz hängt an keinen Begriffen, es hängt an Lösungen, die Sinn machen und Nutzen stiften. Ob es dazu eine Branche braucht? Ein schönes Logo? Verbände? Messen? Kongresse? Anbieter? Analysten? Ob es dazu mich braucht?

    Dein letzter Satz bereitet mir daher in der Interpretation etwas Sorge:
    "Uli, sei nicht böse und mach's noch einmal". Machs noch einmal – klingt wie aus Casablanca.

    Was soll ich noch einmal machen? Aus Verbänden austreten – dann müsste ich ja erst wieder eintreten.
    Nein, das kannst Du nicht gemeint haben, Edgars.
    Ich schätze, Du meinst damit, ich soll noch einmal in die Bütt steigen und mit einem Banner für die Branche voranmarschieren? Kann nicht Dein Ernst sein, Edgars, noch einmal Orientierungslosen einen Weg weisen, erneut der Akronymologie huldigen? 🙂 Ich spiels nicht noch einmal, weil ich auch nicht Sam bin: dadidaadadada  (aber schon garnicht der mit der Buddel).

    Deine Frage nach der "Verantwortung" läuft ins Leere. Nicht ich bin der Meinung; es gäbe diese Branche nicht, im Gegenteil, wie man auch hier im Thread nachlesen kann. Und, ich habe in den letzten 25 Jahren – so glaube ich – genug für diese sogenannte – nicht existierende – DMS/ECM/EIM/KM/Archiv/RM/WM/Col/SocBiz/usw-Branche getan. Das brauche ich nicht alles zu wiederholen, weder hier in Wort und Schrift aus "hystorischer" Sicht, noch als erneute Aktion in der Realität des Marktes. Ich kümmere mich um die Anforderungen meiner Kunden und das sind die Anwender der Lösungen, nicht die Hersteller.

    Aber ich kann mir gut vorstellen, wie Du zu obigen Einschätzungen gekommen bist: "Wer, wenn nicht Du?" oder "Uli, sei nicht bös". Entweder ist es Verwechslung mit jemand Anderem oder es ist ein Phantombild, das meine Bedeutung für die Branche überzeichnet. Wie ich das in Deiner Glosse gemerkt habe? – ich hatte nie im Leben einen Gips und schon garnicht war ich auf einer Messe im Gips.
    Und irgendwem bös sein … wem in diesem Branchenaffenzoo sollte man denn ernsthaft bös sein, lieber Edgars?  
    Als Antwort auf eine Glosse darf man auch so etwas schreiben, oder, Affenzirkus, oder, so halt als Nestbeschmutzung, so aus der Sicht eher Bestandteil des Problems denn der Lösung zu sein, rückwärtsgewandt wo man doch eigentlich schon immer vorausschauend ist? Oder?
    As times go by – die Zukunft ist schon da und die Vergangenheit ist vorbei.

    </Glosse>

    Dennoch, vielen Dank, dass Du an mich gedacht hast! 

    Schöne Grüße,

    Uli

    Edgars Kalejs Lieber Uli Kampffmeyer

    Antwort
  • Messe Stuttgart verabschiedet sich von der DMS EXPO
    23. Juli 2015 um 9:14
    Permalink

    Die Messe Stuttgart verabschiedet sich von der Marke DMS EXPO als eigenständiger Branchen-Veranstaltung. Die MDS EXPO geht ebenso wie die CRM-Expo in der IT & Business auf. "In diesem Jahr löst sich die Messe Stuttgart davon, mit DMS Expo, CRM-expo und IT & Business drei kleine Einzelmessen parallel zu führen. Vom 29. September bis 1. Oktober veranstaltet sie nun mit der IT & Business eine Messe, die nach wie vor das gleiche Themenspektrum wie in den vergangenen Jahren beinhalten soll." ECMguide.de http://www.ecmguide.de/news/it-business-messe-stuttgart-will-nur-noch-ein-label-21285.aspx Ob dies nun gut ist, da auch ECM im Informationsmanagement aufgeht, oder schlecht, weil die Branche an Visibilität und Authentizität verliert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Viele ECM-Anbieter werden der IT & Business treu bleiben, aber eine ganze Reihe setzen mehr auf eigene Veranstaltungen oder die ECM-World.

    Dieses Jahr wird das Logo der DMS EXPO in Stuttgart noch präsent sein, nächstes Jahr ist dann die eigenständige Messe der Branche Geschichte:

    Antwort

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