Fragestunde: ECM 2.0, Web 3.0, ECM Standards & WebOS

19. Juli 2007 22:00 Uhr  |  PROJECT CONSULT Webmaster  |  Permalink


ECM 2.0

Wer hat damit angefangen, mit ECM 2.0. Müssen wir auch an das schon schwierige Akronym ECM noch diesen Hype „2.0“ dranhängen? Einige Anbieter tun dies.
Zuerst war es wohl EMC Documentum im Mai 2007 bei der Ankündigung der neuen Produktversion D6. In Deutschland war es Saperion mit der Ankündigung des SAPERIONcongress 2007, bei dem Dr. Ulrich Kampffmeyer die Interpretation von ECM 2.0 als Vortragsthema zugedacht wurde (Kampffmeyer ECM 2.0 19.06.2007). Inzwischen gibt es alles Mögliche als Version „2.0“ – vom Handy über das Enterprise bis hin zur Freundin 2.0 (http://www.webanimation.de/ehefrau.html). Unser Vorschlag war, gleich auf „ECM 42.0“ zu setzen, dann könnte man schöne Handtücher mit dem Slogan „ECM 42.0 – die ultimative Antwort auf alle Ihre Fragen“ herstellen lassen.

Web 3.0

Web 2.0 ist kaum da und schon wieder so gut wie tot. Die Gegenbewegung zu Web 2.0 wird von Leuten wie Andrew Keen „Wie das heutige Internet unsere Kultur umbrint“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Keen) oder Jan Tißler, Herausgeber von „Upload“ (http://www.alleinr.de) vorangetrieben. Also diskutieren wir doch mal über Web 3.0. Hamburg@Work hat hierzu einen Diskussionsthread gestartet (https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=4142770). Die Web-3.0-Definition von Dr. Ulrich Kampffmeyer wird jetzt auch in die Zeitschrift von Hamburg@Work, „Always On,“ übernommen: “Web 3.0 ist die Zusammenführung von Web 2.0, Semantischem Web, intelligenter Informationserschließung und -präsentation mit einem neuen Verständnis verantwortungsbewusster, kollaborativer Informationsnutzung in einem freien, kommerziell nicht dominierten Web“. Im Artikel auf XING finden sich dann noch einige weitere, mehr oder weniger ernstgemeinte Definitionen von Web 3.0.

ECM Standards

Viele eigenständige Standards hat ECM nicht hervorgebracht. Enterprise Content Management hat keine eigenständige technische Grundlage, so zumindest die Meinung von Laurence Hart in seinem Blog (http://wordofpie.wordpress.com/2007/07/09/why-ecm-standards/). Der Beitrag wird inzwischen auf verschiedenen Seiten heiß diskutiert. Kernpunkt der Aussage ist, Indirekt zielt der Beitrag auch gegen iECM, einen Standardisierungsansatz der AIIM international (http://www.aiim.org/Resources/Archive/Magazine/2006-May-Jun/31483). Der Zeitpunkt der Veröffentlichung im Blog und das Treffen des iECM-Teams liegen verdächtig nahe beieinander. Immerhin gab es eine Reihe von Vorschlägen, welche Standards und Schnittstellen man denn ECM als eigenständige Entwicklung zurechnen könne: WebDAV, JSR 170 z.B. Andere in den Kommentaren genannte Standards wie RSS kommen von außerhalb. Grundsätzlich muss sich ECM die Frage gefallen lassen, ob es ohne eigene Standards überhaupt eine Daseinsberechtigung als eigenständige Technologie-Kategorie hat. Wenn man aber der Technologie abschwört und sich auf die drei Basisideen von ECM – integrierende Middleware, unabhängige Dienste und einheitliches, übergreifend nutzbares Unternehmens-Repository – zurückzieht, sieht es nicht ganz so schlimm für ECM aus, als derzeit in Blogs behauptet wird.

WebOS

Linux, Windows – sind die Tage herkömmlicher Betriebsysteme gezählt? So sieht es zum Beispiel Facebook (http://www.facebook.com). Nicht nur, dass sich jetzt Facebook geöffnet hat und nicht mehr nur College-Studenten bedient, nein, Facebook sieht sich als die integrierende Plattform, der Desktop, die Schaltzentrale, das Dashboard, das Portal, das Userinterface, mit dem der Anwender zukünftig arbeiten soll. Dieser Ansatz, andere Anwendungen direkt in Facebook zu integrieren, hebt Facebook von anderen Social Networks deutlich ab. Mancher meint, die Jungs verheben sich, aber bekannte Investoren stecken derzeit viel Geld in die Firma. „Wir glauben, sie ist 8 bis 10 Mrd. $ wert", sagte Großaktionär und Aufsichtsratsmitglied Peter Thiel der Financial Times (http://ftd.de). 10 Milliarden wird aber niemand ausgeben, so hoch ist die Web-2.0-Blase denn doch noch nicht aufgekocht. Interessant bleibt jedoch weiterhin die Frage, wer wird die IT-Plattform der Zukunft beherrschen, wer liefert das WebOS? (Kff)

PROJECT CONSULT Newsletter 20070720

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