Gartner ersetzt ECM durch Content Services

22. Januar 2017 18:39 Uhr  |  PROJECT CONSULT Webmaster  |  Permalink


Michael Woodbridge von Gartner hat es nun offiziell gemacht – Gartner ersetzt für ihre Studien und den Quadranten den Begriff ECM Enterprise Content Management durch Content Services. „ECM ist Dead“. Macht dies Sinn?

Wir hatten schon vor einiger Zeit über Diskussionen berichtet, was denn nun in Zukunft bei Gartner aus ECM wird. Der Begriff „Content Services“ taucht bereits im Bericht zum ECM Magic Quadrant auf (http://bit.ly/ECM-MQ-revisited) und verschiedenen Diskussionen (http://bit.ly/GartnerHC16) auf. In seinem Blogbeitrag (bit.ly/Gartner-ECM) führt Woodbridge eine Reihe von Gründen auf, so z.B.

<Zitat>

... ECM is now dead (kaput, finite, an ex-market name), at least in how Gartner defines the market. It’s been replaced by the term Content Services, a strategic concept that covers three aspects, namely Content Services Applications, Platforms and Components. The following Gartner note: Reinventing ECM: Introducing Content Services Platforms and Applications  provides more details so I won’t go into them here. Rather, I did want to summarize how this alternative strategic approach provides organizations with a more practical way to achieve the benefits promised by the original vision of ECM.  The king is dead, long live the king!
What do I mean by this? Well, the overarching business goals many strive to achieve with an ECM strategy are desirable in all organizations. The most common realization of the strategy formerly known as ECM was to provide a centralized enterprise (the E in ECM) wide platform that could meet one or all of the following primary goals associated with the utilization of “content”:

  • Regulatory compliance and risk management
  • Retention and dissemination of business knowledge
  • Cost and process efficiencies
  • Innovation and new ways of working
    (Note: Not an exhaustive list but with a pretty wide coverage!)

In reality, however, a single platform to achieve these four goals (the ECM strategy of many organizations) has proven to be almost impossible for most.  Of the four, ECM has been most successful in providing a platform for compliance (goal 1). The other three are where more challenges are encountered. A centralized platform often requires complex integration to deliver information in the context of user activities and therefore knowledge sharing initiatives (goal 2) have met with slow adoption. A purely centralized platform can also be costly and time consuming to provide new innovation (goals 3 and 4).
I personally have come across very few enterprises in my nearly 20 years in the business who have anything less than three (and often more) of such repositories. A number of which have been the aborted result of a full, “horizontal”, ECM roll out.
The Content Services approach overrules the notion of consolidation for its own sake.  It’s strategic, rather than technology oriented and provides an evolved way of thinking about how to solve content related problems. It blends the reality of what is happening now in the digital enterprise and the emerging technology of the near future.
Today’s reality is that organizations are living in a multi repository world. Business buyers want quick wins and actual solutions to business problems now, not platforms that will deliver a compromised solution in 6 months time. This is the role of Content Applications. There are technology platforms emerging and, in limited cases available now, that will enable organizations to gain greater control of these multiple content sources. These types of technology will move beyond a “retrieve and present” approach to an approach where the content is usable and manageable regardless of its source repository. These types of technologies fit into what Gartner defines as Content Services Platforms and Components (Note, this category covers more than just federation technology, more details in the note above).
Using a combination of robust content strategy and federating technology, organizations are better placed to achieve all four of the above stated goals previously associated with ECM. The approach will enable content services to be delivered quickly, cost effectively and to meet emerging business innovations whilst maintaining the appropriate level of governance and compliance. … „

</Zitat>

Die Research note „Reinventing ECM: Introducing Content Services Platforms and Applications“ ist leider nur für Gartner-Kunden zugreifbar. Dort gibt es dann mehr zu den drei neuen Klassifikationen „Content Services Applications“ (haben wir vorsorglich schon mal als CSA abgekürzt), „Content Services Platforms“ und „Content Services Components“.

OK – ECM Enterprise Content Management in seiner ursprünglichen Definition ist nicht mehr zeitgemäß. PROJECT CONSULT vertritt diese Ansicht schon seit längerem. Aber das Thema der Methoden, Strategien und Technologien nun auf „Content Services“ zu reduzieren, ist falsch. ECM ist Infrastruktur geworden und hat damit auch seine Mission erfüllt (siehe z.B. unseren Vortrag zu EIM Enterprise Information Management http://bit.ly/EIM_DrUKff), aber der Begriffsbestandteil „Services“ steht nur für „Dienste“ und hier ist man gleich auf einer technischen Ebene. Längst geht es auch nicht mehr darum nur „Content“ sondern alle Informationen eines Unternehmens zu erschließen. „Content“ wird sehr schnell im Sinn von „Web Content interpretiert und zumindest in Deutschland nicht als genereller „Inhalt“ verstanden, der Daten und Dokumente einschließt. Nicht nur bei Gartner sondern auch bei AIIM war das Thema ECM zu sehr in Richtung unstrukturierte und schwach strukturierte Informationen orientiert. Die Trennung aber von Daten (CI Coded Information) und Dokumenten (NCI Non-Coded Information) macht heute keinen Sinn mehr.

Wir sind der Meinung, man sollte von Information Management im Sinne von Verwalten, Erschließen, Bereitstellen, Schützen und Nutzen von Informationen beliebigen Typs innerhalb und außerhalb der Unternehmensgrenzen sprechen: http://bit.ly/1OdzrN4 Enterprise Content Management Technologien sind hier weiterhin das „Herz“ des Information Management, eine notwendige Infrastruktur. Jedoc nur noch von „Content Services“ zu sprechen ist zu kurz gesprungen. Da hilft es auch nicht, eine Unterklasse von „Content Services Applications“ ins Leben zu rufen.

Das mühsame Finden von neuen Oberbegriffen für Branchendefinitionen liegt bei Gartner auch in deren Organisations- und Kompetenz-Struktur begründet: Archivierung wird wo anders beurteilt als Business Process Management, Enterprise Information Management und ECM. Gartner bringt es nicht fertig, sinnvoll alle zusammengehörenden Technologien und Trends zum Informationsmanagement zusammenzubringen.

Der Begriff „Content Services“ ist schlecht, trifft nicht warum es geht und ist so auch für die Anwender nicht hilfreich.

Dr. Ulrich Kampffmeyer

 

P.S. Diese Nachricht wird natürlich total überschattet von der Übernahme von CEB durch Gartner für 2,6 Milliarden US-Dollar: http://bit.ly/Gartner-CEB. Dafür verkaufe ich meinen Laden auch 😉

38 Kommentare zu “Gartner ersetzt ECM durch Content Services

  • Gartner beerdigt ECM
    6. Januar 2017 um 9:04
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    Lieber Uli,

    wie immer habe ich mit großem Vergnügen Deinen Kommentar gelesen, bin allerdings nicht so ganz einverstanden mit Deiner Interpretation das content services der falsche Begriff ist. Nur weil wir in D noch nicht so recht verstanden haben das content jegliche Information umfasst, ist der Begriff ja nicht falsch.

    Und Schlussendlich tun das die wirklich guten (noch) ECM Hersteller doch schon seit Jahren, wir verknüpfen beliebige IT System und sorgen dafür das relevante Informationen -> Content (Dokumente UND Daten) immer und von jedem (Berechtigten) gefunden und genutzt werden können. Einige Deiner Kollegen nennen das Informationslogistik, Ihr nennt das EIM, letztendlich alles richtig. Ich begrüße es sehr das Gartner versucht hier neue Begriffe einzuführen und glaube vielmehr, dass das letztendlich eher Klarheit als Verwirrung bringen wird.

    Mit vielen Grüßen aus Berlin

    Olaf

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    • Content Services - welcher denn?
      6. Januar 2017 um 12:14
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      Hallo Olaf,
      Gartner will jetzt unterscheiden nach „Content Services Applications“ (haben wir vorsorglich schon mal als CSA abgekürzt), „Content Services Platforms“ und „Content Services Components“ … wo wollt ihr euch denn da positionieren?
      Und „Archiving“, „Enterprise Information Management“, „Case Management“ und „Business Process Management“ sind weiterhin eigenständige Branchen mit eigenständigen Quadranten und Studien bei Gartner – nicht in Content Services drin.. Passt alles nicht zusammen.
      Ganz hat sich Gartner auch noch nicht von ECM Enterprise Content Management gelöst wie der aktuelle Gartner „ECM Critical Capabilities“ Report vom Januar 2017 zeigt.
      Und man muss sich auch fragen, ob Gartner dasjenige Unternehmen ist, das allein einen Markt definiert. Forrester, Nucleus, IDG, CMSwire, AIIM … alle laufen derzeit mit eigenen Definitionen herum (siehe auch die Beiträge in unserem Blog der letzten Zeit). Forrester hat auch gleich zwei unterschiedliche Kategorien von ECM gebildet (siehe auch hier http://bit.ly/1HIJ6eI, http://bit.ly/1EttRs6 und http://bit.ly/ECM-MQ2016).
      Übrigens sprechen wir seit einigen Jahren nur noch von Informationsmanagement da auch EIM Enterprise Information Management nicht so recht mehr passt.
      In unserem Update Information Management 2017 werden wir auch diese Fragen diskutieren und dann gibt es auch wieder die Trends/Hypes/Schlagwort-Auswertung wie in 2016 (http://bit.ly/UPDATE16).
      Schöne Grüße nach Berlin,
      Uli.

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  • Namen sind Schall und Rauch ...Anwendungsschwerpunkt ...
    6. Januar 2017 um 18:35
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    Wenn ich mir anschaue, dass das Akronym in den Vorstandsbereichen unserer Firmen nach wie vor nicht bekannt geworden ist, ob da neue Namen für große Menge an Funktionen rund um das Verarbeiten und Geschäftsinformationen wirklich hilfreich ist? Ob es nun Content heißt oder Information: Das zeigt nur auf eine riesige Wolke möglicher Anwendungsschwerpunkte …

    Apropos Schwerpunkte. Hier lese ich nun raus, dass es um die Kunst geht, die vielen Datensenken (Repositories) als solche bestehen zu lassen und vielmehr Mechanismen anzubieten, die es erlauben, dennoch auf die bedürftigen Daten quer zuzugreifen, und dass ohne mehrmonatige aufwändige Projekte. Ob da unsere ECM-Branche schon wirklich tiefgreifende Antworten zu hat? Ich erinnere mich an die hehren Vorsätze des WfMC: Ein Workflow Modell könne so gebaut werden, dass er eine Instanz von einem System zum anderen marodiert und dort wie ein fleißiges Bienchen seinen Honig einsammelt, am Ende sein Endprodukt ausspucken zu können. Der notwendige Standard dafür war wieder so komplex, dass er sich nicht durchsetzen konnte.

    Ich gehe davon aus, dass wir ECMler noch eine zeitlang wie der Schuster bei seinen Leisten bleiben wird, und zentrale Lösungen zur Verfügung stellt, die sich immer besser und leichter an die Bedürfnisse der Kunden anpassen lassen und in ihre Datensenken integrieren lassen. Da helfen dann die modernen Technologien wie Micro Services, HTML5 und Angular …

    VG Martin

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    • Namen sind Schall & Rauch ...
      6. Januar 2017 um 23:22
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      Lieber Martin,
      das Thema Akronymologie hatten wir schon vor längerem begraben und eine „ECM-Branche“ – gibt es die überhaupt noch in Deutschland?
      Aber in Bezug auf die hehren Vorsätze und die Adaption neuer Technologien ein kleiner Kommentar.
      Es würde ja schon helfen, wenn man wirklich einen übergreifenden Zugriff auf unterschiedliche Repositories hinbekäme (eine Anforderung von ECM aus dem Jahr 2001).
      Schön wäre es, wenn man vom manuellen „Qualitätskontrollieren“ beim Scannen wegkäme, denn wenn die Maschine das Lesen und Verstehen kann, dann kann auch ein Mensch das Lesen.
      Schön wäre, wenn die Dokumentenmanagement-, Aufbewahrungs- und Archivsysteme sich endlich mal selbst dokumentieren und archivieren sowie so nebenbei dabei alle Inhalte für eine Verfahrensdokumentation automatisiert geordnet bereitstellen.
      Es wäre schön …
      ach Martin, warum soll ich mich mit meinen Wünschen Jahre über Jahre immer wiederholen …
      Wenn man auf die konkreten Probleme eingeht, der Integration, der Herausforderungen durch Cloud, Mobile etc., dann ist das „Umfirmieren“ von Enterprise Content Management auf Content Services – selbst in Zusammenhang mit Begriff wie Applications, Platforms etc. – ein Rückschritt. Eine Reduzierung, wie sie in ECM angedacht war, jedoch vom Stellenwert, der Visibilität, dem Verständnis, worum es eigentlich geht – Verwaltung und Erschließung aller Informationen – wird die neue Begrifflichkeit von Gartner nicht gerechnet. Aus Sicht eines deutschen Fachbereichmanagers halt irgendwelche Services (Dienste, Dienstleistungen?), die irgendwie Content (Webseiten?) verwalten. Wenn wir schon mit ECM in Deutschland keinen Fuß auf den Boden bekommen haben, wird uns dies mit Content Services noch weniger gelingen. Der Erklärungsbedarf ist bei beiden englischsprachigen Begriffsbildungen ähnlich hoch.
      Ich warte aber gern ab, welcher deutsche mittelständische ECM-Anbieter nun in seine Marketing-Unterlagen schreibt, ich bin ein „Content-Services-Anbieter“. Habe ich allerdings woanders schon gesehen – bei Web-Agenturen 😉 Da gibt es sogar „Content-Full-Service“-Anbieter.
      Schönen Abend noch,
      Uli

      Antwort
  • Diskussionen um die Sinnhaftigkeit von "Content Services"
    13. Januar 2017 um 12:38
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    Ein paar Diskussionsbeiträge gibt es auf

    LinkedIn http://bit.ly/2in2fe1 (inkl. Kommentar von Hanns Köhler-Krüner, Gartner)
    XING Gruppe Information & Document Management http://bit.ly/XIDM-ContentServices
    in unserem Blog http://bit.ly/Gartner-Content-Services

    Anbieter wie IBM schwenken schon auf die neue Linie ein (Twitter @ibmcontentsvcs). Auch die AIIM macht jetzt schon Workshops zu „Content Services“ anstelle von wie bisher ECM Enterprise Content Management (Twitter @skjekkeland).
    Mal sehen, ob sich das durchsetzt. Bei PROJECT CONSULT bleiben wir bei der weitergefassten Sicht auf Informationsmanagement. Und das ist mehr als nur „Services“, Technologie und Funktionalität.

