Groupware
Bei Groupware stehen verschiedenste Kommunikationsfunktionen zur Unterstützung der Zusammenarbeit von wechselnden Arbeitsgruppen im Vordergrund.
Die Anforderungen an Groupware-Systeme können anhand der fünf Basiskomponenten: Messaging, Kalender, Diskussionsdatenbanken, Dokumenten-Management und E-Forms dargestellt werden.
Definition aus Wikipedia
Als Groupware bzw. Gruppen-Software (auch kollaborative Software) bezeichnet man eine Software zur Unterstützung der Zusammenarbeit in einer Gruppe über zeitliche und/oder räumliche Distanz hinweg.
Eine Groupware setzt die theoretischen Grundlagen der computergestützten Gruppenarbeit (Computer Supported Cooperative Work, Abkürzung CSCW) in eine konkrete Anwendung um.
Groupware
Groupware besteht aus einer Reihe von Technologien, die die gemeinsame Verwendung und Organisation von Informationen in einer verteilten Mehrbenutzerumgebung unterstützen. Groupware-Produkte bedienen sich nicht nur aller Einzelmodule der Bürokommunikations-, Imaging-, Retrieval- und Archivierungsprogramme, sondern verknüpfen sie mit Hilfe von Datenbanken mit einer eigenen Intelligenz und stellen alle Werkzeuge aufgabenorientiert für die Kooperation, Kommunikation und Koordination von Arbeitsgruppen zur Verfügung. Wesentliche Merkmale einer Groupware-Lösung sind:
- dynamische, datenbankgestützte Ablage,
- Verwaltung von Informationen aus Bürokommunikationsanwendungen,
- kooperative Bearbeitung von Dokumenten durch zahlreiche Anwender,
- gesteuerte Replikation von Informationen zur mehrfachen Nutzung,
- Zugriff auf Dokumente mittels Datenbank über Suchmerkmale oder Dateimanager-ähnliche Strukturen,
- Speicherung von Dokumenten und Verwaltungsinformationen auf magnetischen Speichermedien.
Eine unternehmensweite Kommunikation und Kooperation wird durch Videokonferenzen, schwarze Bretter, gemeinsame Terminkalender oder Joint-Editing-Funktionen – auch über WAN-Verbindungen – unterstützt. Zahlreiche Groupware-Produkte bedienen sich hierfür der Replikation von Dokumentenbeständen und Datenbanken.
Komponenten
In fast allen Groupware-Produkten lassen sich fünf Basiskomponenten in verschiedenen Ausprägungen finden:
- Messaging,
- Kalender,
- Diskussionsdatenbanken,
- klassisches Dokumenten-Management und
- elektronische Formulare (E-Forms).
Das Zusammenspiel der Komponenten kann für einen ganzheitlichen Ansatz zur Lösung komplexer Informationsaufgaben sorgen.
Groupware-Produkte bestehen im allgemeinen aus fünf Basiskomponenten.
Messaging ist die zugrunde liegende logische Infrastruktur, die die Kommunikation zwischen allen Benutzern steuert.
Kalender unterstützen die dynamische Zuteilung, Koordination und Planung von Benutzern, Ressourcen und Terminen. Selbst wenn sehr viele Teilnehmer an verschiedenen Orten aufeinander abzustimmen sind, können Termine und Veranstaltungen auf diese Weise einfach geplant und koordiniert werden.
Diskussionsdatenbanken nehmen die Informationen auf, die die Anwender benötigen könnten. Solche Diskussionsforen unterscheiden sich von E-Mail, da die Informationen nicht an bestimmte Benutzer oder Benutzergruppen versendet werden, sondern in einem allgemeinen Repository deponiert werden, auf das alle berechtigten Benutzer Zugriff haben.
Dokumenten-Management stellt eine logische Struktur für die Organisation und das Retrieval von Dokumenten zur Verfügung. Für den Benutzerzugriff auf Dokumente mit Revisionskontrolle, Nachverfolgung von Dokumenten, Historie und einem zentralen Repository werden Libraries erstellt.