    Antwort
  • ECM ist tot - aber Content Services passt nicht
    17. Januar 2017 um 11:11
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    „ECM is dead“ lautete die Botschaft von Gartner. ECM-Technologien sind nach unserer Meinung eher das Herz, der Kern, die notwendige Infrastruktur eines übergreifenden Information Management. Aber nun heißt es erst einmal abwarten, ob die Bestrebungen von Gartner, IBM (IBM will eine massive ganzjährige Kampagne fahren) und auch AIIM (Atle Skjekkeland macht schon die ersten Workshops zu Content Services) die Branche in die gewünschte Richtung treiben.
    Die Wortschöpfung „Content Services“ hilft nicht weiter, wie auch ein Blick in die Übersetzungshilfe von Linguee zeigt. Content Services bedeutet alles Mögliche, jedoch – noch nicht? – was sich die Protagonisten bei Gartner gewünscht hätten. Die Trennung von unstrukturiertem „Content“ von strukturierten Daten ist doch zudem längst obsolet. Content Services degradiert den Anspruch von ECM Enterprise Content Management auf technische Services. Das kann man mit ECMS Enterprise Content Management Systems machen, jedoch nicht mit Enterprise Content Management als Strategie und Methode. ECM hatte immer den Anspruch in der Wahrnehmung im Markt eine ähnliche Bedeutung wie ERP, CRM, PLM, HR und ähnlich Begriffe zu erlangen. Dies hat nicht geklappt. Und mit „Content Services“ wird es noch weniger klappen, denn Content Services beinhaltet keinerlei Vision. Content Services ist nicht das Banner, unter dem sich Anbieter wie auch Anwender versammeln werden. Content Services stellt einen Rückschritt dar. Im Web und Content-Management-Umfeld steht dies für Dienstleistungen und wie man diese eingeführte Begrifflichkeit „umdrehen“ will – nun gut. Content Services führt in die Irre und ist unter Marketing-Gesichtspunkten schon gar nicht „sexy“.
    Bei PROJECT CONSULT bleiben wir bei Informationsmanagement als übergreifenden, ganzheitlichen Begriff für die Verwaltung und Erschließung von Information. Schließlich sprechen wir ja auch von Informationsgesellschaft (Information Society) und Informationszeitalter (Information Age). Es gibt Lehrstühle für Informationswissenschaft, Methoden wie Mike2 für Enterprise Information Management, Zertifikate zum Certified Information Professional, Berufe wie Informatiker und Informationswissenschaftler, usw. usw. Information Management ist als Begriff eingeführt.

    Antwort
  • For our friends in English ... ECM is dead
    24. Januar 2017 um 22:41
    Permalink

    Most of the current discussions on linkedin, facebook, aiim.org are in English. Heres a short summary of our position.

    OK – ECM is dead!

    But Content Services is no good replacement or successor although AIIM, Forrester, Gartner, IBM and others try to position it as the new direction of the industry in 2017.

    Content Services is about technology and functionality and not about strategies and methods. It has no vision, it is not sexy at all. The term is a step backwards. The term is used in the web content & marketing industry for service offerings to create or distribute content. The term leads the industry to a niche, a backwater. ECM always had the ambition to be as important as acronym like ERP, CRM, HR, PLM … and now content services? Content Services is not the banner for rallying to reach  future goals. The idea of services as information management infrastructure always has been part of the ECM model. Nothing new, but now only covering a small part of the overall scope of the original ECM definition. Content Services degrades ECM to a small infrastructure piece of technology. Will we reach management attention with potential buyers with content services? Will content services be on the lists of strategic goals and priorities when investing into digital transformation? Do content services – with their three specifities – have any innovative idea, new function or new benefit? Will there be any interest in joining a kind of AIIM „Content Services Master Courses“? Forget about Content Services – even the „definitions“ do not fit (on one hand they talk about „services“ combinded with the term „applications“ – there are big differences in information architecture and layer models).

    And … ECM will not vanish immediatly but will continue to stay around for a long while.

    Lets better talk about „Information Management“. We need Information Governance and no Content Governance. There are associations like AIIM Association for „Intelligent“ Information Management, there is the CIP Certified Information Professional, there are universities with institutes, scholars and education for information management, there is scientific literature and a broad understanding. Information Management bridges the gap between structured data and unstructured content. We are living in the information age. We are the information society. And Information Management ist needed to deal with the rising flood of data.

    https://www.linkedin.com/pulse/gartner-ersetzt-ecm-durch-content-services-ulrich-kampffmeyer

    Antwort
  • Diskussionen um die Zukunft von ECM
    2. März 2017 um 21:18
    Permalink

    Liebe ECM-KollegInnen,
    bei uns im Blog hat sich relativ wenig zum Thema bewegt. Daber hatten wir es in der XING-Gruppe „Information & Document Management“ lief schon vor einiger Zeit diskutert: „was kommt nach ECM?“ (https://www.xing.com/communities/posts/ist-der-aktuelle-ecm-ansatz-noch-zeitgemaess-1009787177). 
    Mittlerweile schlägt das Thema auch international größere „Wellen“, da Gartner mit dem Statement „ECM is dead“ (http://blogs.gartner.com/michael-woodbridge/the-death-of-ecm-and-birth-of-content-services/) einen dicken Stein ins Wasser des Aquariums geworfen hat. „Content Services“ soll die „neue Botschaft“ sein. 
    Auf der AIIM-Community-Webseite wurden eine Reihen von Beiträgen zum Thema zusammengestellt (http://community.aiim.org/blogs/marko-sillanpaa/2017/02/27/recap-of-the-war-on-enterprise-content-management-ecm/). Auch John Mancini postete seine Meinung (http://info.aiim.org/digital-landfill/6-personal-observations-about-ecm-and-content-services) ebenso wie wir unsere (http://community.aiim.org/germanydeutschland/blogs/ulrich-kampffmeyer/2017/02/14/ok-ecm-is-dead-but/). In der XING-Ambassador-Gruppe „Content Management“ gab es einige Diskussionsbeiträge (https://www.xing.com/communities/posts/content-services-als-nachfolger-anstelle-oder-als-ersatz-von-ecm-1012515659), die die „babylonische Begriffsverwirrung“ beleuchteten. In der eigentlich „zuständigen“ XING-Gruppe „Information & Document Management“ aber praktisch gar keine Reaktion (https://www.xing.com/communities/posts/gartner-ersetzt-den-begriff-ecm-durch-content-services-1012465819). 
    Ein Ende der Diskussionen in den verschiedenen Kanälen ist übrigens nicht abzusehen – ganz zu schweigen von einer neuen VIsion für die Branche. Aber wen außerhalb der „ECM-Filterblase“ interessiert dies überhaupt?
    Ulrich Kampffmeyer

    Antwort
  • Systems of Understanding ?!
    5. März 2017 um 9:54
    Permalink

    Der Versuch, „Content Services“ als neue Botschaft anstelle von ECM Enterprise Content Management zu positionieren (siehe http://bit.ly/Content_Services), funktioniert nicht so recht. Zahlreiche Diskussionen pro und kontra finden sich im Web (http://bit.ly/zukunftWECM), ohne dass eine neue, klare Vision sichtbar würde.

    John Mancini, Ex-President der AIIM, versucht nun einen anderen Ansatz fortzuschreiben, den AIIM in den vergangenen Jahren als Grundlage für die Entwicklung der Lösungen rund um ECM vorgeschlagen hatte (http://bit.ly/ECM-Quest). AIIM hatte die Begriffe „Systems of Record“ und „Systems of Engagement“ eingeführt und auf einer Zeittafel anschaulich abgebildet (http://bit.ly/SoRSoE0 und http://bit.ly/SoRSoE1). Die Zeittafel endet 2015. Hier ergänzt nun AIIM das Bild der Entwicklung des „Content Management“ um eine dritte Ära (http://bit.ly/SoR-SoE-SoU), die 2017 beginnt: „Systems of Understanding“. John Mancini macht hier auch deutlich, dass „Content Services“ nur einen ganz kleinen Bereich der größeren Vision abdecken kann. Gut ist, dass man sich nicht mehr nur auf Content beschränkt. Aber „Data“ allein ist nun auch nicht die Welt – es geht um nutzbare Information, es geht um „Information Management“. Der Begriff „Systems of Understanding“ ist ebenso sperrig wie „Systems of Record“ und „Systems of Engagement“. Alle drei Begriffe sind selbst für Brancheninsider sehr „erklärungsbedürftig“ und werden außerhalb unserer Filterblase überhaupt nicht verstanden. Richtige Inhalte, aber zu akademisch und zu abgehoben.

    Auch aus diesem Vorstoss wird sich keine neue Vision ableiten lassen, hinter der sich gleichermaßen Anwender wie Anbieter versammeln lassen. 

    AIIM Systems of Understanding

     

    Antwort
  • ECM = Enterprise CHICKEN Management
    31. März 2017 um 8:55
    Permalink

    Die Wellen um die Aussage „ECM is dead“ schlagen international hoch. In Deutschland merkt man davon aber praktisch gar nichts. Auf Messen wie der CeBIT fragen die Anwender eher nach Dokumentenmanagement, Archivierung oder Workflow. ECM als Begriff spielt nur bei den Brancheninsidern und Großunternehmen eine spürbare Rolle. Angesichts der Diskussion um „Content Services“ muss man aber auch den Begriff ECM Enterprise Content selbst von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand stellen. Und natürlich auch, was unter ECM verstanden und wie ECM vermarktet wird. Hier gibt es auch schöne Lehr-Videos. 

    Mit unserem Beitrag zur Diskussion um die Bedeutung und Sinnhaftigkeit von ECM Enterprise Content Management möchten wir mit einer Neu-Interpretation des Acronyms befeuern: steht ECM nicht eigentlich schon immer für Enterprise CHICKEN Management? Wenn sich die Marktteilnehmer wie gackernde Hühner verhalten und über Begriffe diskutieren, die eigentlich für die Zielgruppe keine Relevanz haben? Hier das Video, dass die Diskussion erleuchten könnte: http://bit.ly/ECMchicken

    Den Link gab es schon einmal vor 3 Jahren bei uns – bevor die Diskussion um ECM und Content Services losging: http://bit.ly/ECM-Chicken

    Antwort
    • ECM, EIM und Content Services
      12. Juli 2017 um 16:00
      Permalink

      Ja, das ist schon alles blöd gelaufen für die ECM Hersteller.

      Da haben sie tolle Dokumentenmanagement-Systeme gebaut, mit Workflows aufgerüstet, manche kommen sogar mittlerweile mit Daten zusätzlich zu Content oder gar mit Daten ganz ohne Content gut zurecht.

      Da wollte man doch endlich mal Enterprise-wide die zentrale Plattform für … *alles* … werden. Hat aber nicht geklappt, es werden meistens Fachabteilungslösungen damit gemacht. Frustrierend, dass die Kunden das Enterprise in ECM einfach nicht verstehen wollen, wo wir doch so gern mehr Enterprise Lizenzen verkauft hätten!

      Nun, liebe ECM Kollegen, wenigstens sind wir mit dem Frust in guter Gesellschaft, denn das E in ERP wollen die meisten Kunden bei den meisten ERP-Systemen auch nicht so recht einsehen (‚mal ehrlich, seit wann ist die Buchhaltung das Enterprise ;-)?).

      Also müssen wir Dokumentenmanagement und Vertragsverwaltung weiter bewerben, obwohl wir doch soooo viel mehr sind und können, alles nur wegen der uneinsichtigen Kunden (das tut weh). ECM müssen wir auch noch bewerben, wir wollen das ja sein, wir sind doch kein altmodisches und eingeschränktes Dokumentenmanagement!

      Dann kommt der Kampffmeyer einfach daher und sagt, ECM wäre garnicht mehr genug, es bräuchte auch Workflow und Collaboration und der Fokus auf Content sei auch viel zu kurz gesprungen, Daten müssen auch dazu und man sollte auch lieber von Information reden, und blöderweise hat er eigentlich recht gehabt.

      Aber warum muss er das denn sagen, denken wir ECM Hersteller, wir haben ja Workflow und Collaboration längst drin in unseren ECMs und dass wir Daten nicht richtig können, das stimmt ja garnicht, überhaupt nicht, nie und nimmer. Und Kampffmeyer macht weiter und nennt das EIM. Damit wird EIM irgendwie definitorisch viel mehr und viel besser als ECM. Das ist jetzt aber richtig blöd gelaufen für die ECM Hersteller. Das können wir doch alles schon, also sind unsere ECM natürlich in Wirklichkeit EIM, rufen alle! Aber EIM will man sie auch nicht benennen, weil die Kunden ja noch nicht mal verstanden haben, was ein ECM besser als ein Dokumentenmanagement macht.

      Also müssen wir jetzt bewerben, dass wir ein ECM haben, dass natürlich Dokumentenmanagement macht, für Vertragsmanagement das richtige ist, Worflow und Colloboration hat, mit Daten und Content umgehen kann und mit Informationen (was war nochmal der Unterschied?) und deshalb auch ein EIM ist. Ja, dieses Chaos bewerben Sie jetzt ‚mal als Hersteller, Her Kampffmeyer, und daran sind nur Sie Schuld!

      Und das, wo wir doch eigentlich viel lieber viel mehr Enterprise machen (verkaufen) würden. Was für ein Glück, dass der erfinderische Herr Kampffmeyer wenigstens noch Enterprise drin gelassen hat.

      Und als ob das immer noch nicht genug wäre, jetzt kommt Gartner an und sagt, Enterprise hat nicht geklappt, alles muss kleiner gedacht werden, wir sollten Enterprise jetzt weglassen und auch garnicht mehr solche Boliden-ECM bauen, sondern Services. Content Services.

      Das finde ich eigentlich sogar inhaltlich und sachlich alles im Wesentlichen klug und auch realitätsgerecht.

      Bis auf die Sache mit der Terminologie. Das musste doch nicht sein, Gartner! Denn wenn Gartner schreibt, „ECM is dead, long live Content Services“, dann wollen wir Hersteller doch wohl nicht mehr zu dem toten Club gehören, der das tote Zeugs herstellt und verkauft, sondern zu dem Content Services Zeugs, dass lebt und deshalb ist es doch auch irgendwie moderner und besser, oder?

      Jetzt wird es aber richtig doof für unser Marketing. Denn jetzt müssen wir sagen, dass wir ein ECM haben, dass natürlich Dokumentenmanagement macht, für Vertragsmanagement das richtige ist (weil die uneinsichtigen Kunden immer noch danach suchen), Worflow und Colloboration hat, mit Daten und Content umgehen kann und mit Informationen und deshalb eigentlich ein EIM ist, und natürlich in Wirklichkeit ein Content Services Dings ist.

      Wir werden das aber nicht machen. Wir werden unser enaio jetzt Information Services nennen und dem Herrn Kampffmeyer endlich ‚mal zuvor kommen. So!

      Wir würden die Information Services übrigens am liebsten als Enterprise Lizenz verkaufen – ich sage das nur, falls jemand Interesse hat. Die Repositionierung ist natürlich nicht ganz leicht für’s Marketing. Zum Glück gibt es qualifizierte Beratung, wie man so ein Chaos jetzt richtig als Content Services positioniert. Von Gartner 🙂

      Antwort
      • Von ECM und EIM zum Information Management
        12. Juli 2017 um 20:27
        Permalink

        Lieber Herr Wolf,

        das haben Sie aber nett geschrieben! Vielen Dank! Lassen Sie mich auf einige Kleinigkeiten antworten:

        a) Ich glaube nicht, dass „der Herr Kampffmeyer“ in der Branche, die durch die internationalen Anbieter und Analysten getrieben ist, irgendeine Bedeutung in Bezug auf Definitionen oder Trends hat. Schon gar nicht beim Endanwender, der allenfalls irgendwo mal den Namen gehört hat. In Deutschland bestimmen eigentlich die Verbände (BITKOM = ECM, VOI = EIM) die Begriffswelt, international Analysten wie Gartner (Content Services – CSP, CSA, CSC), Forrester (TCS, BCS), IDG sowie die internationalen Verbände (ARMA = Records Management, AIIM = Intelligent Information Management). Aber vielen Dank, dass Sie meine Anregungen der letzten 25 Jahre aufgenommen haben.

        b) Tut mir leid – vom „E“ in EIM Enterprise Information Management haben wir uns bei PROJECT CONSULT schon bei den ersten Anläufen zu EIM in 2008, 2009 in den „Ausblicken“ unserer Vorträge begonnen wieder zu entfernen – in der Folge das „E“ gestrichen (z.B. im Vortrag „Seefahrt“ im Titel oder generell in den aktuellen Keynotes). Anbieter wie Opentext sind aber weiter mit dem EIM dabei. Wir bei PROJECT CONSULT sprechen nur noch von Information Management. Da sind Sie dann mit „Information Services“ halt nur noch ein Set von kleinen Bausteinchen, Dienste im Untergrund der Systeme. Ach ja, so etwas nannten wir 2001 schon mal „Dienste für das Management von Information“ und das Dienstekonzept war schon immer eines der drei Hauptmerkmale von ECM – interessierte damals aber keinen. Übrigens – warum wir seit Jahren nur noch von Information Management sprechen: http://bit.ly/INFORMATION_MANAGEMENT.

        c) Die Anwender in Deutschland wollen weder ECM noch EIM hören. Immer noch sind Archivierung, Dokumentenmanagement und Workflow führende Leitbegriffe (im Ausland sieht das ganz anders aus …). Vielleicht mal zurück zu den Anfängen? Man könnte hier z.B. auf die Antigua-Thesen zurückgreifen. Und Lösungen zu verkaufen ist schlau, denn die Anwender wollen keine gigantischen, leeren Toolboxen mehr. Zum Schluss – wenn ECM als Akronym wieder freigeworden ist … wir benutzen es nicht nur für Enterprise Chicken Management (wie oben im Beitrag) sondern für das eigentlich Wichtige: Enterprise Change Management.

        d) Ihre Marketing-Abteilung wird noch lange damit zu tun haben, das eigentlich sehr wichtige Thema „Handhabung und Erschließung von Information“ so zu positionieren, dass es auch für den Anwender Sinn macht. Bei den Anwendern nämlich sind auf den Merkzetteln längst ganz andere Schlagworte wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Cloud, Industrie 4.0 usw. zu finden. Die Branche kam aus der Nische und kehrt nun nach einem kurzen Intermezzo um den Anspruch des „E“ in die Nische zurück.

        e) Das mit dem Zuvorkommen beim Begriff „Information Services“ hat leider auch nicht so ganz geklappt … das stand schon im Post vom 25.Mai, letzter Satz … http://bit.ly/InformationServices 
        Und übrigens, Definitionen für Information Services gibt es auch: 
        # http://www.businessdictionary.com/definition/information-services.html
        Agency or department responsible for providing processed or published information on specific topics to an organization’s internal users, its customers, or the general public.
        # http://whatis.techtarget.com/definition/IS-information-system-or-information-services
        IS (information system or information services)
        1) IS (information system) is the collection of technical and human resources that provide the storage, computing, distribution, and communication for the information required by all or some part of an enterprise. A special form of IS is a management information system (MIS), which provides information for managing an enterprise.
        2) IS (information services) is a common name for an organization within an enterprise that is responsible for its data processing and information system or systems.

        # https://infoserviceonto.wordpress.com/2010/06/23/what-is-an-information-service/
        An Information Service is a service, which provides (serves) data/knowledge/information somehow.
        sowie …
        An Information System is any combination of information technology and people‘s activities using that technology to support operations, management, and decision-making.
        Also kann man sich auch hier wieder aussuchen, was man meint.

        Letztlich geht es beim Intelligent Information Management aber nicht um Technologien oder Funktionalität, sondern um das, was man tut.

        Schöne Grüße,

        Ulrich Kampffmeyer

        Antwort
      • Digital Workplace und Services
        14. Juli 2017 um 8:21
        Permalink

        Hallo liebe Kollegen!

        Der Uli meints ja nicht böse, sondern er hat sich ernsthaft Gedanken geamcht – Gartner, AIIM, Bitkom ebenso. Wer und was sind wir eigentlich?

        Ich gehöre mit zu der Fraktion „ECM ist tod“ in Strategie und Begrifflichkeit. Aber warum sage ich das und was sind die Alternativen.

        Ich möchte dazu drei Aspekte kurz beleuchten:

        1. Die Mitarbeiter entscheiden, kein Buzzword

        Ich war gestern in der ECM Markt & Strategiegruppe des Bitkom. Wir halten die ECM Fahne hoch, wissen aber sicher auch, dass eine Veränderung notwendig ist. Schließlich heißt das nächste Event nicht „ECM“ sondern die „Digital Office Conference“. Zum Eigentlichen: Im Meeting berichtete IBM über die Einführung von BOX. Für über 380T Anwendern, obwohl IBM gute ECM Lösungen im Portfolio hat. Das muss man estmal wirken lassen. Die eigenen ECM Lösungen waren den Anwendern für viele Einsatzbereiche nicht zugänglich und performant genug für die tägliche Arbeit. Faktisch interpretiere ich, dass ECM nur noch seine fachspezifischen Inseln bespielt. BOX bezeichnet sich eigentlich nicht als ECM und versucht sich aber auch mit Unternehmensfunktionen aus dem Dropbox Wettbewerb rausziehen. Dropbox ist klar eine Schatten-Lösung, die sich im Geheimen durchsetzt. Beide Lösungen erfüllen nur geringe Prozente an ECM Anforderungen. Liebe Kollegen, da zieht ein Sturm auf – und der interessiert sich nicht für Begrifflichkeiten, da die Entscheidungen für Lösungen, welche wir mit ECM adressieren. Die neuen Mitarbeitergenerationen entscheiden von Buttom Up und nicht Top Down (die reagieren nur noch). Egal, wie die Lösung dann im Fachterminus heisst. Da könnt ihr euch noch die nächsten Jahre drehen und wenden.

        2. Services statt ECM

        Die Zukunft werden keine monolitischen Softwarelösungen mehr sein. So leid es mir für uns alle Anbieter tut. Das war mir auch in dem Meeting klar, in dem die Strategie von BOX „API first“ lautet. Zuerst muss der Funtionsumfang für eine Software als Service verfügbar sein. Die Services werden künftig Anbieter- und Lösungsübergreifend „Best Of Breed“ orchestriert. Teile des ECM sind schlicht Bestandteil einer Gesamtlösung aus Services von anderen Märkten, wie ERP oder CRM. Nur mit dieser Vielfalt lassen sich die Ansprüche an Workflows und Automatisierung in modernen Untenehmen erreichen. Da sehe ich eine Begriffsdefinition wie EIM, ECM, etc überhaupt nicht mehr passend. Da sind wir schlicht bei „Services“ oder „Enterprise Cloud Serices“ oder „Content Services“? … sucht euch was hübsches aus 🙂

        3. Marketing

        Wenn ich mir die Google Auswertungen anschaue, dann suchen die Menschen eine „Lösung“ ihrer Prozessdefizite (Rechnungswesen etc). Wenn Sie eine Produktkategorie suchen, dann „Dokumentenmanagement“ („EFSS“ hat da für mich ähnlich schlechte Qualität wie „ECM“ in Google). Wenn ich in die Apotheke gehe, und Kopfschmerzen habe, dann frage ich nach Kopfscherztababletten. Und nicht nach der korrekten fachlichen lateinischen Bezeichnung dieser Medikamentenkategorie. Wir entwicklen unsere Lösungen nicht für die uns, sondern für die Kunden. Wir verkaufen Kopfschmerztabletten, also derzeit leider „Dokumentenmanagement“. Das ist Fakt. Wenn wir die Kunden adressieren wollen, müssen wir in den jeweiligen Märkten Begriffe benutzen, die fast jeder Suchende kennt. Wenn es das blöde herabwürdigende „Dokumentenmanagement“ für unsere Software-Hightech ist, dann ist das leider notwendig.

        Was sind jetzt also die Alternativen.

        1. Wir können uns noch die nächsten 10 Jahre über fachliche Begriffe einer Branche unterhalten – aber seid euch versichert, dass uns die Kunden überholen werden. Die werden uns schon sagen, was sie brauchen und irgendjemand wird das Buzzword im Marketing haben, was funktioniert, bis der Markt sich komplett durch Services und passende Orchestrierungstools (siehe z.B. IFTTT) überholt hat und sich ganz neue Begriffe prägen.

        2. Der Begriff „Digitalisierung“ ist derzeit ein Zugferd in der Masse, den es aufzugreifen gilt. Daher lebe ich sehr gut mit der Bezeichnung „Digitaler Arbeitsplatz“ oder hipper „Digital Workplace“. Wobei ECM Funktionen nur ein Teil eines Digital Worplace ausmacht. ERP, CRM, etc – gehört alles dazu und wird zukünftig durch Services überholt. Meine digitalen Werkzeuge in Hardware (PC, Mobile, AR) und Visualisierung (Software) sind mein „Digital Workplace“. Wir bieten für die digitalen Dokumente unseren Beitrag an.

        Somit haben wir jetzt bei uns als Anbieter drei Begriffe im Marketing:

        – Dokuemntenmanagement (damit wir in Google gefunden werden)
        – Enterprise Content Management (was wir fachlich sind)
        – Digital Workplace (dessen Teil wir sein werden)

        Es ist keine einfache Aufgabe, für Gartner, AIIM, BITKOM, etc, sowie Betrachter des Marktes, wie Uli, dafür eine plausible Begrifflichkeit zu finden, um die Lösungen damit einsortieren und bewerten zu können.