Elektronische Formulare werden in erster Linie für die Eingabe, Anzeige, Ausgabe und Verwaltung variabler Informationen in einem Formular verwendet. Einige Groupware-Produkte benutzen einfache Excel-Spreadsheets, andere haben komplexe Komponenten mit zusätzlichen Funktionen wie zum Beispiel elektronische Unterschriften integriert. Elektronische Formulare bilden im allgemeinen auch die Grundlage für die Entwicklungsumgebung von Groupware-Systemen.
Unterscheidungskriterien
Jedes Groupware-Produkt hat verschiedene Stärken. Einige bieten sehr robuste Messaging-Fähigkeiten, während andere ihren Schwerpunkt bei Diskussionsforen haben. Es sollten in jedem Fall zunächst die eigenen Anforderungen und die bestehende Infrastruktur untersucht werden, da Unternehmen beispielsweise in den meisten Fällen bereits eine Art Messaging-Architektur besitzen und diese Investition beibehalten möchten.
Desktop-Ausrichtung: Dominant – Untergeordnet
Ein klares Unterscheidungsmerkmal für Groupware-Produkte ist die Art und Weise, wie die Benutzer die Interaktion mit dem Groupware-Produkt initiieren, das heißt ob Groupware die dominante Applikation, von der aus andere Applikationen aufgerufen werden, ist oder ob Groupware eine eher untergeordnete Software ist, auf die von existierenden Applikationen zugegriffen wird.
Integration der Komponenten: Modular – Integriert
Ein weiterer Bereich, in dem sich Groupware-Produkte unterscheiden, ist die Integration der fünf genannten Komponenten. Idealerweise möchten die Benutzer die gesamte Groupware-Funktionalität von einem Punkt aus im Zugriff haben (zum Beispiel ein einziges Icon) und einfach zwischen den verschiedenen Komponenten hin- und hersteuern können. Die Integration der verschiedenen Groupware-Komponenten kann wichtig oder unwichtig sein. In dezentral organisierten Unternehmen mit wenig Kontrolle über die Software der Benutzer ist eine Integration hilfreich, da die Benutzer nicht mit dem Erlernen weiterer Applikationsoberflächen belastet werden wollen. Bei Unternehmen mit einheitlichen Softwareprodukten ist eine Integration der Komponenten weniger hilfreich, da die Benutzer meist nur mit einem oder zwei der Module arbeiten. Zudem bedeutet Groupware eine erhebliche Investition, die möglicherweise eine stufenweise Implementierung der Komponenten erfordert.
Applikationsentwicklung: Wahlweise – Erforderlich
Groupware-Produkte sind außerdem bezüglich erforderlicher oder wahlweiser Applikationsentwicklung sowie des erforderlichen Entwicklungs- und Integrationsaufwands sehr verschieden. Hier ist die Entscheidung bei der Produktwahl davon abhängig zu machen, ob existierende Systeme zur Begrenzung der laufenden Investitionen bei der Anschaffung von Groupware beibehalten werden sollen und eine Anpassung erforderlich machen.
Datenbank: Proprietär – Offen
Alle Groupware-Komponenten speichern Informationen in einer Art von Datenbank. Dateiverzeichnisse, Dokumentbibliotheken oder Terminfestlegungen im Kalender benötigen beispielsweise eine Datenbank, elektronische Formulare müssen Daten an eine Datenbank weitergeben. Die meisten dieser Informationen werden in einer proprietären Datenbank gehalten – Informationsspeicherung und meist auch der Zugriff sind proprietär. Inzwischen sind jedoch alle Anbieter auf dem Weg, auch anderen Anwendungen den Zugriff auf die Informationen zu gestatten.
Von Groupware zu Collaboration
Seit 2010 wird der Begriff „Groupware“ zunehmend durch den Begriff „Collaboration Software“ abgelöst. Die Grundfunktionen sind die gleichen, ergänzt um moderne Ausprägung und erweiterte Funktionalität.
Auch wenn der Begriff Groupware nicht mehr modern erscheint – die Funktionalität von Groupware ist weiterhin die Grundlage moderner Collaboration-Werkzeuge.
Dr. Ulrich Kampffmeyer,
Update Enterprise Information Management, 2011