        Antwort
        • ECM, EIM, Content Services & Digital Workplace?
          14. Juli 2017 um 10:09
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          Lieber Jens,

          auch für Dich ein paar Antworten. 

          zu 1) „die Mitarbeiter entscheiden, kein Buzzword
          Wenn ihr in der Branche erst jetzt merkt, dass sich Box, Dropbox, Evernote und andere in das Feld der „Digital-ECM-EIM-ContentServices-Workplace“ aufgemacht haben, dann tut es mir leid. Kurz aufgeschreckt zu sein langt hier schon seit Langem nicht, wenn man sieht wie die „großen Anbieter“ (IBM, HP, Oracle etc.) das klassische Thema „ECM“ aufs Abstellgleis schieben. Die Frage ist hier, in Bezug auf das beschriebene Meeting, doch eher, wollen sich die Anbieter noch als eine Branche verstehen und hilft es unter einer gemeinsamen Botschaft aufzutreten? Die Fahne für ECM weiter hochzuhalten ist angesichts der Situation in Deutschland – haben wir oft genug diskutiert – nicht ausreichend. Die nachrückenden Generationen kennen weder ECM noch meinen sie es zu brauchen.

          zu 2) „Services statt ECM
          Meine Kritik am Begriff „Services“ ist bekannt und in diesem Thread und einigen Vorträgen nachlesbar. Services, Dienste, waren immer wesentlicher Bestandteil des ECM-Konzeptes – aber eben nur Bestandteil. Als Berater sind mir Strategien, Methoden, Umgang mit Menschen und Prozessen, wichtiger als nur „Services“. Zumal hier immer noch geklärt sein muss, ob es technische Services sind (wie Gartner und Forrester dies abgrenzen) oder Dienstleistungen, denn da gibt es bereits eine ganze Branche die im Web Content Management Content Services erbringt. Die Reduktion auf Services ist für mich ein Rückschritt. Und wie meinte Gartner so schön, „Content Services“ ersetzt nicht ECM, es ist etwas Neues, da ECM tot ist. So zumindest Woodbridge.

          zu 3) „Marketing
          Auf die Begrifflichkeit der Endanwender – z.B. Archivierung, Dokumentenmanagement & Workflow – habe ich bereits mehrfach hingewiesen. Aber für die meisten „ECM“-Anbieter reicht dies nicht, wenn man sich auf internationalem Terrain bewegt. Also bleibt auch der Bedarf nach internationalen Botschaften. Dort begrifflich Gängiges wie „Records Management“ wird auch überleben. Rückbesinnung auf die klassischen deutschen Begriffe allein wird nicht reichen. Und hier nun auf den neuen Begriff „Workplace“, „Arbeitsplatz 4.0“, „Digital Workplace“ oder wie auch immer zu setzen, ist auch eher fragwürdig. Das, was ECM an Funktionalität beiträgt, ist nur ein kleiner Teil des elektronischen Arbeitsplatzes. Den werden funktional auch weiterhin eher Unternehmen wie Microsoft besetzen. Aus der ECM-Funktionalität werden da – wie von mir seit inzwischen Jahrzehnten beschrieben – nur nur Dienste im Untergrund der Software werden. Viel Visibilität für den Anbieter oder gar die Branche bleibt da nicht übrig. Und die Problematik für die Marketing-Abteilung beschreibt ja gerade der Beitrag von Herrn Wolf oben – noch mehr Begriffswirrwarr.

          Deine Alternativen … wo es natürlich noch viel mehr gibt … 

          zu (1) Man sollte zumindest klären, ob man sich überhaupt noch als Branche sieht. Nach der Messe kann man dann nämlich auch die bisherigen Verbandskonstrukte und Fachzeitschriften einfach einstampfen und was ganz Neues machen. Oder sich anderen Initiativen, die hier längst unterwegs sind, anschließen. Wir haben uns daher bei PROJECT CONSULT auf einen Oberbegriff geeinigt, der beständig ist und nicht nur technologisch gedacht wird: Information Management. Kann man gut finden, kann man mitmachen, muss man aber nicht 🙂

          zu (2) „Digitalisierung“ ist auch so ein Schlagwort für Alles und Nichts. Ich schätze, dass wird sich nie richtig mit Leben füllen lassen und auch irgendwann totlaufen. Wichtig wäre dann natürlich erstmal zu definieren, welche Rolle, welche Bereiche man denn aus unserer bisherigen Anbieter- und Angebotslandschaft man dort im weiten Feld „Digital Transformation“ oder „Digitalisierung“ denn besetzen will. Übrigens Digitalisierung, vom Ursprungsbegriff her, ist Analoges in Digitales wandeln ….bei ECM also Scannen … 🙂 . Digitalisierung umgangssprachlich meint etwas oder mehreres ganz Anderes. Wenn es denn hier begrifflich der Digital Workplace als Bestandteil von Digitalisierung sein soll – bitte. Nur wie viele werden nun wieder diesem Schlagwort folgen?

          Deinem Hinweis „Es ist keine einfache Aufgabe, für Gartner, AIIM, BITKOM, etc, sowie Betrachter des Marktes, wie Uli, dafür eine plausible Begrifflichkeit zu finden, um die Lösungen damit einsortieren und bewerten zu können.“ könnte man auch entgegnen, lasst uns irgendwas was Abstraktes finden, wie z.B. heute „Cloud“ oder seinerzeit „Web 2.0“ und damit einfach alle gemeinsam loslaufen. Content Services wie auch Digital Workplace sind allerdings für so etwas zu sperrig. Ach, und ist das „Bewerten“ letztlich das Entscheidende um damit Märkte, Kategorien, Lösungen zu definieren?

          Uli Kampffmeyer
           

          P.S.  Ach ja, Jens, noch eines … ich meine es wirklich „böse“ 😉
          P.P.S.  mit „Dokuemntenmanagement“ wirst Du aber nicht bei Google gefunden …

          Antwort
          • Guck mal ...
            14. Juli 2017 um 14:22
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            … in dem vielen Text ist ja sogar ein Konsens vorhanden: „Aus der ECM-Funktionalität werden da – wie von mir seit inzwischen Jahrzehnten beschrieben – nur Dienste im Untergrund der Software werden.“ 🙂

            Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, dass mein Beitrag meine persönliche Meinung und Einschätzung ist und nicht die eines Verbands. Und man sieht ja in diesen Diskussionen, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich verbringe aber nicht meine Zeit mit Begriffsdefinitionen, sondern meine Aufgabe als Anbieter ist es, den Kunden eine Lösung seiner Herausforderungen zu liefern und ihnen diese bekannt zu machen, damit er weiß, dass es eine Lösung gibt.

            Wie der Begriff nun heißt … wenn eine ganze Branche es über Jahrzehnte nicht geschafft hat, „ECM“ zu etablieren und ich jeden Tag Firmen überhaupt die Basics von DMS erklären muss, weiß ich, dass ich für meine Kunden die Begriffe verwenden muss, welche die größte Verbreitung haben, auch wenn die fachlich Definition noch so falsch ist. Der Rest ist Marketing. Meinetwegen also auch „Information Services“ – what ever 🙂 Das jetzt einer von uns Anbietern DAS(!) Buzzword findet, damit die Firmen alle „Hurra“ schreien und losrennen, halte ich für gewagt 🙂 Du kannst auch die anderen Begriffe durch den Definitionswolf drehen … kein Begriff hat, meines Erachtens, so die Sensibilität für notwendige Softwarelösungen geöffnet, wie der Begriff „Digitalisierung“. Da passiert jetzt endlich mal was. So schlimm finde ich das nicht. Egal, wie Du den Begriff fachlich richtig definierst.

            Als persönliche Meinung kann ich auch nur hoffen, dass bei einer Neuorientierung der Definitionen eines ehem. „ECM“ ein Wort bei den Verbänden und Analysten raus kommt, den die Kunden auch adaptieren. Ich glaube, dass dies mit einem „Digital Workplace“ im Unternehmensumfeld sehr gut funktioniert – der ist nicht nur schön griffig und bindet auch alle Themen ein. Unternehmens- und Mitarbeiterkultur, Technologien und Softwarelösungen, von denen ECM Technologien nur ein Ausschnitt sind.

            Jens

          • Wo geht es lang ... ?
            14. Juli 2017 um 14:46
            Permalink

            Hallo Jens,

            • ECM wie es einst gedacht war, hat kaum jemand von den Anbietern richtig verstanden, weil jeder immer nur sah, das, was das eigene Produkt hergibt, ist (soll sein) ECM … so sad.
               
            • Analysten, Verbände, große Anbieter und Meinungsmacher haben halt beschlossen, dass ECM aus Marketingsicht nicht mehr attraktiv ist (oder nie war), hauen es in die Pfanne, ohne eine neue Vision zu liefern … so sad.
               
            • Mir ist das „Digital Workplace“ einfach konzeptionell „zu dünn“, da die Musik – aus ECM-Sicht – unterhalb des Workplaces in den Eingeweiden der Systeme spielen wird. Statt „Digital Workplace“ kann man gleich wieder das „Papierlose Büro“ rauskramen oder sich bei den Protagonisten des „Social Workplace“ einreihen.
              Bei „Digital Workplace“ stellen sich eher weitere Fragen ein:

              • Microsoft wird es für Office365 freuen, denn das ist so eine Art typischer „Workplace“, ob nun mit oder ohne Dokumente (Sharepoint wird es richten). Aber, huch, die wollte man doch nicht fördern, die haben doch immer schon mehr oder weniger unberechtigt bei ECM (im Gartner Quadranten) rumgespielt … so sad.
              • Wenn man überall und jederzeit mit seinem „Software Virtual Digital Mobile Workplace“ rummachen kann, ist viel wichtiger die Erkenntnis, dass es gar nicht um den „Arbeitsplatz“ selbst geht, sondern um die Frage, was ist eigentlich „Arbeit“ in Zukunft. Wer wird noch Arbeit haben – Kollegin KI-Software, Kollege Roboter – … .. nun, das hat nichts mit der Begriffssuche zu tun … so sad.
              • Und wir dürfen uns auch heute schon die Frage stellen, was ist, wenn alles erstmal digitalisiert und digital ist (das Meiste an Information entsteht doch heute schon digital und müsste gar nicht digitalisiert werden – Shoshana Zuboff grüßt mit ihrem 1. und 2. Gesetz)? Auch in Punkto Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Richtigkeit der Information. Irgendwann ist doch das Ende von „Digitalisierung“ erreicht … nun, das hat auch nichts mit der Begriffssuche zu tun … so sad.
                 
            • Stellt sich die Frage aus meinen Bemerkungen – auf welcher Ebene will man spielen? Wo kann man in Zukunft reüssieren? Was erreichen und was vermeiden? Mir ist die Suche nach „DEM EINEN“ („… sie alle zu binden …“) Begriff der Branche relativ egal – wir setzen auf „Information Management“ 🙂 … thats great!

            Schöne Grüße,

            Uli

            P.S. … immerhin hatte ich schon die Gelegenheit auf einer „Digital Workplace“ Konferenz die Keynote zu halten 🙂 http://bit.ly/digitalWORKPLACE

  • Content Services - Versuch einer Erklärung
    27. April 2017 um 13:45
    Permalink

    In einem neuen Blog-Post hat Gartner, diesmal Hanns Köhler-Krüner, versucht die Botschaft „ECM is dead“ zu „relativieren“. Bei uns im Blog und anderer Stelle gegen diesen Vorstoss argumentiert. Der neue Beitrag von Hanns gibt zwar mit einer netten Grafik die Zusammenhänge wieder, aber löst nicht die grundsätzliche Problematik. Hanns Köhler-Krüner schreibt dabei selbst, dass Content Services nur eine „technologische“ Differenzierung sind und dem ursprünglichen Anspruch von ECM Enterprise Content Management – Strategien, Methoden & Technologien – nicht gerecht wird – und auch nicht gerecht werden will. Gartner geht es lediglich darum, Produkte besser klassifizieren und einordnen zu können. Die große Vision des durchgängigen Information Management ist nicht im Fokus. Die Differenzierung in CSP Content Services Platforms, CSA Content Services Applications und CSC Content Services Components selbst ist aber unvollständig, wenn man an das große Bild von ECM denkt, das auch Records Management, BPM Business Process Management, elektronische Archivierung und andere wichtige Komponenten beinhaltet. 

    Gerade im Bereich Information Management ist es heute entscheidend, nicht zu stark in Technologien zu denken. Diese ändern sich ständig, verweben miteinander, werden zu einer Infrastruktur (wie sie ECM bereits von Anfang an als Vision beinhaltete). Die organisatorischen Aufgaben und Herausforderungen des Anwenders sollten im Vordergrund stehen. Mit Content Services als Begriff wird der Anspruch von ECM, des Information Management, zum Nebenkriegsschauplatz.

    Wir bleiben beim Terminus „Information Management„, der funktional und technisch gesehen deutlich mehr an nützlichen „Komponenten“ (nicht im Sinne von CSC Components) beinhaltet. Sinnvolle Lösungen im Zeitalter der Digitalen Transformation lassen sich nur realisieren, wenn man über die Grenzen der Definitionen und Kriterien von Forrester und Gartner hinausdenkt. 

    Die Initiativen rund um die Etablierung des Begriffes „Content Sercvices“ sind nicht hilfreich – weder für Anwender noch für die Branche.

     

    Gartner „CSP Framework“ Grafilk aus dem Beitrag von Hanns Köhler-Krüner.

     Hans_Koehler-Kruener__Gartner__Content_Services

    Antwort
  • ECM & Digital Workplace
    23. Mai 2017 um 8:59
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    Die Diskussionen um „ECM ist tot“ und „Content Services ist in“ reisst nicht ab – kommt aber manchmal mit Verspätung an und ändert andauernd die Richtung. Allein dies zeigt, dass Content Services nicht geeignet ist, als Vision, als „rallying banner“ dienen zu können. Auch der internationale Dachverband der Branche, AIIM, ist sich – wie obige Blogbeiträge zeigen – nicht ganz sicher, wohin das Ganze führen soll. John Mancini, AIIM international, hatte erst kürzlich den Beitrag „The Upside-Down World of Content Management – Again“ zu Content Services unter den Gesichtspunkten von Sharepoint & Office365 publiziert um nun eine weitere Volte zu schlagen. In seinem Artikel „The Digital Workplace Is Flipping Content Management on Its Head“ auf CMSwire (http://bit.ly/2q5Nnta) unterscheidet er nunmehr:

    „(1) ECM Land — focused on large scale, mission critical, document-intensive processes (as it has always been)

    (2) Digital Workplace Land — focused on automating the creation, management, and integration of knowledge worker content into every day processes.“

    Auch dies hilft uns nicht weiter. „ECM Land“ ist weit mehr als nur die Handhabung von Dokumenten. Und ECM ist nicht nur für große Unternehmen und Anwendungen. Das „Digital Workplace Land“ spielt sich auf der Benutzeroberfläche ab, wo ECM nur einige Komponenten beisteuert, um Informationen bereitzustellen, zu finden und in gesicherte Umgebungen zu übernehmen (im Prinzip nur meine vor Jahren postulierten „Drei Knöpfe“). 

    Zu einem Blog-Beitrag auf „CIO Kurator“ von Stefan Pfeiffer habe ich geantwortet: 

    „ECM ist tot“ lautete die provokative Aussage Anfang Januar und Content Services sei nun „in“.Ich halte von „Content Services“ als Kategorie überhaupt nichts. Allein die künstlich geschaffenen Aufteilungen CSP Content Services Platforms, TCS Transactional Content Services, CSA Content Services Applications, BCS Business Content Services, CSC Content Services Components, CSS Content Services Solutions usw. usw. beinhalten keine Vision wo es zukünftig langgehen soll. Und neu sind die Ideen schon gar nicht, da ECM immer schon sich als Middleware, als Service-Layer verstanden hat. Letztlich geht es immer um „Information Management“ – Nutzung, Erschließung, Sicherung, Bewahrung von elektronischen Informationen.
    Die Diskussion um den Begriff Content Services läuft schon länger – so einiges bei uns im Blog nachzulesen http://bit.ly/ECM_ContentServices
    Forrester begann bereits 2016 ECM umzudeklarieren, Gartner zog 2017 nach. AIIM setzte erst auf „Systems of Understanding“ schwenkt aber nun auch auf „Content Services“ ein. Getrieben von den Marketiers der Anbieter, die unbedingt was Neues brauchen. IBM übrigens vorne weg hat gleich ihren Twitter-Kanal von ECM auf Content Services umdekoriert. Content Services hat nicht den Anspruch von ECM mit Strategien und Methoden sondern ist nur funktional und technologisch getrieben. Das Grundproblem des Begriffes Content ist gerade für den deutschsprachigen Raum ungelöst, da Content mit Web Content assoziiert wird und man ansonsten von Dokumenten spricht. Bei Content Services nach Definition von Gartner sind eine ganze Reihe von ECM-Komponenten „abgehängt“ – von der Collaboration über die Archivierung bis zum BPM Business Process Management. Content Services heißt zurück in die Nische und als Lösung unsichtbar werden. Dies hilft weder Anbietern noch Anwendern.

    Diesen Grundtenor haben wir nicht nur in Artikeln und Blogbeiträgen vertreten sondern auch in zahlreichen Vorträgen der letzten Jahr; zuletzt auch gerade zum Thema „Digital Workplace“ in Dublin: http://bit.ly/DigitalWorkPlace 

    Und lieber Stefan – ECM ist nicht nur „… protokollieren, kontrollieren“ – ECM sind die Strategien, Methoden und Werkzeuge um Information zu erfassen, zu erschließen, zu nutzen, zu verwalten, zu schützen, bereitzustelllen und zu bewahren. Dies gilt seit zwei Jahrzehnten und wird weiter Bestand haben – als Infrastruktur, meinetwegen als „Information Services“.  

    Antwort
  • Von ECM zu IIM - ein erster Versuch der AIIM
    26. Mai 2017 um 15:32
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    Bei der AIIM geht es jetzt in die richtige Richtung 🙂  John Mancini hat ein aktualisiertes Whitepaper mit dem Titel „The next Wave – moving from ECM to Intelligent Information Management veröffentlicht. Die Idee, die AIIM in Association for Intelligent Information Management umzubenennen hatten wir schon vor einigen Jahren promotet – und nun geht es in diese Richtung.

     Auch Mancini ist nicht so ganz glücklich mit den Aussagen von Forrester und Gartner zum „Tod von ECM“ und zum neu postulierten Begriff „Content Services“. Er schreibt:

    „Before merrily marching off to some new term, let’s think a little bit about where we’ve been and what that might tell us about where we’re going. Amidst all of this change, there is a great deal that is consistent and we can build upon, even as core underlying technologies undergo enormous change.“

    Mancini geht von dem Ansatz „People – Processes – Technology“ aus und beschreibt zunächst die Veränderungen der letzten Jahre.

    Mancini The Next Wave People Processes Technologies

    Hiervon ausgehend definiert Mancini die Komponenten von IIM Intelligent Information Management mit „Create -> Capture -> Automate -> Deliver -> Preserve -> Analyze“ der IIM Roadmap ab. „Create“ war bei der ersten ECM Definition vor 15 Jahren schon einmal als Schlagwort dabei, wurde aber später weggelassen um nicht in die Abteilung „Textverarbeitung“ u rutschen. Neue Begriffe sind „Automate“ und „Analyze“. Ja, hier hat sich sehr viel getan, aber „automate“ war schon immer bei Capture, BPM, Deliver und anderen Komponenten dabei. Wirklich neu in der Auflistung wäre nur „Analyze“. Ob die  Reihenfolge der Begriffe so sinnvoll ist, sei dahin gestellt, denn z.B. „Automate“ funktioniert am Besten gleich mit „Analyze“ zusammen. Die klassischen „Manage“-Komponenten fallen nicht ganz unter den Tisch „Manage: Document Management, Collaboration, Web Content Management, Records Management, Business Process Management“ sondern werden neu zugeordnet. Diese Zuordnung ist aber alles andere als glücklich.

    Mancini Intelligent Information Management
    Diese Neu-Zuordnungen passen nicht, da z.B. „eDiscovery“ nicht nur „Preserve“ ist sondern vel ausgeprägter  „Analytics“. Solche Inkonsistenzen gibt es nahezu in jedem der Kästchen. So wird auch diese Zusammenstellung nicht lange Bestand haben sondern durch einen weiteren Wurf ersetzt werden (müssen). Die Grundprinzipien eines übergreifenden Information Management wurden nicht konsequent bis zu Ende durchdacht.

    Allerdings findet sich auf Technopedia schon eine Definition für IIM Intelligent Information Management:

    Definition – What does Intelligent Information Management (IIM) mean?
    Intelligent information management (IIM) is a set of processes that enables organizations to organize, manage and understand all types of data. IIM deals with data such as computer files, spreadsheets, databases and emails. Attributes that define IIM include integration of IP device discovery, data sharing, infrastructure databases, events and alarms, third-party integration, automated patching, and applications. Intelligent information management attempts to further understand all data types.

    Bei AIIM sieht dies noch ganz anders aus. In seinem Whitepaper gibt John Mancini dann noch eine 9-Punkte-Liste mit Erläuterungen, wie man denn nun von ECM zu IIM kommen soll:

    (1) Intelligent Information Management … eine griffige Definition für IIM Intelligent Information Management fehlt, obwohl die Erkenntnis dass Daten und Dokumente zusammengehören jetzt drin ist. Aus der Roadmap ergibt sich auch leider keine übergeordnete Vision wie wir sie mit ECM Enterprise Content Management hatten.

    (2) There are many „flavors“ of solutions … die geschäftlichen Anforderungen des Anwenders stehen im Vordergrund.

    (3) Digital Transformation requires both a top-down and a down-up strategy … OK, aber die Durchorchestrierung muss von ganz oben kommen.

    (4) Digital Transformation is not likely to occur via a Big Bang … ja, das galt auch schon für ECM, auch wenn die Projekte vielfach zu lange dauerten. Die große Herausforderung ist die enorme Beschleunigung und Dynamik der Entwicklung.

    (5) Resist the impulse to simply throw the baby out with the bathwater … hmm … ECM wird noch eine Weile weiterleben, oder … 

    (6) Make a commitment to metadata … ja, Metadaten, Taxonomien, Ordnung sind weiterhin wichtig – aber wo sind sie auf der IIM-Roadmap?

    (7) Adopt a day-forward bias … hmm … 

    (8) Invest in building new data competencies … ja, der Aufbau von Skills, von KnowHow, von Kompetenz ist entscheidend für Projekte und Nutzung moderner Informationstechnologien!

    (9) Lastly, stop thinking about all process issues through an ECM „prism“ … OK, aber das galt auch schon immer!

     

    Nein, lieber John, auch diese überarbeitete Version ist „zu kurz gesprungen“. Der Ansatz Information Management ist OK, ob es außer im Namen der AIIM „Intelligent Information“ braucht ist eine Stilfrage, aber „Content Services“ braucht es nicht. Und das ist das einzig Positive an dem AIIM-Whitepaper

    Quelle: http://bit.ly/ECM_IIM

    Antwort
    • AIIM benennt sich um :)
      13. November 2017 um 17:59
      Permalink

      Nun ist es offiziell – AIIM international wird sich von Association for Image & Information Management in Association for Intelligent Information Management umbenennen. So steht es zumindest im Änderungsentwurf für die Satzung, die aktuell zur Abstimmung steht. Der neue Name passt natürlich perfekt zum bisherigen Akronym 🙂 Und aus Intelligent Information Management kann man gut #IIM herausbilden. Aus einer „Schnapsidee“ in einer Diskussion auf Twitter (2011 https://twitter.com/DrUKff/status/51967021042253824) wurde dann so der neue Name des Verbandes. 

      AIIM Association for Intelligent Information Management

      Antwort
  • Die "Ära nach ECM" - keiner weiß so recht wo es lang gehen soll
    27. Mai 2017 um 8:47
    Permalink

    Verbände, Analysten … so richtig weiß wohl keiner wie es in der Ära „nach ECM“ weitergehen soll 🙂 ECM 2.0, EIM Enterprise Information Management, Content Services, IIM Intelligent Information Management, Systems of Understanding, Information Management, Land of the Workplace, … eine kleine Sammlung von Argumenten hier bei uns im Blog http://bit.ly/ECMisdead . Vielleicht enden wir ja wieder bei DRT Document related Technologies, oder für die US-Freunde CRT Content related Technologies – gab es alles vor ca. 20 Jahren schon mal. 
    Wir meinen, man sollte nur von Information Management sprechen – den übergreifenden Strategien, Methoden und Lösungen, um Information zu erfassen, zu erschließen, zu nutzen, zu verwalten, zu bewahren und bereitzustellen – als Wissen und in Geschäftsprozessen.

    Antwort
  • Zwei Keynotes zum Information Management
    24. Juni 2017 um 7:39
    Permalink

    In zwei Keynotes habe ich die Diskussion um die „Zukunft von ECM“ angerissen. Als Eröffnungs-Keynote „ECM – und was kommt danach?“ (http://bit.ly/Lobonet-Kff) auf dem Lobonet Kundentag 2017 in Erding und als Abend-Keynote „Digitalisierung & Information Management“ (http://bit.ly/CENIT-Kff) auf dem Cenit EIM Informationstag in Böblingen. Beide am 22.6.2017. Natürlich gehörte auch die Besprechung aktueller Branchenthemen wie Content Services, IIM Intelligent Information Management, EIM Enterprise Information Management usw. dazu. Die Keynote in Erding gab es auch als Life-Stream und von beiden Vorträgen gibt es auch Videoaufzeichnungen.

    Wie ich dabei erfuhr, will sich nun auch der deutsche Branchenverband VOI an dieser Diskussion (die es schon länger gibt – siehe z.B. hier http://bit.ly/ECMzeitgemaess auf XING oder hier in diesem Diskussionsstrang http://bit.ly/ECMaktuell in unserem Blog) beteiligen.

    Antwort
  • Warum die Diskussion auch für Endanwender wichtig ist
    15. Juli 2017 um 8:46
    Permalink

    Man kann sich fragen, ob so eine Diskussion um irgendwelche Begriffe auch für Endanwender wichtig ist. Viele glauben, dass dies nur ein Geplänkel um die Deutungshoheit in einer sich wandelnden Branche ist. 
    Unsere Meinung ist jedoch, dass diese Diskussion auch für Endanwender relevant ist.

    Die Begriffe definieren direkt und indirekt auch den Stellenwert von Lösungen, Projekten und Personen in den Unternehmen.

    Jeder kennt die Diskussionen, wie „wichtig“ elektronische Archivierung oder sogar ein Archivar im Unternehmen ist … nur eine Kostenstelle, kein neuer Kunde kann gewonnen werden, Archive und Archivare gehören in den Keller. Immerhin ist der Records Manager international ein angesehener und wichtiger Beruf – den es aber in Deutschland quasi nicht – oder nur sehr selten – gibt. Records Management hat so gesehen einen höheren Stellenwert im Unternehmen als elektronische Archivierung. Mit dem Akronym ECM wollte man sich um die Jahrtausendwende auf die gleiche Ebene hieven wie ERP, CRM, HR, PLM etc. Dies sollte die Bedeutung, die Wichtigkeit des Themas in den Unternehmen stärken. Allerdings wirkte ECM immer nur projektorientiert, da es nicht in einen Beruf oder eine Position in der Organisation mündete. Während Records Manager ein Beruf ist, endete ECM immer am Ende der Einführung einer Lösung im Nirvana. Die Klärung, wem gehört welche Information, wer ist zuständig, wer kümmert sich um die inhaltliche Pflege, ist daher in Projekten weiterhin immer eine Schlüsselfrage. ECM konnte so, auch auf Grund der Tatsache, dass selten ECM wirklich unternehmensweit eingesetzt wird, nie einen besonderen Stellenwert erreichen. Dennoch war ECM ein immer noch als wichtig angesehenes Thema, weil es nicht nur um Technologie sondern um Veränderungen im Unternehmen, neue Prozesse, Methoden und eine generelle Vision ging, alle Information im Unternehmen nutzbar zu machen. ECM beinhaltete in seiner Definition von Anfang an „Strategien, Methoden und Technologien“. Und die Strategie ist das eigentlich Wichtige – Information erschließbar und beherrschbar zu machen, da wir zu 100% von der Verfügbarkeit und Richtigkeit von Information abhängig sind.
    Sahen aber die CIO Chief Information Manager hierin eine Aufgabe oder waren sie häufig nur IT-Leiter? Hat ein CIO ECM als wichtiges Thema oben auf seiner Prioritätenliste gehabt? Macht ein CDO Chief Digital Officer dies besser? Spielte bei ihm ECM eine entscheidende Rolle? Bei beiden „C“-Positionen eher nein.
    Die anderen dreibuchstabigen Akronyme hatten meistens eine höhere Bedeutung und zu dem ganze eigene Abteilungen, die sich nur um diese Lösungen kümmerten (ERP … ich erinnere mich an einen Flur wo an Dutzenden Türen Schilder mit „SAP-xyz“ klebten und ganz hinten zwei Türen mit „Non-SAP“ beschriftet waren). Wir müssen akzeptieren, dass es der Branche in den letzten 15 Jahren in Deutschland nicht gelungen ist, das Thema ECM Enterprise Content Management ausreichend bekannt zu machen und zu positionieren.

    Welchen Stellenwert werden nun aber Lösungen, Projekte und Personen unter dem Banner „Content Services“ haben?

    „Content Services“ als Lösung wird irgendwo unter anderen IT-Maßnahmen als Dienste und Komponenten eingeordnet werden. Da hilft es auch nicht von „Content Services Applications“ (Gartner) oder „Business Content Services“ (Forrester) zu sprechen. Auch wenn es wirklich um notwendige Dienste geht, wird „Content Services“ unter „ferner liefen“ eingeordnet. Ein noch schlechterer Stellenwert als bisher ECM Enterprise Content Management.
    Wenn es um „Content Services“ Projekte geht, reduziert sich auch hier der Stellenwert im internen Wettbewerb um Ressourcen und Aufmerksamkeit der Führungsebene. Bei ECM gab es immerhin übergeordnete Strategien und umfassende ECM-Programme. Bei Content Services endet man bei einzelnen Funktionsgruppen, die irgendwie wo integriert werden. Ja, viele Funktionen sind Dienste auf der Ebene der Infrastruktur. Dennoch gilt es das große Bild nicht zu verlieren, denn es geht um die Veränderung von Nutzungsweisen, Prozessen, Organisation, Informationserschließung, Geschäftsmodellen und letztlich um die Rolle des Menschen im „digitalisierten Unternehmen“.
    „Content Services“ wird nie – genauso wenig wie ECM – in eine Berufsbezeichnung münden (OK, es gibt den „ECM Master“ als Zertifizierung der AIIM, aber ein (Chief-)ECM-Manager im Unternehmen? Nein). So wird es schon gar nicht einen „Content Service Manager“ geben. Aber wie bereits erwähnt, gibt es natürlich auch im Unternehmen Rollen und Positionen, die sich mit dem Thema beschäftigen: der Informationsarchitekt, der Chief Information Officer und andere. Positioniert man nun ECM als wesentlichen Bestandteil von Information Management, erreicht man eher diese Ebene. Man findet Ausbildungsangebote, Hochschulabschlüsse, wissenschaftliche Literatur und anerkannte Berufsbilder. Vom Begriff allein ausgehend sind „Content Services“ aus geschäftlich-strategischer Sicht ein Nebenkriegsschauplatz. Diejenigen, die sich von ihren Aufgaben her technisch oder in den Fachabteilungen fachlich mit Content Services beschäftigen müssen, sind hiervon abgeschnitten. Ihr „Stellenwert“ und ihre Akzeptanz in der Organisation sind dann eher als „mäßig“ zu beurteilen.

    Endanwender sollten daher ein Interesse haben, wie zukünftig das Thema adressiert wird, da es auch die eigene Position als Mitarbeiter im Unternehmen betrifft.

    Wenn man also ECM für tot erklärt (Gartner, siehe oben) braucht es eine neue Ausrichtung, die das Thema weiterhin identifizierbar macht und auch eine entsprechende Wertschätzung in Unternehmen, in Projekten und für Mitarbeiter mit sich bringt. All dies leistet „Content Services“ nicht.

    Ulrich Kampffmeyer

    Antwort
  • Ich war ja nie ein Freund…
    17. Juli 2017 um 8:51
    Permalink

    ECM ist und bleibt Nischenanwendung, Apps sind massentauglich!

    Ich war ja nie ein Freund der großen Akronym-Diskussionen und habe mich seltenst dran beteiligt. Aber was erleben wir eigentlich jetzt? Wir müssen realisieren, dass klassische ECM-Anwendungen der vergangenen 20 Jahre immer nur Fachanwendungen, böse könnte man sagen Nischenanwendungen, waren: Rechnungsprüfung, Personalakte, Versicherungsantrag etc. Ich sage damit nicht, dass diese Anwendungen keinen geschäftlichen Mehrwert produzieren, im Gegenteil. Nur sind sie nie im ganzen Unternehmen angekommen. Das oben zitierte Beispiel innerhalb der IBM spricht für sich: Trotz Content Manager und FileNet P8 ist Dokumentenverwaltung erst mit Box (und vorher zu Teilen mit dem Datei-Modul von IBM Connections) wirklich in der Breite angenommen worden. Klassische ECM Lösungen sind in vielerlei Beziehung einfach zu komplex in der Bedienung, zu komplex in der Funktionalität und zu komplex im Rollout. Mit Box und ähnlichen Tools ist das anders. Dokumentenverwaltung ist wie eine SmartPhone-App konsumierbar.

    Trotz dieser „Konsumierbarkeit“ haben wir jedoch die Herausforderung Dokumente und Informationen einfach und unkompliziert finden meiner Ansicht nach noch immer nicht gelöst. Vielleicht kommen wir mit modernen KI-Lösungen dorthin. Mal schauen. Und natürlich erlebt das Thema Compliance durch GDPR/EU-DSGVO wieder eine Renaissance. Aber liebe traditionelle ECM-Anbieter: Nicht zu früh freuen. Anbieter wie Box u.a. werden auch darauf reagieren.

    Weitere Gedanken zum Thema hier in meinem Block: http://bit.ly/2ti2n8K

    Antwort
    • ECM, Digital Workplace & KI Künstliche Intelligenz
      17. Juli 2017 um 9:29
      Permalink

      Lieber Stefan, 
      noch einmal herzlichen Dank für Deinen Beitrag zu unserem Jubiläums-Newsletter und Deinen Post (http://bit.ly/2ti2n8K). 
      Deine Einschätzung teile ich in weiten Bereichen, auch wenn ich „Digital Workplace“ in Bezug auf die klassische ECM-Funktionalität (von der da wenig zu sehen ist) auch nicht für gelungen halte (http://bit.ly/2sXkA7v). Ob nun IBM & Box die große Heilsbotschaft ist? Für den Digital Workplace? Da Du auch Content Manager und P8 erwähnst – hier sehe ich IBM wirklich auf dem Rückzug in Anbetracht der Verlagerung von Pflege und Weiterentwicklung sonstwohin. Auch bei den anderen großen IT&SW-Anbieter sieht es ähnlich aus. Außer Compliance, BPM, Records Management und E-Discovery findet auch dort ein Abschied von klassischem ECM auf Raten statt.
      Bleibt der aktuelle neue große Trend, der die „Nachfahren von ECM“ noch einmal beflügeln kann: KI, Künstliche Intelligenz. 
      Auch wenn ich immer noch etwas zurückhaltend bin (in den 80er Jahren habe ich selbst bei Fraunhofer bei der Entwicklung von Expertensystemen mitgearbeitet), sehe ich hier ein enormes Potential – auch für traditionelles ECM. Viele der Flaschenhälse – die Du selbst in Deinem Artikel oben beschreibst – lassen sich so überwinden. In zwei Keynote-Vorträgen im Juni 2017 habe ich dementsprechend auch aufgelistet, wo überall KI, Künstliche Intelligenz (AI, Artificial Intelligence) zum Einsatz kommen sollte: Keynote bei LoboDMS http://bit.ly/lobonet_DrUKff Folie 86ff und Keynote bei CENIT http://bit.ly/2v6BcdH Folie 67ff (und im letztgenannten Vortrag auch meine „Vision“ wie zukünftig die Einführung von „DMS/ECM/EIM/DigiWorkplace“ funktionieren könnte – Folie 98ff). 
      Auch wenn Du kein Freund der Akronymologie bist … ich glaube, dass wir alle im Moment einmal Hand anlegen müssen, denn die Begrifflichkeit prägt auch das Berufsbild und den Stellenwert von Vorhaben im Unternehmen:  http://bit.ly/Content-Services_ECM
      Gerade wenn es so aussieht wie „aus der Nische in die Enterprise-Welt und zurück in die Nische“ braucht man meines Erachtens eine gemeinsame Stossrichtung der Branche. Die aktuelle Diskussion hierzu bei uns im Blog: http://bit.ly/2rWENtT&nbsp;
      Schöne Grüße,
      Uli

      Antwort
  • Vortrag zu ECM & globale Service-Orientierung im Jahr 2007
    26. Juli 2017 um 11:25
    Permalink

    ECM: Schlüsseltechnologie für globale Service-Orientierung | Keynote Dr. Ulrich Kampffmeyer | 2007 #ECM #ContentServices http://bit.ly/ECMcontentservices&nbsp;

    Angesichts der „heissen Diskussionen“ um Content Services (http://bit.ly/Gartner-Content-Services), die ECM Enterprise Content Management ablösen sollen, erinnerten wir uns an den Vortrag „ECM: Schlüsseltechnologie für globale Serviceorientierung“ von Dr. Ulrich Kampffmeyer beim CIO Dialog im Jahr 2007. Schon damals wies Dr. Kampffmeyer auf die Probleme der Interpretation des Begriffes „Service“ hin und machte deutlich, dass schon immer eine Service-orientierte Architektur (SOA) Grundlage von ECM war. Ist jetzt 10 Jahre her – allerdings wurde damals noch nicht der Begriff „Content Services“ geboren, obwohl schon im Jahr 2001 von Dr. Kampffmeyer „Dienste“ (Services) als wesentlicher Aspekt von ECM Enterprise Content Management herausgestellt wurde (http://bit.ly/ECM-Services).

    Antwort
  • John Mancini, AIIM: Thinking Beyond ECM
    28. August 2017 um 8:05
    Permalink

    John Mancini, Vordenker der AIIM, hat in einem neuen Whitepaper die Situation rund um die Krise von ECM Enterprise Content Management zusammengefasst: „Content Management 2020: Thinking Beyond ECM“ (http://bit.ly/ManciniECM). „When riding a dead horse, dismount“. Zusammen mit Thornton May beschreibt Mancini die unterschiedlichen Ansätze der Trends in USA und Europa und gibt einen Ausblick auf 2020. Dabei geht er auch auf neue Modelle für Erfolg, Risiken und Unsicherheiten ein. In 5 Abschnitten führt Mancini das „Trendscape Content Management 2020“ näher aus. Im letzten Abschnitt des Whitepaper fordert Mancini einen neuen Branchenbegriff – ohne jedoch eine Lösung zu präsentieren. Bei uns im Blog hatte er sich noch für IIM Intelligent Information Management ausgesprochen (http://bit.ly/AIIM_IIM). 

    Bereits im Titel greift Mancini eine ganze Reihe der Thesen auf, die PROJECT CONSULT in den letzten 8 Jahren zum Wandel der Branche veröffentlicht hat. Nicht zuletzt der Keynote-Vortrag „Jenseits von ECM“ (Video http://bit.ly/Jenseits-von-ECM; Folien http://bit.ly/JenseitsvonECM 2015) passt auch treffend zum Titel des neuen Whitepapers (last keynote presentation in English on this topic slides http://bit.ly/digitalWORKPLACE). Einerseits freut uns dies bei PROJECT CONSULT, andererseits zeigt es, wie wenig deutschsprachige Publikationen international Einfluss haben. Es muss immer das Thema von einem Branchenvertreter aus den USA aufgegriffen werden, damit es Gehör findet. Dennoch sind wir zufrieden, daß wir in Bezug auf die Entwicklungen kontinuierlich richtig liegen.

    ——- Inhalt des Whitepaper „Thinking beyond ECM“ ——

    EXECUTIVE SUMMARY
     – The forecast for 2020: ECM as we know it will be gone

    THE CONTENT MANAGEMENT 2020 TRENDSCAPE

    THE CONTENT MANAGEMENT 2020 TRENDSCAPE — WHAT DOES IT MEAN?
    (1) The challenge of managing the intersection of people, processes, and information is not a new one
    (2) The five eras of managing the people/process/ information intersection
    (3) We are now beginning the transition to a sixth era in managing people, processes, and information
    (4) Organizations are hungry for best practices amidst the chaos of the emerging sixth era
    (5) A new industry label is needed.

    Antwort
  • Wer ERP noch ERP nennt und CRM noch CRM, der sollte ECM noch ECM
    20. September 2017 um 7:42
    Permalink

    Hallo zusammen,

    meine persönliche Meinung mal am Rande (so wie ich die Debatte verfolge):

    Auch wenn unser „Doxis4 Content Service Bus“, den wir vor 10 Jahren in den Markt gebracht haben, perfekt zur neuen Positionierung von „Content Service Plattform“ passt und uns somit hilft, so kann ich dennoch wenig mit dieser Akronym-Debatte anfangen.

    Dass sich ECM ändert/weiterentwickelt, ist klar. Dass damit nicht alle früheren Ansätze und Anforderungen obsolet sind, ebenso (das zeigt ja schon der Link http://bit.ly/EIM-ECM auf einen Vortrag aus 2001, den Uli gerade nochmal im AIIM Forum gepostet hat).

    Aber warum eine Marke (ein Akronym) wegschmeißen, die gerade so einigermaßen bekannt war?
    Wer ERP noch ERP nennt und CRM noch CRM, der sollte ECM noch ECM nennen. Nicht weil die Akronyme besonders gut passen, sondern weil sie bekannt sind.
    Und für eine inhaltliche Debatte, wie sich ECM weiterentwickelt, benötigt man kein neues Akronym.

    Viele Grüße
    Gregor Joeris

    Ps.: Das WhitePaper „Thinking Beyond ECM“ von John Mancini / AIIM ist aus 2015. Aktuell(er) ist „The Next Wave: Moving from ECM to Intelligent Information Management“ (oben von Uli auch schon zitiert). Aber keine Sorge, the next next wave kommt bestimmt. Warten wir erstmal ab, wann sich die AIIM offiziell in „Association for Intelligent Information Management“ umbenennt.

    Antwort
  • ECM ... :)
    20. September 2017 um 20:35
    Permalink

    Lieber Gregor,

    Whitepaper gibt es viele, Vorträge auch, Produkte ebenfalls. ECM war 17Jahre lang ein Banner, unter dem sich die Anbieter versammelten. Unter ECM Enterprise Content Management konnten sich alle etwas vorstellen – auch wenn einzelne Anbieter – um sich zu unterscheiden – mit „Variationen“ arbeiteten – so z.B. SER mit iECM. Wenn es einen Promoter von ECM in Deutschland gab, so war dies PROJECT CONSULT. Dennoch – sehr erfolgreich mit dem Positionieren von ECM waren wir auch nicht. Aber die sogenannte Branche in Deutschland war noch „nachlässiger“ mit einer einheitlichen Vorgehensweise um einen gemeinsamen, identifizierbaren Markt zu schaffen. Ich will dies nicht alles wiederholen … die Verbände, die Tagungen, die gescheiterten Initiativen. 

    Ja, es hätte Sinn, gemacht, mit ECM weiterzumachen, es weiter zu entwickeln, z.B. zu EIM oder was auch immer. Allerdings ist international ECM auf dem absteigenden Ast. Immer weniger Anbieter wollen mit ECM identifiziert werden. Wir alle haben ECM beerdigt – Analysten und Anbieter (die sich gegenseitig in ihren Interessen spiegeln), Presse und Berater, und besonders neue Anbieter, neue Produkte, neue Trends, die ECM in den Untergrund der Systeme verdrängt haben. Und die Kunden hat es nie so richtig interessiert. ECM ist Infrastruktur und heute nicht mehr Träger einer Vision. Diese, die Menschen und Märkte bewegen, werden von anderen gemacht. Sich jetzt noch hinstellen und ECM bewahren – oder gar weiterentwickeln – ich glaube nicht, dass dies noch viel Sinn macht. 

    ECM ist (noch) nicht tot, aber es wird langsam dahinscheiden, verschwinden.

    Schöne Grüße,

    Ulrich Kampffmeyer
     

    Antwort
  • CIO Kurator greift Diskussion um ECM auf ...
    10. Dezember 2017 um 17:29
    Permalink

    CIO Kurator ECMSehr, sehr verspätet greift mein Freund Stefan Pfeiffer erneut die Diskussion um ECM auf: „ECM Strategie: Wechsel in fünf Jahren möglich? und nötig?„. 

    Eine rein rhetorische Frage. Wechsel sind rechtzeitig nötig. Anfang des Jahres sagte er mir noch, dass ECM so etwas von uninteressant sei. Ab und zu benutzt er selbst noch den Begriff „Dokumentenmanagement„. Auch sollte man sich nicht an irgendwelchen Begriffen langhangeln oder gar darüber streiten, denn so lange man Managern und Anwendern noch erklären muss, warum das Papier aus den Prozessen entfernt gehört – so lange ist die Diskussion um neuen Branchenbegriffe und Akronyme müssig. „Content Services“ als Begriff hilft hier wahrlich nicht weiter – das interessiert niemanden wenn er sich mit dem  Grundthema „Arbeit in der Zukunft“ oder der „Künstlichen Intelligenz als Kollegen“ am Arbeitsplatz auseinandersetzt.

    Der CIO-Kurator greift hier als Ausgangspunkt für ein paar Überlegungen („just my 2 cents“) einen Artikel von Joe Shepley auf, der sich mit dem Wandel bei den bisherigen großen ECM-Anbietern beschäftigt aber auch ein recht verschrobenes Bild von der Zeit nach ECM zeichnet.

    Joe Shepley Doculabs "The Future of ECM"

    Hintergrund der Frage ist dabei nicht nur das Thema „Wechsel weg von Documentum“ sondern auch im Hinterkopf vielleicht auch der Wechsel von traditionellen IBM-Produkten wie CM oder P8 😉 

    Im Blog des CIO-Kurator habe ich eine Antwort gepostet:

    Hallo Stefan,

    das Thema ECM Enterprise Content Management ist nicht erst seit dem Artikel von Joe Shepley „in turmoil“. Die Diskussion, ob ECM noch geeignet ist, Lösungen und eine Branche zu beschreiben, läuft seit einigen Jahren und verstärkt, seitdem die Analysten Gartner (2017) und Forrester (2015) ECM für „tot“ erklärt haben und versuchen es durch den Begriff „Content Services“ zu substituieren (siehe auch http://bit.ly/ECM-ist-tot).

    Du stellst einige Fragen unter „just my 2 cents“ .

    [1] „DSGVO“: Ja, Datenschutz und die EU DSGVO/GDPR wird international massive Auswirkungen haben, wie wir mit Information umgehen. Dies ist aber kein primäres ECM-Thema sondern betrifft alle Lösungen. Und natürlich muss Informationen Management die DSGVO-Anforderungen unterstützen.

    [2] „Gerichtshow“: „Die Anhörung“ gab es früher hier http://www-01.ibm.com/software/de/data/ecm/gericht/  IBM hat die gelöscht … ebenso den „Per Anhalter durch die Galaxis“ …

    [3] „Smart Contracts“: … noch so ein Schlagwort. Vertragsverwaltung ist eine Anwendung der elektronischen Akte, aber auch als rein Daten-orientierte Lösungen verfügbar. Nix Neues.

    [4] „Blockchain“: Viel Hype. Ja, es gibt schon Records-Management-Lösungen mit Blockchain, aber mehr noch Restriktionen (http://bit.ly/RM-Blockchain). Gerade die DSGVO steht vielfach dem Einsatz von Blockchain entgegen. Und auch mit herkömmlichen elektronischen Archivsystemen, kann man ähnliche (und bessere) Verkettungen aufbauen, wenn diese denn Informationsobjekte und nicht nur Dokumente speichern.

    [5] „Automatisierung“: Ja, das ist einer der wichtigsten Treiber bei BPM & Co.. Gern kann man darüber auch Künstliche Intelligenz oder Artificial Intelligence als Überschrift setzen. Automatisierung beflügelt auch ECM und Records Management, wie ich in mehreren Artikeln (z.B . http://bit.ly/RMblockchainKI) und Vorträgen (z.B. http://bit.ly/lobonet_DrUKff) sein Jahren propagiere – auch auf Tagungen von IBM. Ach übrigens, wenn IBM das mit KI & Watson nicht auf die Reihe bekommt ist der Laden halb tot.

    [6] „Filenet & Co“.: Ja, IBM hat ihre Produkte rund um das traditionelle ECM wie Content Manager, Content Manager on Demand, FileNet P8 und andere in die Diaspora geschickt. Das traditionelle ECM ist nicht mehr auf der Roadmap. Überhaupt hat sich IBM vom Thema ECM verabschiedet. Ob es nun BOX + IBM richtet – das muss sich erst noch zeigen.

    [7] „Content Services“: Content Services ist ein doofer technologisch geprägter Marketing-Begriff. Enterprise Content Management beinhaltete wenigstens noch Vision, Strategie und Methoden und nicht nur Funktionalität und Werkzeuge. Ein unnötiger Rückschritt. Die Branche verliert dadurch noch mehr Visibilität und verschwindet noch mehr von den Prioritätenlisten der CIOs. Wir meinen, man sollte stattdessen nur noch von Information Management sprechen (http://bit.ly/Information_Management).

    [8] „Sharepoint“: In „Figure 2“ seines Artikel zeichnet Joe Shepley ein paar neue Kästchen. Darin ist Sharepoint ganz gewaltig (und Sharepoint ist nun wahrlich kein richtiges ECM, nie gewesen …), es gibt ECM als SaaS aus der Cloud (ja), es gibt noch Shared Drives (das ist der „natürliche Feind“ von ECM) und es gibt ne Menge EFSS etc. Das wird nicht die Sicht auf die Welt nach ECM sein  (P.S. wo ist denn da eigentlich IBM …). ECM ist weiterhin eine notwendige Infrastruktur um die Informationsflut zu beherrschen. Und wichtige Grundkomponenten von ECM wie Archivierung, wie Records Management, wie Business Process Management, wird es natürlich auch weiterhin geben. In unserem Blog gibt es zu dieser Diskussion zahlreiche Beiträge und Kommentare (http://bit.ly/Kff-Blog), auf Slideshare Folienvorträge (http://www.slideshare.net/DRUKFF) und auf Youtube Videos (http://bit.ly/PCyoutube) … leider nicht die „Gerichtsshow“.

    Einen schönen zweiten Advent,
    Dr. Ulrich Kampffmeyer

     

    P.S.  einige Teile der Gerichtsshow gibt es noch und zwar in der Version von der DMS EXPO 2008  Teil 1 und Teil 2 (die Teile 3 und 4 fehlen) sowie die Folien gibt es in der Version von 2010 hier.

    Antwort
  • Some Statements
    10. Dezember 2017 um 22:18
    Permalink

    My collegue David Jones, Director of Product Marketing at Nuxeo, was preparing a new summary of the discussion about ECM & Content Services, and asked me, to provide some statements for his review. They should be short to be used as citations in an article. My comments (edited and typos removed):

    • „Content Services makes no sense as ECM industry identification because there is already a content services industry providing content for websites and portals.“

    • „Content Services is no good term because it focusses on functionality and technology. ECM instead was about vision, strategies and methods and not only about tools.“

    • „Content Services is not a banner to rallye for users and industry alike – it carries no vision for the digital future.“

    • „Information management is the right term because everythin is about digital information and communiication. It makes no sense at all to name solutions by the content they handle. The differentiation between structured and unstructured content is gone. Modern solutions must must be able to handle all types of information!“

    • „Going for Intelligent Information Management is the right direction for AIIM. It opens up for the new challenges and chances by automation, artificial intelligence, analytics, BI and digital transformation“.

    • „ECM is not dead, it is transforming and gets enriched by new technologies. We are still in a need for strategies to handle enterprise information and to govern information“.

    • „Content Services drives information management into the depths of technical infrastructure where it looses visibility for endusers and relevance for executivess. ECM had more visibility and more relevance for the CIO.“

    • „Technology is here, ECM is matur. We need more focus on cultural, social, organizational issues. AIIMs ECM definition shows the way – ECM is about Strategies and Methods!“

    • „Information Management and Information Governance are essentiell to survive in the information flood!. At PROJECT CONSULT we are focussing for the last 20 years on these real challenges of information management.“

    • „Content Services is just a helpless try to create a new view on an industry which lost focus and direction. But instead of such an synthetic market segmentation we need a new vision for the future.“

    • „ECM was always about services if you look on the definition of Enterprise Content Management in early 2001. So content services is just a reduction, unnecessary and with no relevance for user communities!“

    • „As long as we still need to educate managers to get rid of paper in business processes it makes no sense to use up energy discussing new industry terms and acronyms!“

    So let’s see, what ended up in Dave’s article.

    Antwort
  • 2017 - The Year ECM died ... ?!
    13. Dezember 2017 um 20:36
    Permalink

    Am 12.12.2017 erschien im Nuxeo-Blog http://bit.ly/Nuxeo-ECM der Beitrag „2017 – The Year ECM Died“ von David Jones, seines Zeichens Marketing-Manager bei Nuxeo (Dave und Dr. Kampffmeyer hatten sich bei der AIIM kennengelernt, als Dave dort für die AIIM Europe zuständig war). David Jones hatte schon in unserem Newsletter-Kompendium zum 25jährigen Jubiläum (August, Band 2) den Beitrag „ECM vs Content Services – whats in a Name?“ (http://bit.ly/DJaug17) verfasst. Zum Thema hatten wir auf seinen Wunsch hin auch eine Reihe von „Statements“ verfasst (http://bit.ly/ECMvsContentServices).

    In seinem Beitrag geht Jones auf die Entwicklung seit dem „Bing Bang“ Anfang des Jahres ein, als Gartner schrieb „ECM ist tot“. Die Diskussion läuft ja schon länger und bei PROJECT CONSULT hatten wir schon 2008 vorgeschlagen, uns vom Begriffsbestandteil Content in Richtung Information weiter zu bewegen. Die Branche ist gespalten. Mancher Anbieter und Analyst hat sich inzwischen mit dem neuen Begriff „Content Services“ arrangiert. Nebenher wird aber von allen Anbietern weiterhin mit ECM Enterprise Content Management geworben. Tote leben halt länger. Was viele als Grund für den Abschied vom Begriff ECM angeben, passt außerdem nicht: ECM war schon immer Infrastruktur, schon immer ging es um Services. Cloud ist kein Abschied von ECM sondern nur eine neue Bereitstellungsplattform ebenso wie Mobile ein neues Nutzungsmodell ist. Bestimmte Komponenten werden in jedem Fall auch ECM überleben, weil sie einfach notwendig bleiben: Records Management, Archivierung, Business Process Management, um nur einige zu nennen. Bei ECM geht es um Strategien und Methoden … und nachgeordnet auch um Funktionen und Werkzeuge.

    Und man darf die Diskussion nicht überbewerten (auch wenn die Branche dringend eine Richtung und mehr Visibilität braucht): solange man Managern noch erzählen muss überhaupt einmal das Papier aus den Prozessen zu entfernen, so lange braucht man sich auch nicht um neue Branchenbegriffe und -akronyme bemühen. 

    Positiv ist, dass der internationale Branchenverband, die AIIM international, sich nun mehr auf „Intelligent Information Management“ als Bestandteil des Namens und als neue Vision für die Branche zubewegt.

    Antwort
  • Content Services Battleground - ein Jahr danach
    24. Januar 2018 um 22:57
    Permalink

    Michael Woodbridge von Gartner hat so ziemlich genau 1 Jahr nach seiner steilen These „ECM ist tot“ nun zum Thema Content Services nachgelegt: http://bit.ly/GartnerCS2018. Im ersten Teil seines zweiteiligen Blogbeitrages beschäftigt sich Woodbridge mit den Themen „The Content Services Markets“ und „Drivers for Investment“. Natürlich ist aus seiner Sicht Content Services ein voller Erfolg, der von der Industrie mit fliegenden Fahnen aufgenommen wurde. Er führt jedoch auch noch zwei weitere Aspekte ein: „Digital Workplace“ und „Digital Business“ als Treiber. hatten wir das nicht schon mal vor Jahren. Auf jeden Fall ist die Diskussion in der Branche noch nicht beendet.

    Gerade in Deutschland kursieren aktuell viele Begriffe und Akronyme nebeneinander her:

    • AIIM: IIM Intelligent Information Management
    • Bitkom|ECM: Digital Workplace
    • VOI: EIM Enterprise Information Management
    • Nucleus: ECM Enterprise Content Management
    • Gartner: Content Services (CSP, CSA, … )
    • Forrester: Content Services (TCS, BCS)
    • KMU Anwender: DMS Dokumentenmanagementsystem
    • PROJECT CONSULT: Information Management
    • usw. 

    Den Endanwender ficht dies Marketing-Getöse alles nicht an. Praktikable Lösungen für Business-Probleme sind gefordert, keine neuen Marketing-Schlagworte.

    Antwort
  • Microsoft setzt auf Content Services
    20. Juli 2018 um 9:35
    Permalink

    Microsoft unterstützt die neue Marktdefinition von Gartner für Content Services. Microsoft setzt hierbei auf ein neues Partner-Netzwerk, das am 16.7.2018 in Las Vegas initiiert wurde. In der Ankündigung positioniert Microsoft das Thema so:
    Microsoft is redefining legacy enterprise content management (ECM) to serve modern customer needs ranging from highly document-centric industries, to critical compliance-focused scenarios, to collaborative organizations. Our content services platform provides strong security, compliance, and scalability to match current and future requirements for organizations, and provides employees with new content capabilities with anytime, anywhere access.

    In Bezug auf die Produktstrategie von Microsoft bedeutet der Ansatz Partner-Netzwerk letztlich, dass Microsoft selbst weiterhin keine typische, umfassende „ECM“-Funktionalität in die eigenen Produkte einbaut. In den Bereichen Workflow, Compliance (Records Management), Capture und Digital Preservation wird auf Partnerunternehmen gesetzt. Diese „Microsoft Content Services Program Charter Members“ oder auch Anbieter von „Microsoft preferred Content Services“ wurden auf der Inspire vorgestellt: http://bit.ly/MS_ContentServices.

    Sie sind sieben Kategorien zugeordnet: Advisory Services, Implementation, Migration, Capture, Workflow, Compliance und Extensions. Hier folgt Microsoft offenbar der Aufteilung von Gartner in Content Services Platforms, Content Services Applications und Content Services Components nicht. Aufgeführt sind die Anbieter Avanade, Collabware, Colligo, Ephesoft, KnowledgeLake, Gimmal, Perficient, Protiviti, Quest/Metalogix, RecordPoint und SkySync. Die großen klassischen ECM-Anbieter fehlen in der Liste. Auffällig ist auch, dass OpenText, einer der bisherigen engen Partner, nicht in dieser Gruppe auftaucht. Auch fehlen Unternehmen, die mit Ansätzen wie Künstlicher Intelligenz das Thema „ECM“, sprich Content Services, aufmischen. Interessant wäre es gewesen, zu erfahren, ob und wie sich Content Services Lösungen in die Office365-Cloud-Umgebung direkt integrieren lassen.

    Letztlich hat Microsoft das Thema wieder von sich selbst weggedrückt, da aus Sicht der Redmonder nicht mehr strategisch.

       

    Antwort
  • Künstliche Intelligenz
    20. Juli 2018 um 10:19
    Permalink

    Vielen Dank, Ulrich, für diesen Beitrag!
    Wir von Quest freuen uns sehr, dass wir Gründungsmitglieder dieses neuen Partner Programmes von Microsoft sind.
    Kurz eine Ergänzung zu diesem Satz: „ Auch fehlen Unternehmen, die mit Ansätzen wie Künstlicher Intelligenz das Thema „ECM“, sprich Content Services, aufmischen.“
    >>>Microsoft setzt auf eigene Azure Cognitive Services, die gemeinsam mit PowerApps und Flow in SharePoint integriert werden

    Antwort
  • Die Diskussion um ECM & Content Services will nicht enden ...
    4. August 2018 um 12:34
    Permalink

    ECM ist tot – es leben Content Services …

    schreibt diesmal ITyX in ihrem Blog: http://bit.ly/ITYX-ECM.

    Immer das gleiche Problem – Hersteller verstehen nicht worum es bei ECM eigentlich geht! Man denkt immer nur in Technologien und Funktionalität. Dies zeigt sich auch in der Definition, die ITyX bringt.

    ITyX Definition ECM

    Sie ist unvollständig und veraltet. Die wichtigsten Komponenten – dass Enterprise Content Management Strategien und Methoden sind und dann erst Technologien – wurden einfach weggelassen. Von der Diskussionsseite der deutschen Wikipedia:

    AIIM Definition ECM Wikipedia 2008

    Aus den englischsprachigen Wikipedia:

    AIIM definition of ECM and IIM

    Es ist ein Unterschied ob man ECM oder ECMS Enterprise Content Management Systeme meint (in der deutschen Wikipedia wird dies daher auch sinnvollerweise separat behandelt).

    Was die Promotoren von Content Services gern übersehen, ist, dass von Anfang an, „Services“ als Dienste und Middleware eine wesentliche Komponente von ECMS waren. Nichts Neues, außer einem neuen Etikett.

    Wikipedia ECM Komponenten und Dienste

    Auch in Bezug auf EIM Enterprise Information Management liegt ITyX in Bezug auf PROJECT CONSULT falsch. Wir promoten Information Management. EIM wurde von PROJECT CONSULT 2008 in die Diskussion gebracht, um einen nahtlosen Übergang von ECM zum Information Management zu schaffen, das Schisma unstrukturierter Content zu überwinden und eine Brücke für die Branche zu bauen.

    Heute ist die Branche zerrissen zwischen Dokumentenmanagement, Wissensmanagement, Enterprise Information Management, Enterprise Content Management, Intelligent Information Management, Workplace 4.0, Information Governance und was auch immer den Marketiers so an Schlagworten einfällt. Wie soll da noch ein potentieller Kunde herausfinden können, was sich hinter einer Lösung verbirgt?

    Es gibt da noch Dutzend weitere Argumente warum Content Services als Begriff nicht sinnvoll ist: http://bit.ly/Gartner-CS

    Antwort
  • IIM
    7. August 2018 um 12:07
    Permalink

    Ehe ich nochmals damit beginne, an dieser Stelle eine Abhandlung über Intelligenz zu verfassen ( Wurde mir hier heute Morgen entwendet ), schreibe ich es in Kürze: Das Wort „intelligent“ ist zu einem Allerweltsadjektiv verkommen. ein programmiertes Verfahren hat kein Bewusstsein, reproduziert sich nicht und entwickelt keine Intelligenz, ist also nicht als intelligent zu bezeichnen, sondern heisst so wie es ist : Automatisierte Informations-Bearbeitung oder neudeutsch AIM

    Antwort
  • IIM als Dach für CS, PS & AS?
    12. Juni 2019 um 10:35
    Permalink

    AIIM publiziert in diesem Jahr in unterschiedlichen Ausprägungen ihre Lösung für das Dilemma zwischen III Intelligent Information Management und Content Services. IIM wird nun als Dach für verschiedene Services definiert, wobei die Inhalte der Gruppen und deren Definitionen auch eher volatil sind. Die bisherigen „6 Gruppen“ bzw. „3 Gruppen“ mit Zusammenstellung von Aspekten und Funktionalität von IIM Intelligent Information Management der ersten Definitionsversuche sind damit wohl abgelöst. Aktuell schließt Intelligent Information Management als Strategie die technisch und funktional definierten Disziplinen „Content Services“ (der Ersatz für ECM?!) , „Process Services“ und „Analytics Services“ ein.

    Content Services Process Services Analytics Services IIM Intelligent Information Management

    [Grafik aus der aktuellen AIIM Studie „Implementing a Digital Workplace Strategy„]

    Die Funktionalität von ECM Enterprise Content Management beschränkt sich hier aber nicht nur auf die „Content Services“ sondern findet sich auch bei den „Process Services“ und „Analytics Services“.

    • Die klassischen ECM-Komponenten Records, Management, Preservation (elektronische Archivierung), Document Management, Collaboration und Capture finden sich bei den „Content Services“. neu sind hier die Aspekte Migration und Integration, die aber eigentlich keine vergleichbare Funktionalität wie die anderen Komponenten darstellen. Aus Capture wurde Multi-Channel Capture auch wenn schon Omni-Channel angesagt ist. Andere ehemals typische ECM-Komponenten wie WCM Web Content Management oder Deliver mit Output Management, Access, Navigation, Suche und Finden sind hier offenbar auf der Strecke geblieben.
    • In die „Process Services“ wurde natürlich Business Process Management (BPM) eingeordnet. BPM war schon immer das Rückgrat von ECM, schon in den Zeiten, als man noch von Workflow sprach. Neu sind Decision Management und Robotic Process Automation. Hier klingt etwas KI Künstliche Intelligenz an. Case Management ist dem deutschen Bürokraten sein liebstes Kind „Vorgangsbearbeitung“. Eigentlich auch nur eine Ausprägung von Workflow, BPM und elektronischer Akte. Was man sich nun unter Decision Management im Einzelnen vorstellen soll, ist noch nicht klar.
    • In die „Analytics Services“ wurden auch „Metadata & Taxonomy Management“ eingeordnet – ein Kernelement geordnter Informationsverwaltung, Records Management und Enterprise Content Management. Eigentlich ein traditionelles Thema von Records Management. Gut – will man zukünftig zu selbstkonfigurierenden Systemen (SICS) sich weiterentwickeln, macht das Sinn. Personalisierung und Individualisierung ist ein Thema für BigData Analytics und auch zugleich eine Gefahr der Ausforschung und Manipulation durch Software. Dem soll wohl PII Identification & Protection entgegenwirken (aber wofür steht das Kürzel PII?). Hier verbergen sich auch die Auswirkungen der GDPR. Richtig zugeordnet sind hier Data Recognition und Extraction. Ob Analytics und Automatisierung auch bei der Standardisierung helfen, muss sich zeigen. Standardisierung ist eigentlich eine Eigenschaft aus Records Management und Taxonomie Anforderungen heraus.

    Zahlreiche einzelne Aspekte von ECM sind in der neuen Struktur „untergegangen“ – nicht nur WCM und Output Management sondern auch Signaturen, Store und andere. Einige wenige sind hinzugekommen. Einen richtigen Durchbruch stellt dies nicht da, da besonders die neuen Treiber wie AI Artificial Intelligence sowie der Einfluss von Plattform-Strategien wie Mobile und Cloud kaum repräsentiert sind. Hier muss noch seitens Verbänden und Analysten erheblich nachgeliefert werden. Als griffige Definition von II Intelligent Information Management taugt dies nicht. Und auch einige der Begriffe innerhalb der Struktur bedürfen noch einer definitorischen Schärfung.

    Nimmt man diesen Ansatz einmal konsequent auf, dann sollte man auch das „intelligent“ weglassen und nur noch von Information Management sprechen.

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